Beschneidung immer beliebter?

Das Ergebnis basiert auf 43 Abstimmungen

Ja, Beschneidung wird beliebter 58%
Beschneidungsanteil bleibt gleich 30%
Nein, Beschneidung wird seltener 9%
Habe keine Meinung 2%

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja, Beschneidung wird beliebter

Ich dachte zuerst an meine Klasse. Da wird der Anteil wirklich immer größer. Aber kleiner geht ja auch nicht mehr… 😅

Heute werden mehr Jungs beschnitten wegen Hygiene oder weil die Eltern es möchten. Ein bisschen seltener wird es wohl wegen Verengung, zumindest wenn Eltern es nicht möchten. Und der Anteil an Muslims nimmt zu. Von daher werden es sicher insgesamt mehr Jungs die beschnitten werden.

M/15

Charly3005  15.05.2024, 00:01

Wie hoch ist der Anteil der beschnittenen n deiner Klasse aktuell?

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Nein, Beschneidung wird seltener

Denn die Erkenntnis, dass eine Beschneidung medizinisch nur selten notwendig ist, führt vermehrt zur konservativen Behandlung, also ohne OP. Beschneidungen nehmen somit ab. Mütter, denen das Wohl der Kinder wichtig ist, lassen sie auch körperlich unversehrt.

Seinen Söhnen nur aus dem eigenen ästhetischen Egoismus heraus die Genitalien zu verstümmeln, ist meines Wissens verboten.

Von der religiös motivierten Beschneidung kann man wohl prozentual von gleichbleibend ausgehen.

GiladBerlin  10.05.2024, 09:07

Eine Beschneidung des „nicht einsichts- und urteilsfähigen männlichen Kindes“ ist nach § 1631d des BGB grundsätzlich erlaubt. Es gibt keinerlei Ausschlüsse von Gründen bzw. Motivationen - nichts ist verboten, alles ist erlaubt. Es geht also dabei auch für „nicht einsichts- und urteilsfähige“ (in etwa also um unmündige) Jungen keineswegs nur um religiöse, sondern um alle Arten von Grundlagen, die ihre Erziehungsberechtigten für ihre Beschneidung haben können: Also auch um ästhetische „Egoismen“ von Eltern - die eine Beschneidung ihrer Söhne ausschließlich wegen des Aussehens (oder aus hygienischen Gründen usw.) beschneiden lassen dürfen. Und exakt in diesem Segment nehmen Beschneidungen in Deutschland tatsächlich seit 2012 zu (seit das BGB das auf diese Weise als legal klar gestellt hat).

Ich bin selbst Urologe mit dem jahrzehntelangen Praxis- und Forschungsschwerpunkt Zirkumzision (siehe mein Profil). Und weiß von vielen Kollegen, die wegen der bis 2012 rechtlich ungeklärten Situation damals sehr viel zögerlicher auf entsprechende Wünsche von Eltern eingingen als sie es seither machen. Und: Die seit 2012 angefachte heftige Beschneidungsdebatte hat durch die öffentliche Aufmerksamkeit und die Informationsflut zum Thema zusätzlich dazu geführt, dass sich auch deutlich mehr Jugendliche und Erwachsene freiwillig beschneiden lassen, als es bis 2012 der Fall war.

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Beschneidungsanteil bleibt gleich

Ich schätze es bleibt gleich, die meisten wissen überhaupt nicht was ihnen bei einer Beschneidung alles entgeht

Nein, Beschneidung wird seltener

Viele Beschnittene wandern, ein, daher wirkt es so als wären es plötzlich mehr.

Mehr OPs in Deutschland gibt es aber eher nicht.

Benedikt581  13.05.2024, 07:32

und wie soll man das wissen? Setzt man da im Visum ein Kreuzchen unter "beschnitten"? Nein, mit Beschneidung in Deutschland ist tatsächlich die OP gemeint, nicht beschnittene Männer.

