Im Vorfeld solltest du dir eine gewisse Sicherheit verschaffen, dass dieser Mensch wirklich Hilfe braucht und möchte. Denn viele Leute, die sehr ärmlich (oder gar obdachlos) aussehen, halten sich selbst für ganz normal und denken, sie würden sich unauffällig zwischen den anderen Menschen bewegen. Wenn du dann kommst und Hilfe anbietest, kann es sein, dass die Person sehr überrascht und beleidigt ist, weil du sie ja offenkundig als Hilfsbedürftige zwischen all den Anderen herausgefitert hast. Am einfachsten ist es bei Leuten, die sowieso gerade betteln oder eine Zeitung verkaufen, denn sie outen sich als Armutsbetroffene und sind darauf gefasst, angesprochen zu werden. Deshalb bekommen sie natürlich auch wesentlich mehr Aufmerksamkeit, Ansprache, Spenden... als Andere, die stumm auf einer Bank sitzen und vor sich hinstarren. Auch einfach ist es, wenn jemand die Mülleimer nach Pfandflaschen und wer weiß absucht. Dann kannst du manchmal einfach deine Flasche hinhalten und lächeln - da ist kein Wort nötig.

Dann zur Ansprache: Ich mache es immer auf eine Art, bei der ich hoffe, dass ich ungezwungen und locker 'rüberkomme. Z.B. Hallo, ... aber dann würde ich dir raten die Sie-Form anzuwenden, um zu zeigen dass du Respekt hast. Denn die Respektlosigkeit und Verachtung von den Normalos ist es, was den Obdachlosen am allermeisten zusetzt. Deshalb sind sie auch manchmal so aggressiv, weil sie einfach von dieser Verachtung neben den ganzen schlimmen Zuständen völlig zermürbt und dünnhäutig geworden sind. Auch wichtigi ist, dass du dem Menschen ins Gesicht/ die Augen schaust, wie es bei einem normalen Gesprächspartner auch der Falle ist, und dabei dann auch nett und lieb schaust.

Weiter mit der Art der Hilfe: Geld würde ich auch auf keinen Fall geben, denn Drogen und Alkohol sind leider die Begleiter von Problemen und diesem ganzen Milieu. Essen ist gut und schön, aber wenn jeder so denkt, kann das auch keiner mehr alles essen. Dazu kommen zwei Dinge: 1. In den Städten gibt es soziale Einrichtungen, wo das Essen (zumeist) kostenlos ausgegeben wird. Also am besten erstmal nachfragen, ob er Hunger hat... 2. Es gibt Hater, die mit vergiftetem Essen kommen. Das wissen die meisten Obachlosen und essen nur originalverpackte Lebensmittelgeschenke, wenn überhaupt. Mit einer originalverpackten Tafel Schokolade hast du ganz gute Karten, weil die meisten der Obdachlosen Süßschnäbel sind und Schokolade sowieso lieben. Ausnahmen gibt es immer... Wenn ein Hund gehalten wird, ist es auch wieder einfacher, denn Tiernahung gibt es in vielen sozialen Einrichtungen nicht oder nur sehr wenig. Ausserdem gibt es viele Dinge, die ein Hundehalter gebrauchen kann.

Wenn es ein Mensch ist, den du oft siehst, könntest du den Kontakt auch vorsichtig und locker aufbauen. Dann kann sich im Gespräch etwas ergeben, z.B. habt ihr vlt die gleiche Schuhgröße und er kann deine abgelegten Schuhe tragen... In solchen Fällen kannst du ihm/ihr auch eine Freude machen, wenn du z.B. bestimmte Infos ausdruckst. Manchmal kannst du übers Internet, TV, Zeitung etwas herausfinden, was die Obdachlosen interessiert, z.B. dass an einem bestimmten Termin Kleidung verschenkt wird oder ein Unternehmer Wurst-Speisung als Charity-Aktion macht. Davon wissen dann die Obdachlosen nämlich immer als letztes weil sie gar nicht oder kaum an die Medien herankommen. So genug zugetextet. lach Ich hoffe damit auch deinen Fall getroffen zu haben... Schön, dass du so hilfsbereit und lieb bist. LG

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Zuhause rausgeworfen, kein Geld, was nun?!

