Deine Katze ist wohl am Ende ihres Weges. Das ist eben der Lauf des Lebens. Sie ist mit 19 auch schon sehr betagt, wie ein Mensch mit Ende 90.

Ich nehme immer ältere Katzen zu mir und musste schon etliche auf dem letzten Stück begleiten. Das ist nicht besonders schön. Aber es gehört eben dazu.

Die Nieren sind der Schwachpunkt der Katzen. Wenn eine nierenkranke Katze kaum noch Nierengewebe übrig hat, dann frisst sie nichts mehr, weil Fressen sie vergiften würde. Sie trinkt viel, um das Gift auf diese Weise auszuschwemmen.

Die Infusion beim Tierarzt ist eine Art  Dialyse, bei der das Blut gereinigt wird, was sonst die Niere tun würde. Auch kann man ihr ein Depot von Flüssigkeit unter das Fell spritzen, so dass sie nicht austrocknet. Ob sich das lohnt, ist von Fall zu Fall verschieden.

Wenn die Katze noch kräftig und lebenswillig ist und den Tierarztbesuch nicht scheut, kann sie durchaus mit Therapien und "Astronautennahrung" einige Zeit weiterleben. Wenn sie aber jedesmal beim Gang zum Tierarzt in Panik verfällt, ist es besser, sie nicht zusätzlich damit zu quälen - dann bleibt halt nur, zu Hause auf den Tod zu warten.

Wichtig ist, ihr die Entzündungen und Schmerzen zu nehmen, die mit der Nierenkrankheit einhergehen. Das geht z.B. mit Tabletten.

Mach es ihr zu Hause noch so schön wie möglich. Solange sie noch herumläuft, aufs Klo geht, den Futternapf findet etc, geht es noch. Katzen haben eine andere Sicht auf Krankheit und Gebrechen als wir. Sie bemitleiden sich nicht selbst, sondern nehmen das, was noch übrig ist, und machen weiter.

Wenn die Katze nur noch dakauert, den Kopf nicht mehr richtig heben kann, weder schlafen noch wachbleiben kann oder gar wimmert, dann ist es Zeit, sie zu erlösen. Sicher würde sie auch so sterben, aber das ist nicht schön für sie.

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute für die Katze.

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