Ich hab irgendwie keine Lust mehr, mit anderen Menschen zu reden / Diskussionskultur?


05.02.2022, 18:23

Und es werden auch hier wieder Leute kommen, die keine zwei Sekunden für den Text verschwenden, sondern direkt mit "Bullshit" antworten.

4 Antworten

Ich persönlich habe auf das alles irgendwie keine Lust mehr. Mich nervt das alles.

Das ging mir so in einer Zeit, in der ich gemerkt habe, dass ich mit den Leuten in meiner Heimatstadt nicht mehr klar komme, weil ich ihnen nicht mehr nach dem Mund redete und "erwachsen" geworden bzw. aufgewacht bin und selbstbewusst meine eigenen Gedanken vertreten konnte. Ich habe mich nicht mehr am Leben dort beteiligt, wollte keine Gespräche mehr führen, fühlte mich unwillig, unsicher, wollte einfach nichts mehr mit der Umwelt zu tun haben. Ich war mürrisch, unfreundlich, mauerte hier und da, war auf der Arbeit frustriert, habe angefangen meine Kunden zu verachten (so wie die Verachtung mir vorher entgegen schlug); ich nutzte jede Gelegenheit um nicht zuhause sein zu müssen. Zufrieden war ich nur, wenn ich wirklich woanders war und dort blühte ich auch auf.

Seit ich 2019 umgezogen bin, ist jedoch ALLES besser, bin ich ausgeglichener denn je, habe Spaß am Leben, an meinen Hobbys, an meiner Arbeit und fühle mich total positiv, führe wieder gern Gespräche auch politischer Hinsicht, lange Gespräche auch gern mal ... ich bin einfach zufrieden und weiß genau, in meiner Heimat wäre es NIE so weit gekommen.

Ich habe es schon mal vermutet, dass dein Theologie-Studium das Hauptübel für deine Probleme ist. Es gefällt dir offenbar nicht wirklich, das Umfeld dort ist schwierig und liegt dir nicht, du eckst an wegen deiner anderen Ansichten (für die dein Umfeld eventuell nicht reif ist oder so, ich weiß es nicht) und die anderen ecken im Gegenzug bei dir an, weil man sich nichts zu sagen hat ... wie es bei meinen damaligen Kunden und mir war - es passt menschlich einfach nicht zusammen und das sollte man aus meiner Sicht alsbald ändern, damit es keine tiefgreifenden und ggf. längerfristigen psychischen Probleme verursacht.

Die Gesellschaft geht dir nur auf den Keks, weil du mit deiner Gesellschaft nicht im Reinen stehst und das dein ganzes Weltbild verfremdet inklusive deiner latenten Unzufriedenheit mit der im Grunde inakzeptablen Gesamtsituation. Aber da musst du selbst tätig werden, anstatt in tautologischen Gedanken zu verfallen - bringt alles nix. Alles Gute!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

nordstern690  05.02.2022, 18:30

Ich sehe nicht die Ursache im Theologie-Studium. Das schreibt er doch auch gar nicht.

Das reflektierte Studium zeigt ihm, wie es außerhalb seiner Uni in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung zugeht, nämlich leider ganz anders.

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rotesand  05.02.2022, 18:31
@nordstern690

Ich habe schon zahlreiche andere Fragen dieser und ähnlicher Art gelesen - deswegen habe ich den Gedanken mit dem Studium auch schon mehrfach geäußert, weil ich diesen Eindruck habe.

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nordstern690  05.02.2022, 18:33
@rotesand

Fragen, die von Hessen001 kommen?

Wenn das der Fall ist, verstehe ich Deine Gedanken.

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Ja. Seh ich ebenso. Die in den letzten Jahren hat sich immer mehr ein denken der extreme durchgesetzt. Die Leute können Meinungen und Fakten immer schlechter unterscheiden. Die Meinungen sind so stark verhärtet, dass kaum eine Diskussion mehr möglich ist. Du bist entweder für mich, oder gegen mich. So machen Diskussionen kaum noch Sinn und rauben nurnoch Energie.

LG.

Ich teile deine Wahrnehmungen nicht. Ich kenne viele kontroverse Diskussionen zwischen Menschen, die verschiedene Meinungen haben, die respektvoll und sachlich sind.

Wenn dich die aggressive und ausschließende Diskussionskultur nervt, dann mache das doch einfach anders.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lese Fragen durch und vermeide Ferndiagnosen

Ich pflichte Dir bei. Mehr kann ich dazu auch gar nicht schreiben. Du hast es wunderbar formuliert.

Ich mag das Wort "triggern" nicht, aber genau darum geht es ja auch.