katholisch:

Nachdem ich den Pfarrer anrufe kann ich ja mich nicht direkt taufen lassen.

Im Regelfall: Nein

Im Notfall, z. B. bei konkreter Lebensgefahr: Ja

Letzteres war vor einigen Jahren bei einem Cousin von mir der Fall. Der Cousin war nicht getauft und erkrankte schwer an einem schnell wachsenden Gehirntumor. Er hatte sich schon länger mit dem Gedanken getragen, sich auf die Taufe vorzubereiten und sich taufen zu lassen (im Alter von rund 40 Jahren). Er war schon nicht mehr direkt ansprechbar, wurde aber noch am Tag vor seinem Tod im Krankenhaus getauft.

Im Normalfall macht man als Erwachsener bei einem Taufvorbereitungskurs mit oder man erhält vom Pfarrer oder von einer beauftragten Person den "Unterricht". Das sind sowohl im Einzelunterricht wie auch in der Gruppe meistens Gespräche zu den wichtigsten Glaubensgrundlagen der Kirche. Gerade in der Gruppe ist es auch interessant, wie andere ihren Weg zum Glauben und zur Kirche gefunden haben. Das konkret Organisatorische musst du mit dem Pfarrer vor Ort besprechen, da das überall etwas anders gehandhabt wird. Was überall gleich ist, ist dass du nach der Taufe gleich das Sakrament der Firmung gespendet bekommst sowie auch das erste Mal die hl. Kommunion empfängst. Wenn du verheiratet bist, kann es sein, dass (zu einem etwas späteren Zeitpunkt) auch der Ehekonsens erfragt wird.

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Sonntagsgottesdienst abschaffen?

Der Sonntagsgottesdienst hat an Zulauf und Strahlkraft verloren, meint die evangelische Pfarrerin Hanna Jacobs. Deshalb fragt sie, warum für die wenigen, die noch kommen, Volkskirche inszeniert wird – und fordert, einen Schlussstrich zu ziehen.

Die evangelische Pfarrerin Hanna Jacobs (35) sieht den Sonntagsgottesdienst vom Aussterben bedroht. In einem Beitrag für die "Zeit"-Beilage "Christ&Welt" (Mittwoch) erinnert sie sich an ihre Zeit als Gemeindepfarrerin zurück, während der am Sonntagmorgen kein Nachwuchs mehr in den Kirchenbänken gesessen habe. "Es stellt sich also die Frage, ob man damit – um der wenigen und Älteren willen – kleinlaut weitermachen sollte, bis keiner mehr kommt", schreibt Jacobs, die nun Pfarrerin bei der Diakonie in Hildesheim ist. Dabei fragt sie, ob es nicht würdevoller wäre, einen "beherzten Schlussstrich zu ziehen und damit Zeit und Energie freizusetzen, die Kirchen so dringend brauchen".  

Für eine kleine Schar von Menschen, darunter treue Kirchgänger, Alte und solche, die mit Liturgie, Gesang und Predigt zufrieden sind, werde am Sonntagmorgen Volkskirche inszeniert – jedenfalls eine, die es so nicht mehr gibt. Dabei sei der Sonntagsgottesdienst ein Relikt vergangener Zeiten, er habe nicht nur an Zulauf, sondern auch an Strahlkraft verloren, meint sie. "Für Protestanten mag das überwältigende Desinteresse an diesem flächendeckenden Erbauungsangebot bitter sein, für katholische Geistliche muss es ärgerlich bis absurd sein". Kritisch sei ihr zufolge die Situation vor allem für die Katholiken, die sonntags zum Gottesdienstbesuch verpflichtet seien. "Doch mehr als 94 Prozent der Katholiken setzen sich über diese Pflicht hinweg, Tendenz steigend", schreibt Jacobs. Das stoische Festhalten der beiden großen Kirchen am Gottesdienst als ihrem Aushängeschild ist für sie deshalb Realitätsverweigerung. Dabei wisse man in den Generalvikariaten und Landeskirchenämtern um die Marginalität des Sonntagsgottesdienstes, der öffentlich gerne als Auslaufmodell bezeichnet wird. "Etwa zwei Prozent der evangelischen Kirchenmitglieder gehen an einem durchschnittlichen Sonntag in die Kirche. Wenn die wenigen viel Einfluss ausüben, nennt man das Oligarchie." 

