Also für den Fall, dass es jemanden interessiert: ich habe jetzt aktuell 2 Erfahrungen gesammelt und der mündliche Teil der Eignungsprüfung läuft (Stand Herbst 2018) folgendermaßen ab:

  1. Begrüßung, noch einmal Ausfüllen eines Bogens mit Personaldaten und Verfassen eines kurzen Motivationsschreibens.
  2. Gruppendiskussionen: Es werden 3 Themen jeweils 15min diskutiert, dabei ist immer einer Moderator und einer Zusammenfasser. In der Regel so, dass am Ende jeder mindestens 1x eine dieser Zusatzaufgaben übernommen hat. Das 1. Thema wird unter eigenen Vorschlägen selbst gewählt, die beiden anderen sind vorgegeben. Wir hatten bspw. "Sinn und Unsinn von Dieselfahrverboten", "Beitragsfreie Kitaplätze", "Sollte interkulturelle Kompetenz ein Einstellungskriterium im öffentlichen Dienst sein?", "Abschaffung von HartzIV - Welche Alternativen könnte es geben?", "Erziehermangel in Kitas und Krippen". In der Diskussion soll man die Kommission ausblenden und sich ganz auf die Gruppe konzentrieren. Dabei wird nicht die eigene Meinung bewertet, sondern ob man andere aussprechen lässt und mit einbezieht, ob man schlüssig argumentiert, ob man beim Thema bleibt oder "rumschwafelt", ob man sinnvoll zusammenfasst und nicht nacherzählt, usw. Die Moderation sollte das Thema einleiten und dann auch nicht Plasberg-mäßig reihum das Wort erteilen, sondern nur schauen, dass man das Thema/die Fragestellung im Auge behält und ggf die Diskussion etwas lenkt, aber man bleibt auch dann normaler Bestandteil der Runde.
  3. Kurzvorträge: Die Bewerber legen selbst eine beliebige Reihenfolge fest (das wird auch nicht bewertet), die dann auch für die anschließenden Einzelgespräche gilt. Jeder Bewerber hat 15min Zeit einen 5minütigen Vortrag vorzubereiten. Man kann zwischen 3 Themen wählen (es gibt allerdings mehrere Themenblätter, sodass nicht alle die gleichen 3 Themen haben. Manchmal wiederholt es sich aber). Themen bei uns waren bspw. "Sollte die aktive Sterbehilfe legalisert werden?", "Sollten regelmäßige Fahrtauglichkeitsprüfungen für Senioren eingeführt werden?", "Sollten Plastikflaschen abgeschafft werden?", "Wer sollte die Kosten für Polizeieinsätze bei Fußballspielen tragen?", "Sollten die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für alternative Heilmethoden übernehmen?" Wichtig ist auch hier nicht die Meinung an sich, sondern ob der Vortrag schlüssig aufgebaut ist (Einleitung, Argumentationsteil, Fazit), wie die Argumentation verläuft, das sprachliche Niveau und auch ob die Zeit in etwa passt. In der Vorbereitung hat man keine Hilfsmittel außer Zettel und Stift (mehr braucht man aber auch nicht), den Zettel kann man mit zum Vortrag nehmen, muss ihn anschließend aber abgeben. Der Zettel wird nicht bewertet, aber soll den anderen nicht als Hilfe dienen. Anschließend heißt es warten... In der Regel ist so langsam die Mittagszeit erreicht. Evtl gibt es 1-2 Einzelgespräche vor der Pause, der Rest kommt anschließend.
  4. Die Einzelgespräche dauern pro Person etwa 20min plus 10min Vor-/Nachbereitung der "Kommission". Hier wird der Psychologe noch einmal Fragen zum Lebenslauf stellen, evtl wie man sich selbst einschätzt im schriftlichen Teil und auch im mündlichen bisher, Fragen zur Motivation, wo man sich noch beworben hat, was man tut, wenn man überall Zusagen erhält, was der Plan B für nur Absagen ist, warum man denkt besonders gut geeignet zu sein, eine Schwäche, typische Bewerbungsgesprächfragen eben. Dann stellt der Personaler (manchmal aber auch weiter der Psychologe) noch spezifische Fragen. Wie sind wir aufgebaut? Wer ist der Chef? Was passiert in den einzelnen Dezernaten? Wie viele Mitarbeiter? Wie stellen Sie sich einen Tagesablauf vor? Was könnte eine weniger schöne Seite der Arbeit hier sein? Wie definieren Sie interkulturelle Kompetenz? Wie ist das Studium aufgebaut? Welche Inhalte? Welche Schule? Wer ist der Träger? ... Ich habe aus den Gesprächen mit den Mitbewerbern und meiner Erfahrung geschlossen, dass bei einigen Psychologen gezielt versucht wird an einer Stelle den Bewerber etwas in Verlegenheit zu bringen. Dass also versucht wird so lange nachzubohren bis er etwas nicht weiß, egal wie lächerlich weit ins Detail die Frage dann geht. Das ist auch nicht schlimm, wenn man es weiß, kann man auch dann souverän bleiben und ganz locker sagen, dass man es nicht weiß. Am Ende kann man selbst noch Fragen stellen. Einen guten Eindruck macht es wenn man sich tatsächlich vorher (dann aber gute) Fragen notiert hat, die man dann mal eben locker zückt. Dann ist der Tag (endlich) vorbei.

Im Vorfeld war ich etwas genervt, weil ich all diese Informationen gesucht hatte um meine Nervosität in den Griff zu bekommen und mich noch besser vorbereitet zu fühlen. Jetzt wo ich 2 Tage hinter mir habe weiß ich, dass es alles halb so schlimm ist und die Themen tatsächlich welche sind, zu denen in der Regel jeder etwas sagen kann und es geht ja eben auch nicht so sehr um das WAS sondern um das WIE. Wie du sprichst, denkst, tickst (intellektuell). Und das Einzelgespräch ist eigentlich ganz entspannt, wenn man selbst entspannt ist. Man sollte sich vorher eben nochmal überlegen warum man da ist, sich natürlich über den Dienstherren und das Studium informieren und dann locker bleiben.

Die Situation ist auch sehr unterschiedlich. Gestern hatte ich nur den Psychologen und den Personaler, heute noch Gleichstellungsbeauftragte und Personalratvertreter dabei. Macht natürlich gleich einen anderen Eindruck, wenn man 4 Leuten gegenüber sitzt.

Naja, das waren meine Erfahrungen. Ich hoffe ich kann dem ein oder anderen damit helfen.

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Das ist ne Übungsfrage. Probier ein bisschen rum. Arm (der Seite auf der du den Muskel anspannen willst) nach vorne nehmen und dann Richtung Mitte bewegen, aber so als wäre da ein starker Widerstand. Mit der anderen Hand fühlst du dann die Anspannung.

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