Fahrschulzeit Fahrlehrer vermissen?

Im Frühling diesen Jahres habe ich mit dem Führerschein angefangen und hatte den Theorieunterricht auch innerhalb eineinhalb Wochen belegt. Alle Fahrlehrer waren wirklich nett und ich habe auch auf Anhieb alles verstanden, weshalb ich für die Theorieprüfung kaum etwas lernen musste und sie dann tatsächlich auch beim ersten Mal bestand. Danach wurde mir dann mein Fahrlehrer zugeteilt und seit der ersten Fahrstunde kam ich super mit ihm klar. Normalerweise rede ich mit anderen, die ich gerade erst kennengelernt hatte, meist ziemlich oberflächlich, ehe ich mich ihnen anvertrauen kann, aber bei ihm war das irgendwie anders. Es war nicht nur, dass ich durch ihn das Autofahren schnell begriffen hatte, sondern auch, dass ich mit ihm über so viele unterschiedliche Themen reden konnte. Wir waren einfach auf einer Wellenlänge und ich hatte mich dann auch schon immer am Ende einer Fahrstunde auf die nächste gefreut. Nun ist es aber nicht (wie es oft bei anderen ist) so, dass ich in ihn verliebt gewesen war oder bin. Ich habe ihn nie geliebt oder etwas in der Art, er ist fast fünfzig und Familienvater. Ich habe mich wirklich gerne mit ihm unterhalten und, auch wenn er vielleicht einfach nur eine höfliche Art hatte, verstanden bzw. als Mensch gefühlt. Ihr müsst eventuell dazu noch wissen, dass meine Familienverhältnisse eher nicht so gut sind, es gibt oft Streit und eigentlich zieht jeder sein eigenes Ding durch. Ich stehe recht alleine dar und sonst fragt niemand 'Wie geht es dir?' oder 'Wie war dein Schultag?'. Deshalb kam es mir auch so vor, dass mein Fahrlehrer der einzige war, der mir wirklich zuhörte und aufgrunddessen fühlte ich mich nichtmehr so einsam... Jedenfalls habe ich jetzt seit zwei Wochen den Führerschein und vermisse die Fahrschulzeit total. Ja, ich weiß, ich sollte eigentlich froh sein, den Führerschein endlich zu haben und kein Geld mehr dafür ausgeben zu müssen, aber es ist schwer zu erklären was momentan in mir vorgeht. Ich vermisse die unterhaltsamen, witzigen aber auch ernsten Gespräche und hätte gerne noch Fahrstunden. Mir war im Vornherein nicht klar, dass ich so eine gewisse emotinale Bindung entwickeln würde, und doch fällt es mir schwer, jetzt keine Fahrstunden mehr haben, sodass ich manchmal echt kurz vorm Weinen bin...

Hat vielleicht jemand ernstgemeinte Ratschläge, wie ich damit umgehen kann bzw. wie ich es schaffe, dass dieses Gefühl aufhört? 

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Du hast in deinen Fahrschullehrer eine Person gefunden, die dir diesen „Halt“ und die Zuneigung gibt, wie du es von deiner Familie nicht kennst, sie dir aber vielleicht eigentlich wünschen tust. Er gab dir durch die Fragen wie dein Alltag war das Gefühl sich für dich und dein alltägliches Leben zu interessieren. Genau dies ist der Punkt den du dir zurück wünschen tust, leider kann man dagegen nichts wirklich tun. Ich glaube den Kontakt möchtest du auf privater Ebene aufgrund von Scham auch nicht aufrechterhalten... ich glaube nach einer Zeit kommt eine Person die dir das selbe Gefühl geben kann :-)

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