"Also wie erkennt der, welches die Stimmen sind, die durch den Center kommen und was die Nebengeräusche sind, die dann aus den Front, bzw. Effektboxen kommen?"

Wenn ich das Prinzip richtig verstand, gehts es so:

Die Lautsprecher für links und rechts bekommen den linken und rechten Kanal.

Der Center bekommt die Summe von linken und rechten Kanal.

Die Rearspeaker bekommen die Differenz zwischen linken und rechten Kanal. Dazu wird einer der Kanäle in der Phase gedreht, beide gemischt, alles, was bei Stereowiedergabe in der Mitte geortet würde, wird ausgelöscht.

Damit der Sound der Rearspeaker diffus ist, wird einer der beiden in der Phase gedreht. Man macht also mit Absicht das, was bei Stereo-Anlagen aus Versehen passiert, wenn man versehentlich einen Lautsprecher verpolt hat und auf einmal der Sound so extrem breit und hallig ist.

So und nun hat man ja 4 Kanäle, die zwar nicht so sauber separiert sind, wie bei echtem 5.1 oder dem 4 Kanal-Magnetsound, der ursprünglich die Ton-Norm von Cinemascope-Filmen war, aber dennoch brauchbar sind.

Wenn die Anlage richtig eingestellt ist, hört man Dialoge über alle 3 Frontlautsprecher, aber ortet sie in der Mitte. Die Dialoge sind ja auf dem linken und rechten Kanal mit identischem Pegel und identischer Phasenlage.

Die Musik dagegen ist Stereo und so abgestimmt, dass der Nachhall bei Stereowiedergabe stärker zu hören ist, also zum Großteil in der Differenz zwischen links und rechts ist. Damit also in erster Linie von hinten zu hören ist. Die Musik wird hierbei eher auf den Lautsprechern links, rechts und hinten geortet.

In dieser Beziehung ähnelt Dolby Surround der Pseudoquadrophonie.
Allerdings ist es noch etwas ausgefeilter, denn es hat Schaltungen, die dafür sorgen, dass das Center-Signal auf dem linken und rechten Lautsprecher leiser ist und andere Schaltungen, die es veringern, dass ein nur links oder nur rechts auftretendes Signal auch von hinten zu hören ist.

Beim Punkt, wie man Signale unterbringen kann, die von hinten zu orten sein sollen, aber auch bei Monowiedergabe zu hören sind, vermute ich, dass die Laufzeitstereofonie verwendet wird. Das Signal wird einmal etwas verzögert, der verzögerte Teil ist auf dem Center, der frühere Teil auf dem hinteren Lautsprecher und wird dann auch bei Monowiedergabe zu hören sein. Experten könnten mich mal korrigieren.

Ich habe halt nur das Funktionsprinzip der Pseudoquadrophonie einigermaßen exakt erfasst. Matrix-Quadrophonie ist äußerst kompliziert und Dolby Surround ist damit verwandt.

Hier kannst Du mal sehen, wie komplex es ist:
http://www.hifimuseum.de/tricks-gegen-sq-macken.html

Quadrophonie konnte nicht gut bei Schallplatten funktionieren, die eine, die diskret war (vergleichbar 5.1), benutzte Signale im Ultraschallbereich, die sich bei der Wiedergabe abnutzten. Die andere hatte ein Matrixsystem, aber die Qualitätsparameter analoger Schallplatten sind dafür ungeeignet. Das System hätte auf der CD funktionieren können, aber da war es schon out.

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