Deshalb fordert die Pfarrerin, den Sonntagsgottesdienst aufzugeben, um "aus der Bedeutungslosigkeit herauszufinden". Eine Erneuerung sei dringend nötig, so Jacobs. Stattdessen nennt sie mögliche Angebote, die die Kirche wieder etwas voller machen könnten: "Die biblische Weinprobe in der Kirche und der Jazzgottesdienst ergänzen sich beispielsweise. Der feministisch-theologische Lesekreis wird andere Menschen erbauen als der Worship-Abend". Nicht zuletzt hätten Personal und Pfarrerinnen und Pfarrer damit mehr Zeit, neue Veranstaltungen zu konzipieren, statt am Samstagabend im Internet nach Fürbitten zu suchen.

Quelle: https://www.katholisch.de/artikel/53169-pfarrerin-fordert-abschaffung-des-sonntagsgottesdienstes

  • Hat die Pfarrerin recht damit, dass der Sonntagsgottesdienst überholt ist?
  • Würde euch eine Lifestyle-Kirche mit Jazz und Weinprobe gefallen?
  • Sind bei euch die Gottesdienste gut oder schlecht besucht?
  • Wieso haben Freikirchen großen Zulauf?
  • Was machen die großen Kirchen falsch und was könnten sie verbessern?
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Andere Idee.

"Andere Idee" deshalb, weil es eine Frage und Problem der Evangelischen Kirche(n) ist und ich Katholik bin.

Der sonntägliche Gottesdienstbesuch in der Evangelischen Kirche ist im Vergleich zur Katholischen Kirche seit jeher deutlich schlechter. Von daher ist der Vorschlag aus der Evangelischen Kirche kommend nach einer "Abschaffung" des Sonntagsgottesdienstes für mich nicht überraschend.

Aber die Fragen kann man ja auch im Hinblick auf die Katholische Kirche beantworten.

Hat die Pfarrerin recht damit, dass der Sonntagsgottesdienst überholt ist?

Als Katholik mit einem anderen Verständnis für die Liturgie am Sonntag ist die Frage eindeutig mit Nein zu beantworten. Selbst wenn außer dem Priester nur eine einzige Person zur hl. Messe käme, würde das am Geschehen in der hl. Messe nichts ändern: Jesus wird in Brot und Wein in einer Weise gegenwärtig, die auf keine andere Art möglich wird. Diese Begegnung mit Jesus in der hl. Messe kann per se nie "überholt" sein.

Würde euch eine Lifestyle-Kirche mit Jazz und Weinprobe gefallen?

Hier stellt sich die Frage: Feiere ich mich selbst (bzw. die versammelte Gemeinde sich selbst) oder was mache ich da?

Es gibt zwar durchaus Gründe dafür, solche Feiern anzubieten; nur was hat es mit der Feier der Liturgie zu tun? Solche, eher evangelistisch orientierte Veranstaltungen haben sicher ihren Platz, aber sind kein Ersatz für die Liturgie. Außerdem, jeden Sonntag Vormittag Jazz, Lifestyle und Weinprobe? Ich glaube, das wird schneller langweilig, als man es vorbereiten kann.

Sind bei euch die Gottesdienste gut oder schlecht besucht?

Je nachdem ist das sehr unterschiedlich. Von enttäuschend wenig über gut gefüllt bis zu "es gibt keine Sitzplätze mehr" ist alles drin. Tendenziell ist der normale Gottesdienst leicht rückläufig, mit Ausnahme an den Orten, wo die Liturgie schön und feierlich gestaltet wird und der Pfarrer gut mit den Leuten umgeht. Wenn eine dieser beiden Bedingungen leidet, leidet darunter auch der Kirchenbesuch. Wobei aber dann meistens in eine andere Gemeinde gegangen wird. Die stetige Abnahme des Kirchenbesuchs hängt unter anderem auch mit der demografischen Entwicklung zusammen. Es gibt halt deutlich weniger Jugendliche wie noch vor 50 Jahren.

Wieso haben Freikirchen großen Zulauf?

