Es kommt immer drauf an, wo man weint und aus welchem Grund. Ich muss zum Beispiel öfter in Gottesdiensten weinen (das spricht mich ganz tief an). Da schäme ich mich nicht. Ich finde, da sollte jeder sein dürfen wie er ist.
Es ist auch etwas anderes, wenn man einen lieben Menschen endlich wieder sieht und vor Freude in der Öffentlichkeit weint (ist mir noch nicht passiert, bin mehr der Lach-Typ)
oder ob man vor Traurigkeit/Verzweiflung in der Öffentlichkeit weint (Das ist mir schon passiert und ich fühlte mich teils furchtbar, weil ich mitleidige Blicke gesehen habe und mich geschämt habe so "das Gesicht zu verlieren" aber andererseits fühlte ich mich auch gut, weil eine wildfremde Frau gefragt hat, ob sie mir helfen kann. Konnte sie nicht - aber die Geste zählte.)
Generell finde ich Tränen als Ausdruck von echten Gefühlen nicht schwach. Wir Menschen unterdrücken viel zu viele Gefühle weil wir nicht auffallen wollen, nicht die Kontrolle verlieren wollen. Aber manchmal tut uns das gut.