Was dürfen katholische Christen alles nicht?

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Eigentlich ist gar nicht so viel, was verboten ist, zumindest was die Kirchengebote betrifft.

Auch wenn hier z. B. zu lesen ist, dass sie in der gesamten Fastenzeit von 40 Tagen (=alle Werktage) kein Fleisch essen dürften. Dabei gilt das nur an den beiden "strengen Fast- und Abstinenztagen" Aschermittwoch und Karfreitag, und das auch nur für diejenigen, für die nicht unter die Ausnahmen davon fallen. Für alle anderen Tage und besonders die Freitage ist es eine Empfehlung, nicht einmal ein Gebot.

Das mit dem "Verbot" der Scheidung ist vielmehr so, dass die Kirche das entgegengenommene Eheversprechen ernst nimmt, "bis dass der zu Tod euch scheidet" und eben nicht "solange es mit euch gut geht" oder "solange, wie ihr positive Gefühle füreinander habt" oder was auch immer.

Grundsätzlich gilt: Streng im Maßstab (Prinzipien, Gebote), barmherzig in der Praxis.

Ohne eine Liste aufzustellen, sollte man als Grundlage das nicht tun, was im Korintherbrief steht. - 1.Korinther 6:9-11

Katholische Christen müssen sich wie alle anderen Menschen auch an Recht und Gesetz halten

Es gibt sehr viele Verbote, an die sich die meisten Katholiken aber nicht mehr halten.

Sex vor der Ehe ist verboten.

Zur Zeit ist Fastenzeit, also Fleisch essen gerade verboten für 40 Tage.

Freitags darf sowieso kein Fleisch gegessen werden.

Wenn man nicht gebeichtet hat, sollte man auch nicht zur Kommunion gehen.

Und scheiden lassen darf man sich zwar, aber danach nicht erneut heiraten.

Wiederverheiratete Geschiedene sind von der Kommunion ausgeschlossen und verloren bis vor kurzem bei katholisch-konfessionell-gebundenen Arbeitgebern sogar ihren Job.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrungen mit Gott und Christentum

PaulPeter44  12.03.2023, 16:51

Naja, dass sind alles Regeln, die im Katechismus stehen und keine Regel davon ist von Jesus aufgestellt worden.

Ich bin als Christ nicht verpflichtet, mich an den Katechismus zu halten. Das sind nur Ratschläge/Empfehlungen. Mein Seelenheil hängt von etwas ganz anderem ab.

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Firmian  18.02.2024, 19:59
@PaulPeter44

Das mit dem Verbot der Wiederheirat hat laut Evangelien aber Jesus höchstpersönlich ausgesprochen.

Zur Fastenzeit hat er sich nicht geäußert, das stimmt. Außer in grundsätzlicher Form "Wenn ihnen der Bräutigam genommen ist, dann werden sie fasten".

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Die Frage müsste eher sein, was katholische Christen nicht tun. Dürfen dürfen sie alles, sagt Paulus, "aber nicht alles nützt" - und was nicht nützt, davon halten sie Abstand.

Um auf dein Beispiel mit der Scheidung zu kommen: Wenn zwei sich versprechen "bis der Tod uns scheidet" - wie lange kann das dann wohl gelten? Fünf Jahre, zehn Jahre oder bis der Tod sie scheidet? Alles andere ist nicht nur Ehebruch, sondern auch Wortbruch. Dass der Staat sich darum nicht kümmert, ist in der Tat bedauerlich, freilich bequem und angenehm. Aber das Grundgesetz schützt "Ehe und Familie". Der Staat tut das in dieser Situation leider nicht.