Da ließe sich ein ganzes Buch schreiben. Mache ich jetzt aber nicht. 😄

Freikirchen haben zwar einen großen Zulauf, aber auch einen gewaltigen "Durchlauf", gemessen über mehrere Jahre. Ich habe mich einmal mit einem Pastor einer sehr vitalen Freikirche unterhalten (ca. 200 aktive Mitglieder). Sie haben dort monatlich regelmäßig zwischen 2 und 4 Taufen von Erwachsenen. Seit den gut 20 Jahren, die wir im Blick hatten, müssten sie eigentlich auf 600 bis 800 Mitglieder angewachsen sein bzw. noch deutlich mehr. Stattdessen war der Zuwachs in absoluten Zahlen etwa bei 25%; bei 20 Jahren und rund 30 Erwachsenentaufen pro Jahr nur ein magerer Zuwachs. Fairerweise muss man dazu sagen, sie haben in dieser Zeit zwei Neugründungen in anderen Orten vorgenommen mit insgesamt etwa 40 Mitgliedern. Aber diese Zahlen sind weit davon entfernt, was eigentlich zu erwarten wäre. Viele sind für ein paar Jahre — wenn überhaupt so lang — in einer Freikirche und bleiben dann weg, gehen woanders hin oder — was gar nicht so selten vorkommt — werden wieder oder auch erstmals katholisch. Auch wenn es mit den Freikirchen nichts zu tun hat, aber ähnlich sieht es auch bei den Zeugen Jehovas aus, zumindest was die eigentlich zu erwartenden Zuwächse an dauerhaften Mitgliedern betrifft.

Mit anderen Worten: Freikirchen haben zwar einen großen Zulauf, aber auf Jahrzehnte hin gesehen, können sie die Mitglieder noch schlechter halten als die Katholische Kirche. Damit relativiert sich der Zulauf sehr und wirft doch einige Fragen auf. (Bitte nicht falsch verstehen: Das soll keine Kritik an den Freikirchen sein, sondern nur eine sachliche Betrachtung der Gegebenheiten)

Was machen die großen Kirchen falsch und was könnten sie verbessern?

Auch hier ließe sich sogar mehr als ein Buch schreiben. Was beiden Konfessionen gemeinsam ist, zwar zu verschiedenen Themen, ist das Verblassen ihres Profils und die Anpassung an den Zeitgeist. Damit enden sie letztlich in der Bedeutungslosigkeit. Eine Kirche, die sich beliebig anpassen und verbiegen kann, braucht und will kein Mensch.

Ansonsten kann ich nur für die Katholische Kirche und im Hinblick auf den Gottesdienstbesuch äußern.

Entscheidend ist mittlerweile die schöne Feier der Liturgie nach den vorgegebenen Normen. Dabei ist es unerheblich, in welchem Ritus die Liturgie gefeiert wird. Die Zeit der oberflächlichen "Hampelgottesdienste", gestaltet mit viel Aufwand und Mühe, ist endgültig vorbei. Das will keiner mehr wirklich, schon gar nicht auf Dauer. Das ist zumindest meine Meinung und Wahrnehmung. Interessant ist z. B. dass die Feier der hl. Messe im außerordentlichen lateinischen Ritus ("alte Messe") gut und zunehmend besser besucht wird. Der Anteil derer, die diese Form noch aus ihrer Jugendzeit kennen, ist verschwindend gering; der Anteil der Jugend und jungen Familien relativ hoch. Diese Entwicklung ist weltweit zu beobachten, nicht nur in Deutschland. Grundsätzlich würde ich das trennen, die Liturgie am Sonntag und zusätzliche, auf die Lebenssituation zugeschnittene gottesdienstähnliche Angebote. Diese müssen und sollten auch nicht am Sonntag Vormittag sein.

Ein weiterer Punkt ist — wie weiter oben schon erwähnt — ein guter Umgang der Geistlichen mit den Gemeindemitgliedern. Man kann es zwar nie allen Recht machen, muss es auch nicht, aber das Bemühen um eine gute Atmosphäre des Wohlwollens auf allen Ebenen ist für die geistliche "Beheimatung" von enormer Bedeutung. Letztlich hat das auch eine deutliche Auswirkung auf die Atmosphäre in den Gottesdiensten.

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Was lehrt der Christentum über sündenhafte Musik?

Nichts.

Kennt ihr Predigten von der Kirche / Bibel die expezit sagen, dass Musik mit Gewalt-Inhalt oder andere, Sünden sind (sie zu hören?

