Ist ganz Einfach.

Wirtschaftlich gesehen ist China ein Hybrid zwischen einer freien Marktwirtschaft und einer staatlich kontrollierten Zentralwirtschaft.

Das bedeutet, in China selbst zu investieren, stellt für jeden aus dem Westen ein gesteigertes Risiko da, weil niemand einem garantiert, dass die chinesische Regierung das Unternehmen nicht irgendwann einkassiert.

Hongkong, als autonome Zone mit anderen und liberaleren Wirtschaftsbestimmungen bietet da andere Möglichkeiten und Sicherheiten als der Rest Chinas. Deswegen ist es für jedem aus dem Westen, der Geschäfte in China machen will sinnvoll diese über Hongkong abzuwickeln, einmal, weil da Geschäfte möglich sind, die im rest des Landes problematisch wären und weil dortige Niederlassungen, so lange das Autonomie-Statut in Kraft ist, vor dem Zugriff der Pekinger Zentralregierung besser geschützt sind, als irgendwo sonst in China.

Aus diesem Grund ist es für den Westen ein heißes Eisen, wenn Beijing an der Autonomie von Hongkong sägt.

Allerdings wird die Regierung der VR-China das auch nicht final forcieren.

Für diese ist die Autonomie nur ein zweischneidiges Schwert.

Vom wirtschaftlichen Standpunkt her ist sie erwünscht, weil nur auf diesem Weg das Nebeneinander von Staatswirtschaft und Marktwirtschaft bestehen kann. Würde die Gesetzeslage in China hier vereinheitlicht, müssten sie sich für eines der beiden Systeme entscheiden, sprich die statliche Kontrolle und Interventionsmöglichkeiten im Hinblick auf die eigene Wirtscahft aufgeben oder auf die uneingeschränkte Teilnahme der Wirtschaft des Landes am Weltmarkt verzichten.

Vom politischen Standpunkt her, ist Hongkong für Beijing insofern ein problem, als dass der schwächere Zugriff der Zentralregierung dort, wie auch die Jahrzehntelange Zugehörigkeit Honkongs zum Westen, während des kalten Krieges, dort zu anderen traditionen und auch zu einer anderen politischen kultur geführt haben, die sich zuweilen kritisch gegen Peking richtet.

Die Regierung der VR China hat insofern ein Interesse daran, die politischen Konsequenzen der Autonomie Hongkongs zu uterbinden, gleichzeitig aber von den wirtchaftlichen zu profitieren, während der Westen jegliche Eingriffe dort kritisch sieht, weil sie den Status Quo der Autonomie und damit den relativen Schutz der eigenen wirtschaftlichen Aktivitäten in China in Frage stellen.

Darum geht es, mehr oder weniger.

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