Hey zusammen! Ich bin 23 und ,,wohnte" mit meinem Freund zusammen. Meine Eltern wohnen in einer anderen Stadt. Ich hatte vor ein paar Wochen den entschluss gefasst als AuPair ins ausland zu gehen, mein damaliger Freund fand das ok, aber wir haben uns dann getrennt gestern. Und er meinte ich soll mich nun wieder zu meinen Eltern ummelden und dort bleiben. Heute bin ich dann zu meinen Eltern gefahren und hab denen das mit dem AuPair erzählt, meine Mutter is völlig ausgeflippt, hat gemeint dass ich nur Schnapsideen hab, dass ich blöd sei etc. und hat dann das heulen angefangen und meinte lang ist sie sowieso nicht mehr da (auf die Frage wie sie das meinte ist sie nicht eingegangen). Als mein Dad dann nach hause kam, hatte ich es ihm auch erzählt, er war der selben Meinung. Meine Mutter hat dann wieder das heulen angefangen und gemeint wenn ich das mach brauch ich nicht mehr nach Hause zu kommen. Dann is sie zusammengebrochen und meinte ich soll verschwinden , sie will mich nicht mehr sehen und ich brauch auch nie wieder kommen. Bin dann raus aus der Wohnung. Dann hat mein ExFreund mich angerufen und gemeint was war, dann hab ich ihm das erzählt, aber er war auch nich sonderlich begeistert, dass ich nochmal bei ihm schlafe. Nun meine Frage, wohin soll ich jetzt? Das Problem is, dass ich nur noch 5 Euro im Geldbeutel habe und mein Lohn erst nächste Woche kommt, also Hotel kann ich vergessen und Freunde habe ich hier keine wo ich übernachten könnte. Kann mir um diese Uhrzeit irgendein Amt oder so helfen? Wisst Ihr da irgendwas? Weil ich kann ja schlecht draußen schlafen! Ich bin total fertig und weiß nun nicht mehr was ich machen soll :,( Sorry für den riesen Text und das wirrwarr, aber ich hab grad kein Plan mehr was ich tun soll.

Danke schonmal im voraus

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Entweder du sagst deinem Freund, er soll dir ein Kündigungsrecht einräumen. Oder falls du euren Mietvertrag auch unterschrieben hast, kannst du in der Wohnung drin bleiben. Die andere Möglichkeit, du gehst noch mal zu deinen Eltern und sagst ihnen, dass du es dir anders mit dem Aupair überlegt hast, gibst ihnen Recht und versuchst über diese Schiene erstmal in deinem Elternhaus wieder unterzukommen. Wenn beides nicht funktioniert, gehst du in der Stadt/Dorf... wo du deine Meldeadresse hast zum Sozialamt. Auf dem Sozialamt gibt es eine Abteilung für Wohnungsprobleme. Von denen bekommst du Adressmaterial. Wenn das Amt schon zu hat, schau mal auf die Seite bahnhofsmission Punkt de Dort gibt es so einen Finder, mit dem du deutschland-weit alle Missionen finden kannst. Wenn du in einer Großstadt wohnen solltest, oder per Auto nicht all zu lange brauchst, wirst du auch lange geöffnete oder rund um die Uhr geöffnete Bahnhofsmissionen oder gar finden. Viele von denen haben ein paar Notschlafplätze für solche Fälle, wo jemand sehr plötzlich vor der Tür steht. Ansonsten haben sie dort Adressmaterial aus der Region, mit dem sie dir weiter helfe können. Gut, dass du ein Auto hast. Wenn du da drin schläfst, dann parke aber versteckt, denn als Frau ist das gefährlich. Viel Glück und alles Gute

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Ja, es gibt Telefonnummern und auch eine sog. Handlungsanleitung. Eingangs wird empfohlen, die hilflos wirkenden Person anzusprechen, nachzufragen ob sie hilfe benötigt und annehmen würde. In dem Fall, wo der geistige oder psychische Zustand diesen Eindruck der Hilflosigkeit bestätigt, weil kein Gespräch möglich ist, kann man trotzdem telefonisch Hilfe holen. Dazu habe ich eine Liste mit Telefonnummern von Streetworkern, Kälte- und Wärmebussen der versch deutschen Städte zusammen gestellt, die ich permanent überarbeiten werde, so dass sie auch in der nächsten Wintersaison wieder up to date sein wird.

http://strassenseiten.blogspot.com/p/winterhilfen.html

Da nicht jede Stadt aufsuchende Sozialarbeit für Obdachlose betreibt und auch die entsprechenden Projekte nicht rund um die Uhr im Einsatz sind bleiben immer die Nr. 110 und 112 übrig, um Hilfe anzufordern.

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Selbstgespräche sind immer eine Folge von starker Einsamkeit. (Auch kann es sein, dass einsame Menschen mit Gegenständen reden, z.B. Puppen, Stofftiere.)

Obdachlose, die als obdachlose erkennbar sind, also einem verwahrlosten Zustand oder sich in der Öffentlichkeit aufhalten, um Alkohol zu konsumieren, sind zumeist psychisch krank. Obdachlose, die aus Armut das Dach über den Kopf verloren haben oder plötzlich zu Hause 'rausgeflogen sind, verhalten sich zumeist unauffälliger.

Insofern kann man nicht sagen, DIE Obdachlosen reden mit sich selbst, sondern die psychisch kranken und einsamen Menschen führen Selbstgespräche. Sind diese Menschen obdachlos führen sie ihre Selbstgespräche zwangsläufig in der Öffentlichkeit.

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Nein, eMails werden vor Gericht nicht anerkannt und sind schon gar nicht mit einem Einschreiben gleichzusetzen. Einschreiben werden auch in verschiedenen Abstufungen angeboten, Einwurfeinschreiben, persönliche Annahme...

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