Da gab es mal was in den frühen 80er Jahren mit Schwerpunkt Okkultismus etc. Aber seit der Weiterentwicklung des Internets und der Möglichkeit, das alles auf Richtigkeit zu überprüfen, ist es ziemlich still geworden. Viele Behauptungen stellten sich als falsch heraus.

Bezüglich deiner Frage zur Gewalt und Musik müsstest du schon konkret werden.

Ganz allgemein ist wichtig zu unterscheiden zwischen Inhalt und Trägermedium. Allerdings hat die innere Haltung und Stimmung der Musiker Auswirkungen auf die Darbietung der Musik, also das wird mit transportiert. Wer selbst musiziert, kennt das. Ob das beim Hörer immer auch tatsächlich ankommt und zu spüren ist, ist wieder eine andere Frage.

Für spezielle Predigten dazu musst du vielleicht nur lang genug googeln. Es gibt bestimmt etwas, aber ob das qualitativ gut sein kann, da habe ich so meine Zweifel. Denn die Bibel selbst schweigt dazu; mir fällt auf die Schnelle jedenfalls nichts dazu ein. Kirchliche Dokumente zu diesem Thema kenne ich nicht.

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Manchmal dauert es Jahre, bis man etwas vergeben kann. Die Gefühle dazu sind noch einmal etwas anderes. Das braucht oft auch Zeit und manchmal auch einen guten Therapeuten.

Entscheidend ist, dass man am Thema (locker) dranbleibt und es der Seele überlässt, wann es so weit ist. Vergebung ist häufig wie eine Bekehrung: Es beginnt mit einer Entscheidung und dann folgt die Aufgabe der Heiligung. Auch das ist zunächst ein aktives Zulassen in diesem Prozess bis es in der passiven Erlösung landet. Passiv deshalb, weil die Erlösung und Heilung durch Gott geschieht. Bei einigen sehr schweren Traumata stand bei mir am "Ende" der Empfang des Sakraments der Krankensalbung. Damit sind diese Traumata zur Ruhe gekommen, die Wunden sind geheilt, nur die Narben bleiben und sind gelegentlich spürbar. Bei zwei Sachen hatte es sogar Jahrzehnte gebraucht, und eine steht noch aus.

Lass dir und Jesus Zeit.

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Nein, eine Päpstin wird es nicht geben.

Und die "Spargelpflicht" endet nie.

Das Thema ist praktisch bereits jetzt schon erledigt, da sich seinerzeit Papst Johannes-Paul II dazu eindeutig geäußert hat, und zwar in der Weise, die einem Dogma fast gleich kommt. Ich bin mir sicher, bevor diese "Spargelpflicht" ernsthaft zu fallen droht, wird das als Dogma verkündet. Dann ist es endgültig durch.

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Es gibt in der Katholischen Kirche kein "Fasten brechen". Das gibt es bei den Muslimen am Ende des Ramadan.

Mit Beginn der "Feier der Auferstehung" in der Osternacht endet die "Österliche Bußzeit" (= Fastenzeit). Sie endet einfach. Da wird nichts gebrochen, auch nicht, wenn man seine Vorsätze durchgehalten hat. Wer meint, es käme darauf an, hat ohnehin den Sinn der christlichen Fastenzeit nicht begriffen; nur so am Rande bemerkt.

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Meine Katholische Kirchengemeinde Feiert morgen das Pessachmahl gemeinsam im Festsaal mit einer damals traditionellen Art des Essens.

Das glaube ich dir nicht.

Warum? Am Abend des Gründonnerstags wird die Gründonnerstagsliturgie gefeiert, und die ist in ihrem Ablauf ziemlich detailliert vorgeschrieben. Daher kann ich mir anstelle dieser Liturgie keine Pessachfeier vorstellen, nicht beim besten Willen. Daher wäre ich sehr interessiert, welche Kirchengemeinde das sein mag.

Kannst du hier einen link zur Website dieser "Katholischen Kirchengemeinde" einstellen? Wäre sehr nett von dir.

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P. s. es gibt auch keinen "grünen Donnerstag", denn der Gründonnerstag hatten nichts mit der Farbe Grün zu tun.

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Natürlich darfst du auch am Karfreitag Sport machen. Dafür gibt es kirchlicherseits kein Verbot oder Gebot.

