Guten Abend,
ich bin selbst Erzieherin und finde es fast schon amüsant, dass in anderen Kindergärten Kinder nach 11 Tagen derart beurteilt werden. Deine Tochter befindet sich in der Eingewöhnung und darum auch in einem ganz neuen Abschnitt ihres kleinen Lebens. Die Menschen, die gerade ein Urteil über sie fällen, können sie noch gar nicht kennen. Vermutlich möchten sie ihr nur helfen, sind dabei aber, meiner Meinung nach, etwas übereifrig.
Was sie dir - vermutlich durch die Blume - gesagt haben bedeutet, dass sie deine Tochter als Integrativkind anerkannt haben möchten. Das heißt, für sie wird eine Integrationskraft (zufällig arbeite ich als solche) angestellt und sie wird von dieser begleitet und gefördert. Das ist nicht schlecht. In aller Regel haben wir ja den Anspruch, den Kindern die bestmögliche Förderung zukommen zu lassen und sie fit für die Schule und das Leben zu machen.
Klar, es kann durchaus möglich sein, dass deine Tochter diese Förderung braucht und sie ihr auch gut tut und hilft. Allerdings kann ich soetwas nicht nach 11 Tagen beurteilen. Dazu bräuchte ich hellseheriche Fähigkeiten...
Du machst das gut und richtig! Du bist offen dafür, dass dein Kind möglicherweise Hilfe braucht, du leitet die Untersuchungen in die Wege und du siehst Defizite. Mehr kannst du nicht machen.
Übrigens ist es nicht ungewöhnlich, dass deine Tochter sehr aktiv ist und sogar begrüßenswert. Zuerst kommt die Motorik, dann die Sprache!
Mit drei Jahren hat sie noch viel Zeit. Jetzt soll sie doch erstmal in aller Ruhe ein richtiges Kindergartenkind werden. Und wenn sich dann in ein paar Monaten herauskristallisiert, dass sie tatsächlich eine spezielle Förderung braucht, dann ist das halt so. Zur richtigen Zeit kannst du dich darauf ruhig einlassen. Wenn sie in die Schule kommt, steht nirgendwo, dass sie im Kindergarten integrativ gefördert wurde.
Jedes Kind ist anders und du machst einfach das, womit dein Kind glücklich ist und was ihm am besten hilft!