Die Endverbraucherpreise richten sich kalkulatorisch nun mal nach der zugehörigen Wertschöpfungskette vom Fang über Zerlegung , Verpackung , Vermarktung und Transport . Zudem ist nicht jede Thunfischart gleichermaßen gefragt , bepreist und aufwendig zu fangen . Auch die durchschnittlichen Reproduktionsraten und Entwicklungszyklen sind sehr unterschiedlich bei den verschiedenen Thunfischarten .

Einige Thunfischarten haben einen ähnlichen Reproduktionszyklus wie z.B. diverse Lachsarten von etwa 2 - 7 Jahren .

Die Wertschöpfungskette beginnt also je nach Fischart bei der Anlandung mit folgenden Faktoren :

- Kraftstoff-Verbrauch in Abhängigkeit von Schiff und Distanzen der Einholrouten .

- Dauer der Fangfahrt , bis die Lagerräume je nach Fischart , Fangmethode und Bestandsvorkommen / Bestandsdichte gefüllt sind .

- Bestandsstärke der Schiffscrew + Kapitän ; auch in Abhängigkeit der Fangergibigkeit und Dauer der Fangfahrt , bzw. Prozentbeteiligung der Crew pro Tonne

- Sonstige Betriebskosten des Fangschiffs , Reparaturen / Wartung und Verschleißmaterial .

Bis hier hilft es also garnichts , etwas über den Preis zu versuchen . Da könnte man nur mit Fangquoten arbeiten ... was international aber ( immer noch ) kaum realisierbar scheint ; und zudem dann auch nur die legalen Fischer beträfe .

Ebenfalls kann man echten Kaviar vom Stör vom Gewinnungsaufwand her nicht anderem Fischrogen oder dem Fisch selber kalkulieren . Lassen sich Zuchtlachse je nach Art bereits ab einem Alter von ca. 2-3 Jahren verwerten mitsamt Rogengewinnung , dauert es bei "zuchtfähigen" Störarten schon mindestens 15 bis 20 Jahre bis zur ersten Rogengewinnung .

Zucht ist ( erheblich ) teurer als Wildfang und ökologisch auch höchst umstritten , weil zwar bestandschonend , aber in der Bilanz auch nicht wirklich "grün" . Störe lassen sich zudem auch nicht so einfach "Abstreifen" oder "Schlachten" wie Forellen oder Lachse zur Rogengewinnung für Gourmets . Für die auf dem Markt höchstwertigsten Kaviare operieren z.B. die Russen die Eier aufwendig aus den Tieren heraus zur mehrfachen Rogengewinnung .

Zurück zum Thunfisch :

Würde man hier in DE , oder m.W. der gesamten EU die Endverbraucherpreise massiv anheben selbst für Konserven , hätten im Rest der Welt immer noch Milliarden Menschen Bedarf an diesem Fleisch . Was interressiert es einen hungrigen Magen in Afrika , Süd(ost) - Asien, oder Südamerika ob er mit Rind , Schwein , Schaf , Forelle , Sardine , Krabbe oder halt Thunfisch gefüllt wird ?

Was bringen in Europa , Nordamerika , Australien , Japan & Neuseeland auferlegte Fangquoten selbst für internationale Gewässer , wenn auf anderen Kontinenten vor Hunger jeder gefangene Fisch recht ist ?

Die abschließende Frage lautet allerdings :

Was fressen Thunfische wohl , und was ist , wenn deren Reproduktionspotenzial durch Überfischung ihrer Beutefische bereits nachhaltig gemindert wird ? Mittlerweile fängt der Mensch ja schon alles , dessen er zur Verwertung irgendwie habhaft werden kann . Und wenn es nur zum Zwecke der Futtermittelerzeugung abgefischt wird . Weswegen sollte der Mensch in großem Stil sonst sogar z.B. den Kleinstgarnelen ( Krill ) nachstellen ?

Nenee , mit Geld läßt sich diese ganze Problematik nicht lösen ; und schon garnicht ohne globale Zusammenarbeit unter Einbeziehung aller Staaten der Welt gleichermaßen .

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