An dieser Stelle möchte ich von meinen Erfahrungen beim Neuwagenkauf mit Carworld24 berichten. Bei mir ging es um einen KIA Sportage, den ich Ende Oktober zu extrem günstigen Konditionen verbindlich bestellte, und Mitte Januar dann beim Kia-Händler – nach einer ziemlichen Odyssey an Telefonaten - abholen durfte. Meine Absicht war 20% der Kaufsumme anzuzahlen und den Rest über 8 Jahre zu finanzieren. Ein unverschämt günstiger Effektivzins half mir eine endgültige Kaufentscheidung zu treffen. Zunächst lief alles sehr gut, auf fernmündlichem Weg und per E-mail. Überall wo Unterschriften gebraucht wurden, mussten natürlich Originale per Post verschickt werden, aber eben alles sehr zeitnah und transparent. Nachdem dann eine ganze Weile jedoch gespenstische Stille herrschte (ca. 4 Wochen) teilte man mir auf Nachfrage mit, dass das Fahrzeug vorraussichtlich am 27. Dezember an den Kia-Händler ausgeliefert werden soll.

So blieb gerade noch genug Zeit, die Anreise und vor allem die Winterbereifung zu planen, da werksneue Fahrzeuge für gewöhnlich mit Sommerbereifung ausgeliefert werden. Eigentlich stand der Zulassung des neuen Fahrzeugs nun nichts mehr im Weg, bis mich eine Dame von Carworld24 anrief und mir mit piepsender Stimme mitteilte, dass man kurzfristigerweise die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Finanzierer eingestellt hätte, und nunmehr mit einem neuen Institut zusammenarbeiten würde. Leider könnten mir nun auch nicht mehr die günstigen Zinskonditionen zuerkannt werden, und ich müsste – wenn ich die Finanzierung in Anspruch hätte nehmen wollen – mit einem Effektivzins leben , der einen ganzen Prozentpunkt höher liegt, als der auf dessen Basis ich das Angebot angenommen hatte.

Wäre ja auch zu schön gewesen wenn es bilderbuchmäßig hätte ablaufen sollen. Selbstverständlich erteilte ich dem „neuen“ Kreditangebot eine Absage. Wären ja immerhin um die 1000 Euro gewesen bei der Laufzeit. Ich erbat mir 1-2 Tage Bedenkzeit und checkte die Bestellunterlagen noch einmal durch. Das Fahrzeug hatte ich immerhin verbindlich bei dem von Carworld24 empfohlenen Kia Autohaus bestellt – basierend auf einem von Carworld24 vermittelten Kreditangebot mit einem externen Finanzierer.

Es wäre zu spät gewesen den Deal einfach rückgängig zu machen, und den Wagen wieder abzubestellen. Es scheint also als hätte man bewusst darauf gesetzt, dass ich unter dem Druck der bereits getätigten verbindlichen Bestellung und der nahenden Auslieferung, dem „neuen“ Kreditangebot zustimmen würde. Ob es an dieser Stelle schon ein Fall für den Rechtsanwalt hätte sein können, kann jeder für sich selbst entscheiden. Ich beschloß jedenfalls mich selbst auf Spurensuche zu begeben, rief bei dem ursprünglich anvisierten Finanzierer an, und landete nach einigen Minuten auch bei einem sachkundigen Mitarbeiter, der Einblick in meine Unterlagen hatte. Man könne sich nicht erklären warum Carworld24 die Zusammenarbeit laut eigener Aussage eingestellt hätte, denn meine Kreditanfrage stünde auf grün, was bedeutet hätte, dass es zu einer Ausschüttung des genannten Betrages kommen würde, sofern alle notwendigen Unterlagen vorlägen. Warum nicht einfach die ganze Nummer ohne Carworld24 abwickeln?

Es folgten eine Reihe von Telefonaten, in denen Argumente ausgetauscht und Positionen klar dargestellt wurden: Ich wollte natürlich das Fahrzeug wie beschrieben und zu den ursprünglichen Konditionen und Carworld24 zu erneuerten, für mich deutlich ungünstigeren Bedingungen. Die Sache schien ziemlich festgefahren und es drohte zum Rechtsstreit zu kommen, bis mich der Geschäftsführer persönlich anrief, und mir mitteilte dass man sich bemüht, und nunmehr eine Lösung für das Problem gefunden hätte.

Der ausliefernde Kia – Händler hätte sich bereiterklärt von jetzt ab die Vermittlung zu übernehmen. Somit musste ich Carworld24 nur schriftlich die Erlaubnis geben, dass meine Daten an das Autohaus weitergegeben werden durften. Ab diesem Zeitpunkt kommunizierte ich dann lediglich noch mit dem Autohaus, die mir in allem sehr entgegenkamen und äußerst seriös wirkten. Auch mit der Zulassung gab es dann keine Probleme mehr, und man montierte mir sogar die selbst mitgebrachten Winterräder auf.

Fazit: Potentielle Kreditkunden für ein Kreditunternehmen mit unschlagbar günstigen Finanzierungsangeboten im Internet anzulocken, und dafür Provision zu kassieren ist das Eine ( und vermutlich die Hauptaufgabe der „Schreibtischtäter“) – jedoch für einen Tag oder länger womöglich in Vorkasse gehen zu müssen, damit der KFZ-Brief an die Bank gehen kann, um den Kreditbetrag auszuschütten ist das Andere. Und es bedeutet Risiko mal eben mit 20 000 Euro in Vorkasse zu gehen. Zu hohes Risiko für zu geringe Mage. Dass der „neue“ Finanzierer den Kreditbetrag ohne Kfz – Brief ausgeschüttet hätte, erscheint ziemlich unmöglich. Bleibt also der bittere Beigeschmack, dass zumindest der Versuch unternommen wurde im Nachhinein den Gewinn zu erhöhen. Vielleicht ist es Methode, vielleicht auch nicht...

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