Du weißt nicht viel über Katzen...

Rolligkeit nennt man den Zustand der Paarungsbereitschaft bei weiblichen Katzen. Sie wälzen und rollen sich dann ständig, markieren mit Urin und stoßen ein durchdringendes Miauen aus - eine eindeutige Einladung an alle Kater. Sie haben in dieser Zeit nichts anderes im Sinn als die Paarung, fressen nicht, schlafen kaum und begeben sich in Gefahr.

Kater sind nicht "rollig". Sie werden paarungsbereit, sobald eine rollige Kätzin durch Geruch und Verhalten ihre Empfängnisbereitschaft signalisiert. Dann sind sie allerdings wie ferngesteuert  und lassen alle Vorsicht außer Acht, trachten nur noch danach, zu der rolligen Kätzin zu kommen. Wenn die Kätzin dem Kater zeigt, dass sie soweit ist, kauert sie sich flach auf den Boden, Hintern hochgestreckt und Schwanz zur Seite gelegt. Der Kater reitet auf und beißt sich während der Paarung in ihrem Nacken fest. Da sein Penis Widerhaken hat, ist der Akt für die Katze schmerzhaft, weswegen sie den Kater hinterher mit einem Kreischen abschüttelt und gern auch mal verprügelt. Beide Tiere tragen oft Verletzungen davon.

Außerdem markieren "aktive" (nicht kastrierte) Kater ihr Revier mit einem sehr stark riechenden Sekret, das sie mit einem Tropfen Urin schräg nach oben spritzen, so dass die "Duftmarke" immer an erhöhten Stellen sitzt. Für Menschen ist der Gestank furchtbar und schwer zu entfernen.

Solange der arme Kater nicht kastriert ist, kann es immer wieder zu solchen Handlungen kommen.

Allerdings ist bei Katzen das Aufreiten auch ein Zeichen von Dominanz. Vielleicht merkt der Kater, dass die Katze ihm langsam überlegen ist - Katzen mit Nachwuchs sind sehr militant und gelten unter Katzen als Respektsperson. Oder er weiß ganz einfach nicht wohin mit seinen Hormonen.

Ihr müsst dafür sorgen, dass die Katze einen privaten Rückzugsort hat, wo der Kater nicht hin kann. Trennen wird nicht klappen, das sind beide ja nicht gewohnt. Sie würden einander vermissen und alles tun, um wieder zusammenzukommen. Allerdings sollte auch der Kater einen eigenen Rückzugsort haben. Sobald die Jungen geboren sind, wird die Katze ihn wahrscheinlich wegprügeln.

Und ob du es wahrhaben willst oder nicht: Erst wenn beide Viecher kastriert sind, kehrt so etwas wie Ruhe ein. Ansonsten habt ihr jedes Jahr 2-3mal dieselbe Situation: Katze wird rollig, Kater wird dadurch angeregt, es gibt Junge... Wenn die Katze rollig wird, sich aber nicht paaren kann, wird sie kurze Zeit später immer wieder rollig. Die Pausen dazwischen werden immer kürzer, und nach ein paar Monaten ist das arme Tier dann dauerrollig. Ständig unter Hochstrom sozusagen.

Sexualität hat bei Katzen absolut nichts Romantisches an sich und nichts mit Liebe oder anderen schönen Gefühlen zu tun. Es ist ein quälender Trieb, der an ihren Kräften zehrt.

Ein Katzenpaar erzeugt pro Jahr im Schnitt etwa 8 Junge (niedrig gerechnet, es können  auch 18 sein).

Nach einem Jahr hast du also 10 Katzen. Die Hälfte weiblich.

Nach zwei Jahren sind es schon 60 Katzen.

Und so weiter. Wo sollen die eigentlich hin?

 

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