An deiner Stelle würde ich aber an diesem Tag auf Sport verzichten. Der Sinn des Fastens und der Abstinenz ist der, dass man seinen Blick auf das Wesentliche an diesem Tag richtet. Da ist also ein Tag lang Verzicht durchaus angebracht, insbesondere wenn man regelmäßig und gerne Sport macht. Anders bei mir als Sportmuffel, da wäre das für mich eine gute Bußübung, an diesem Tag wenigstens für eine Stunde Sport zu machen. Ich nimm die Anregung für mich mal auf.

Grundsätzlich zum Fasten: Hier im Forum lese ich etliche Fragen zum "richtigen" Fasten. Dabei habe ich immer wieder den Eindruck, dass sich die Fragesteller viel zu wichtig nehmen und sich quasi "zur Schau stellen", wie toll sie fasten. Das wirkt auf mich wie eine narzistische Nabelschau, infantil bis spätpupertär. Dabei gibt es einen guten Hinweis fürs Fasten:

"Mach dich frisch, wasche dein Gesicht, lächle deine Mitmenschen an ohne traurige Ausstrahlung, stell dein Licht auf einen Leuchter und nicht unter eine Schüssel, erinnere dich daran, dass deine rechte Hand nicht weiß, was die linke tut und umgekehrt, geh allein in den Wald zum Beten, wo es keiner sieht außer Gott, und faste so, dass es niemand aus deiner Umgebung merkt, nur du allein. Und wenn dich am Ende der Fastenzeit jemand fragt, ob du deine Fastenvorsätze einhalten konntest, darfst du ausnahmsweise mal schwindeln und sagen, du hast es nicht durchhalten können. Dein Lohn im Himmel wird dir gewiss sein."

(frei formuliertes Konvolut diverser Schriftstellen im Neuen Testament zum Thema 😊)

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Was soll man eigentlich am Karfreitag machen und wie verbringt ihr ihn?

Am Nachmittag um 15:00 Uhr ist bei uns die Karfreitagsliturgie. Der Gottesdienst ist da etwas anders als sonst. Manchmal gehen wir zusätzlich noch am Vormittag zur Kreuzwegandacht.

Zum Essen gibt es an diesem Tag bei uns mittags nur Pellkartoffeln und Quark, zum Trinken nur Wasser; zum Frühstück und Abendessen nur Brot und vielleicht noch Butter dazu. Kein Fleisch, keine Wurst, kein Käse, kein Yoghurt, keine Eier, nichts Süßes, usw. Kein Kartenspiel — das spüre ich besonders, da ich leidenschaftlich gerne Schafkopfen tue und am Karfreitag sicher genug Spieler da wären.

Ansonsten machen wir noch Vorbereitungen auf Ostern, je nach dem, ob noch was zu tun ist. Ich bin häufig noch am Osterzopfbacken, falls nicht alle schon fertig sind.

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Waren Thora und Evangelium zuvor auch schon im Himmel aufgeschrieben wie der Koran?

Nein.

Aber interessant finde ich, dass diese Sure die zeitlich letzte Sure ist. Später "offenbarte" Suren heben frühere auf, falls diese Gegenteiliges aussagen oder sich widersprechen.

Hast du mir dafür eine Quellenangabe oder gibt es ein Verzeichnis, das die zeitliche Reihenfolge der Suren wiedergibt?

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Deismus ist keine "Unterart des Christentums", sondern eine Phase der religiösen Entwicklung. Das ist im Prinzip religionsunabhängig.

Vereinfacht dargestellt, ist es so: Gott hat alles geschaffen hat bzw. hat alles auf den Weg gebracht, sich selbst hat er sich in seinem Handeln zurückgezogen und die Schöpfung sich selbst überlassen. Gott ist irgendwo im Himmel, aber er interessiert sich nicht weiter für das, was hier geschieht, greift nicht ein und ist nicht direkt erfahrbar.

Insoweit widerspricht diese Gottesvorstellung einer Offenbarungsreligion wie z. B. dem Christentum. Auch dürfte es für einen Deisten nicht vorstellbar sein, dass dieser entfernte Gott selbst ein Mensch wird (Jesus Christus als Inkarnation Gottes bzw. der 2. Person Gottes).