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Ja, Beschneidung wird beliebter

Die Anzahl von Beschneidungen (der männlichen Vorhaut) hat in Deutschland tatsächlich zugenommen; und zwar seit 2012 vor allem weder aus medizinischen, noch aus religiösen, sondern vor allem aus anderen Gründen:

Eine Beschneidung des „nicht einsichts- und urteilsfähigen männlichen Kindes“ ist seit Dezember 2012 nach § 1631d des BGB grundsätzlich erlaubt. Es gibt keinerlei Ausschlüsse von Gründen bzw. Motivationen - nichts ist verboten, alles ist erlaubt. Es geht also dabei auch für „nicht einsichts- und urteilsfähige“ (in etwa also um unmündige) Jungen keineswegs nur um religiöse, sondern um alle Arten von Grundlagen, die ihre Erziehungsberechtigten für ihre Beschneidung haben können: Also auch um ästhetische Gründe von Eltern - die eine Beschneidung ihrer Söhne ausschließlich wegen des Aussehens (oder aus prophylaktischen oder hygienischen Gründen, bzw. weil sie sich haptisch/praktische und später sexuelle Vorteile davon versprechen oder weil es Familientradition ist - usw.) aktiv veranlassen oder in sie einwilligen dürfen. Und exakt in diesem Segment nehmen Beschneidungen in Deutschland tatsächlich seit 2012 zu (seit das BGB das auf diese Weise als legal klar gestellt hat).

Ich bin selbst Urologe mit dem jahrzehntelangen Praxis- und Forschungsschwerpunkt Zirkumzision (siehe mein Profil). Und weiß von vielen Kollegen, die wegen der bis 2012 rechtlich ungeklärten Situation damals sehr viel zögerlicher auf entsprechende Wünsche von Eltern eingingen als sie es seither machen. Daran ändert auch die aktuelle „Phimose-Leitlinie“ (2017/2022) nichts. Tatsächlich gibt es durchaus eine geringe Abnahme der Anzahl medizinisch indizierter Beschneidungen, weil man sich aufgrund dieser Leitlinie häufiger um eine konservative (vorhauterhaltende) Therapie bemüht. Das gleicht allerdings den generellen Anstieg der Zahlen aufgrund der übrigen (nicht-medizinischen und nicht-religiösen) Gründe nicht aus; er besteht signifikant.

Und: Die seit 2012 angefachte heftige Beschneidungsdebatte hat durch die öffentliche Aufmerksamkeit und die Informationsflut zum Thema zusätzlich dazu geführt, dass sich auch deutlich mehr Jugendliche und Erwachsene freiwillig beschneiden lassen, als es bis 2012 der Fall war.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Urologe/Androloge, in Praxis und Forschung tätig
Bert49  11.05.2024, 23:09

So müssen auch keine fadenscheinigen medizinischen Begründungen vorgeschoben werden, sondern es kann gleich zu Beginn gesagt werden, was eigentlich gewünscht wird. Bei der Formulierung des Beschneidungsgesetzes war sicher auch dies im Sinne der Initiatoren.

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GiladBerlin  12.05.2024, 23:07
@Bert49

Stimmt. Ich gehörte zum wissenschaftlichen Beirat, der das mit vorbereitet hat.

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Bert49  12.05.2024, 23:09
@GiladBerlin

Deswegen musste meine Mutter damals wohl den Arzt wechseln, da es dieses Gesetz noch nicht gab.

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hakisu  11.05.2024, 23:26

Dies sieht man gerade am FKK und in Saunen. Früher war es kaum zu sehen, oftmals war ich alleine so. Dann kamen immer mehr Männer dazu. Das kann auch Zufallsein, deshalb das Wort: gefühlt. Man sieht es ja äußerlich Keinem an und darüber offen sprechen ist auch noch in der Tabu-Zone.

Ein Eichel-Tattoo evtl ?

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