Mein Sohn hatte laut HAWIK III Test in zwei Bereichen einen IQ von ca 80 (also geistig behindert) in drei Bereichen ca 130 (Grenze zur Hochbegabung) also Beine in der Kühltruhe, Kopf im Backofen, aber durchschnittlich fühlt man sich wohl. Es wurden nur fünf Bereiche getestet. Das ist aber nicht die gesamte Intelligenz!

Meiner Erfahrung nach (ich bin 60 Jahre) sind sehr sehr wesentliche Bestandteile der Intelligenz Kreativität, selber denken wollen, etwas aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten können, und ja, auch Humor und Mut. Alter Spruch: Intelligenz ist wie Beton, es kommt drauf an was man draus macht.

Es führt aber kein Weg daran vorbei, dass jemand, der nicht grade zum "leicht-lern-Typ" gehört, deutlich mehr Eigenmotivation und Lernbereitschaft braucht als die "anderen". Es ist schwerer. Wirklich.

Aber nicht unsäglich schwer.

Mein Sohn hatte ausserdem Lese-Rechtschreib-Schwäche und ADS (ohne Hyperaktivität). Abitur mit einmal Sitzenbleiben mit 2,9. Master of Science in ICT mit Grade A.

Das Wollen ist bei jeglicher Bildung wichtiger als schematisierte Voraussetzungen. Aber das Kind muss wollen, nicht die Eltern!

Und Tip für Eltern: Dem Kind den Rücken freihalten, versichern, dass man auch hilft, wenn grade diese Laufbahn trotz aller Anstrengung nicht geht, Alternativen aufzeigen, welche Möglichkeiten sich auch noch bieten, Beispiele aus dem Bekanntenkreis nennen, die auch alle ohne Abi glücklich sind und das machen, was sie gerne machen. Versichern, wir helfen dir, und wenn du sagst, ich kann und will nicht mehr, dann helfen wir dir auch, das ist beileibe nicht das Ende, vielleicht sogar der Anfang zum Glück.

Ausser diesem Sohn hab ich noch zwei "leicht-lern-Mädchen". Der Unterschied in der Schule war deutlich, der Unterschied im Master nicht.