Weite Teile der westlichen Gesellschaft befinden sich in dieser Phase der religiösen Entwicklung, unabhängig von der Religionszugehörigkeit. Daher gibt es viele, die zwar nicht christlich gläubig sind, aber dennoch sehr spirituell und häufig dem Buddhismus zugetan sind. Der Buddhismus ist quasi die "Religion ohne Gott" (Genau genommen ist der Buddhismus keine Religion, sondern eine Methode zur Überwindung des Leids. Falls ich mit meiner Einschätzung des Buddhismus völlig daneben liege, darf man mich hier gerne korrigieren 😊).

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Es gibt praktisch zwei Formen der Beichte:

  1. die sehr formelle Version im sogenannten "Beichtstuhl". Sowohl vom Äußeren her als auch vom Ablauf ist es bewusst recht anonym gehalten.
  2. das sogenannte Beichtgespräch, das eher losgelöst ist vom Formelhaften, mit Ausnahme der Lossprechung am Ende der Beichte; die ist zur Wirksamkeit und Gültigkeit vorgeschrieben.

Das Beichtgespräch ist, wie der Name schon sagt, ein Gespräch, wo nicht nur einzelne Sünden aufgesagt werden, sondern wo man auch über die Situation und Umstände sowie mögliche Veränderungen reden kann. Es hat also einen deutlich seelsorgerlichen Charakter.

Für ein Beichtgespräch macht man gewöhnlich einen Termin mit dem Priester aus und du kannst locker mal 30 bis 60 min dafür einplanen; das ist nichts Ungewöhnliches (Für das erste Mal nach langer Zeit und der Bekehrung als Erwachsener evtl. noch mehr Zeit. Bei mir waren es damals drei Stunden. Ich hatte allerdings auch einiges auf dem Kerbholz und wusste zu allen 10 Geboten was zu beichten 😁). Diese Form des Beichtgesprächs war in größeren Abständen von 2 bis 3 Monaten über viele Jahre bei mir die normale Form der Beichte, übrigens auch immer beim gleichen Priester. Das hatte den Vorteil, dass der einen dann schon ein wenig kennt und hilfreichere Ratschläge oder Übungen (= Buße) geben kann.

Jede dieser beiden Formen hat ihre Berechtigung sowie ihre Vorteile und Begrenzungen.

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Das ist der offizielle Text aus dem Liturgischen Direktorium der Diözese Augsburg 2024 zur Fastenzeit (Das dürfte aber für alle Diözesen gleich sein):

13. Fastenund Abstinenzgebot
Das Abstinenzgebot (Verzicht auf Fleischspeisen) am Aschermittwoch und Karfreitag verpflichtet vom 14. Lebensjahr an. Das an diesen beiden Tagen auch geltende Fastengebot (Einschränkung des Essens auf nur eine Sättigung am Tag) verpflichtet vom 18. bis zum 59. Geburtstag (vgl. can. 1252 CIC).
14. Freitagsopfer
Alle Freitage des Jahres sind im Gedenken an das Leiden und Sterben des Herrn kirchliche Bußtage, an denen die Gläubigen zu einem Freitagsopfer verpflichtet sind; ausgenommen sind die Freitage, auf die ein Hochfest fällt. Das Freitagsopfer kann verschiedene Formen annehmen: Verzicht auf Fleischspeisen, der nach wie vor sinnvoll und angemessen ist; spürbare Einschränkung im Konsum, besonders bei Genussmitteln; Dienste und Hilfeleistungen für den Nächsten. Das durch das Freitagsopfer Ersparte sollte mit Menschen in Not geteilt werden.

Und das ist der offizielle Text zum Aschermittwoch:

Der katholische Christ beschränkt sich am Aschermittwoch auf eine einmalige Sättigung sowie eine kleine Stärkung zu den beiden anderen Tischzeiten (Fasten) und verzichtet auf Fleischspeisen (Abstinenz). Die Verpflichtung zum Fasten betrifft Erwachsene vom vollendeten 18. Lebensjahr bis zum 59. Geburtstag. Das Abstinenzgebot verpflichtet jeden Katholiken vom vollendeten 14. Lebensjahr bis zum Lebensende. Entschuldigt ist, wer durch Krankheit, auf Reisen, am fremden Tisch oder durch schwere körperliche Arbeit am Fasten oder an der Abstinenz gehindert ist.

Das vom Aschermittwoch gilt auch für den Karfreitag.

Die Kirche unterscheidet Abstinenz (=Verzicht) und Fasten (= Einschränkung und bewusste Mäßigung). Abstinenztage sind nur Aschermittwoch und Karfreitag. Fastenzeit umfasst die Zeit vom Morgen des Aschermittwoch bis zum Beginn der Feier der Osternacht.

Die Ausgestaltung der Fastenzeit, also was man wie und wo fastet, ist jedem selbst überlassen und dahingehend freiwillig.

Als Orientierung mache ich es so, dass ich mir für die Fastenzeit jedes Jahr etwas anderes vornehme und das ich deutlich spüre. Ich mache es dann so, dass es niemand merkt, nicht einmal in der Familie — außer es ist nicht zu übersehen, was aber nur sehr selten vorkommt.

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Da das Fasten eine freiwillige Angelegenheit und eine gute Übung für die Mäßigung ist, ist es allein deine Entscheidung, ob Brot mit Milchbestandteilen zu tierischen Produkten gezählt wird oder nicht.

Ich würde es nicht dazu zählen; genauso wenig zähle ich Rindfleisch zu vegetarischen Produkten, nur weil das Rind vorher auch einmal Gras war. Ehrlich, man kann es auch übertreiben.

Meine Empfehlung: Faste doch von deiner Übertreibung und Übergenauigkeit. Glaub mir, das wird dir weit schwerer fallen, als der Verzicht auf tierische Produkte. LG 😊

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Abtreibungsgegner: Proteste vor Praxen und Beratungsstellen verbieten?

Die Bundesregierung hat ein neues Gesetz auf den Weg gebracht. Zukünftig sollen die Mahnwachen von Abtreibungsgegnern vor Beratungsstellen und Praxen in denen abgetrieben wird verboten sein.

Argumentiert wird mit dem Schutz der Schwangeren.

Bisher gab es Gerichtsurteile, die befanden, dass die betroffenen Frauen, das aushalten müssten, weil - so die Argumentation der Gerichte - das Recht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit höher zu bewerten sei als das Recht der Frauen, unbelästigt zur Beratungsstelle zu gelangen. Die Frauen müssten das, einfach ausgedrückt, eben aushalten.
Das Kabinett hat nun eine Entscheidung getroffen, die schwangere Frauen vor diesen Belästigungen schützen soll. Ein Gesetzentwurf von Familienministerin Lisa Paus wurde beschlossen. Die Grünen-Politikerin hofft, dass das Gesetz noch im Sommer durch den Bundestag geht. Danach sollen diese Demos innerhalb eines gewissen Radius in Zukunft untersagt sei.
Schwangere dürften dann in Hör- und Sichtweite nicht mehr gegen ihren Willen angesprochen werden. Geschieht dies doch, wäre es eine Ordnungswidrigkeit und könnte mit maximal 5.000 Euro bestraft werden.
"Wir stärken die Rechte von Schwangeren und gehen einen wichtigen Schritt für die Selbstbestimmung der Frau", sagt Paus. "Hier hat Meinungsfreiheit ihre Grenzen, auch im Sinne des Schutzes des werdenden Lebens, der durch die ergebnisoffene Schwangerschaftskonfliktberatung gewährleistet wird."

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/paus-gehsteigbelaestigung-100.html

Meine Fragen an euch:

  • Findet ihr das gut? Warum/Warum nicht?
  • Ist das kommende Gesetz die Einschränkung der Demonstrations- und Meinungsfreiheit aufgrund linksgrüner, feministischer Ideologie?
  • Habt ihr euch selbst bereits durch Abtreibungsgegner belästigt gefühlt?
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Neues Gesetz gegen Abtreibungsgegner finde ich falsch.

Demonstration oder Ansprechen auf Privatgelände: Hier gilt das Hausrecht. Das kann also problemlos untersagt werden.

Demonstration auf öffentlichem Grund: Muss auch weiterhin erlaubt sein. Denn: Was kommt als Nächstes? (Könnte dann vielleicht sogar eingeklagt werden)

Beleidigende Äußerungen können auch jetzt schon geahndet werden, genauso Belästigungen. Dazu braucht es kein neues Gesetz.

Wenn man eine Einrichtung betreibt, bei der Menschenleben im Frühstadium gezielt beendet werden, müssen die Betreiber der Einrichtung damit leben können, dass es zumindest Protest und moderaten Widerstand dagegen gibt. Wenn sich eine Frau sicher ist und entschieden hat, ihr Kind im Frühstadium töten zu lassen, dann wird sie sich dadurch auch nicht aufhalten lassen. Ein einfaches Ansprechen auf diese Entscheidung wird man erst dann als Belästigung empfinden, wenn sich die Frau letztlich doch nicht ganz sicher ist; ansonsten kann sie das doch einfach wegstecken, oder? Und wenn sie sich unsicher ist, dann ist es doch legitim. Schließlich verdienen die Betreiber einer solchen Einrichtung ihr Geld damit. Abtreibung ist ja keine Sozialleistung, sondern ein Geschäft für die Betreiber. Denen sind hauptsächlich die Demonstranten ein Dorn im Auge.

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Wie werden Kloster benannt?

In den allermeisten Fällen nach dem Ort, wo das Kloster steht oder nach einem Heiligen, nach den Gründern, manchmal auch nach religiösen Festen oder eher selten nach bestimmten Ereignissen.

Worin unterschieden sich Benediktorden, Franziskanerorden, Lutherorden

Da schau doch selbst in der Wikipedia nach, ist viel einfacher als hier zu schreiben. Nur ganz kurz:

  • Benediktorden: Verbindung von Gebet und Arbeit (ora et labora)
  • Franziskanerorden: Ideal der Armut nach dem Evangelium
  • Lutherorden: Den kenne ich jetzt nicht. Aber Luther war Augustinermönch. Beim Augustinerorden — so weit ich meine —liegt der Schwerpunkt auf Gemeinschaft, Lehre und Seelsorge
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Falls du die Freikirche meinst, dann schau mal da:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kirche_des_Nazareners?wprov=sfla1

Katholisch sind die aber nicht, sondern sie gehören zu den evangelischen Freikirchen.

In Spanien oder Portugal, falls es diese Freikirche in diesen Ländern überhaupt gibt, werden sie als Sekte angesehen.

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Nein, Kindergeld zahlt das Finanzamt/Kindergeldkasse.

Du meinst vermutlich die Unterhaltsleistungen. Die zahlt der Priester wie jeder andere auch von seinem Gehalt. Die Kirche, konkret die Diözese, bezahlt da gar nichts.

Anders ist es bei Ordensangehörigen. Da hier die Mönche auf ein Gehalt zugunsten des Klosters verzichten, kommt bei den meisten Ordensgemeinschaften für das erste und ggf. das zweite Kind die Ordensgemeinschaft auf. Beim dritten Kind wird dem Mitglied nahegelegt, doch eine andere Lebensform als die im Kloster zu wählen. Der Austritt aus dem Kloster geht meistens schrittweise. Häufig wird ein Jahr lang für den Unterhalt außerhalb des Klosters gesorgt und bei der Suche nach Arbeit und Wohnung geholfen. Danach ist der ehemalige Mönch wie jeder andere Vater von außerehelichen Kindern selbst unterhaltspflichtig und bestreitet den Unterhalt für die Kinder von seinem Gehalt.

Die Vorstellung, dass die Kirche den Unterhalt der Priesterkinder übernimmt, ist zwar weit verbreitet, aber es stimmt nicht.

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Nein, finde ich unnötige

Erstens, musst du fragen, ob du das darfst.

Zweitens werden die Opferkerzen für das ganze Jahr am 2. Februar während der hl. Messe gesegnet.

Drittens ist die Frage, wie sicher sind deine Kerzen?

Die Kerzen, die in der Kirche verwendet werden, sind in der Zusammensetzung anders als die Kerzen, die du sonst kaufen würdest. Auch geht bei diesen Kerzen der Docht nicht ganz durch, sondern endet wenige cm vor dem unteren Ende der Kerze, damit die Kerze von selbst erlischt, wenn sie weit genug abgebrannt ist. Das ist bei den Kerzen, die du sonst kaufen kannst, nicht immer gegeben. Mit anderen Worten: Deine gute Absicht kann ein Sicherheitsproblem darstellen.

Deshalb, besser nicht einfach hinlegen oder zumindest beim Pfarramt oder beim Mesner vorher fragen. Ansonsten werden deine Kerzen höchstwahrscheinlich wieder aus den genannten Gründen entfernt, bzw. müssen entfernt werden.

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