Hallo zusammen, ich muss das unten eingefügte Gedicht von 1974 analysieren und komme nicht so ganz weiter. Am allerwichtigsten ist für mich zunächst der Inhalt und der historische Hintergrund. Falls jemand Lust und Zeit hat, wäre noch Folgendes zu analysieren:
1) Metrum, Reimschema, visuelle Effekte 2) Rhetorische Figuren, Tropen 3) Sprechinstanz 4) Semantische Felder 5) Interpretation (inhaltliche Charakterisierung)
Ich wäre über jede Hilfe dankbar!
Warte nicht auf bessre Zeiten
Manchen hör ich bitter sagen
"Sozialismus – schön und gut
Aber was man uns hier aufsetzt
Das ist der falsche Hut!"
Manchen seh ich Fäuste ballen
In der tiefen Manteltasche
Kalte Kippen auf den Lippen
Und in der Herzen Asche
Wartest du auf bessre Zeiten
Wartest du mit deinem Mut
Gleich dem Tor, der Tag für Tag
An des Flusses Ufer wartet
Bis die Wasser abgeflossen
Die doch ewig fließen
Manche raufen sich die Haare
Manche seh ich haßerfüllt
Manche seh ich in das Wolltuch
Des Schweigens eingehüllt
Manche hör ich abends jammern
"Was bringt uns der nächste Tag
An was solln wir uns noch klammern
An was? An was? An was?"
Wartest du auf bessre Zeiten ...
Manche hoffen, daß des Flusses
Wasser nicht mehr fließen kann
Doch im Frühjahr, wenn das Eis taut
Fängt es erst richtig an
Manche wollen diese Zeiten
wie den Winter überstehn
Doch wir müssen Schwierigkeiten
Bestehn! Bestehn! Bestehn!
Warte nicht auf bessre Zeiten
Warte nicht mit deinem Mut ...
Viele werden dafür sorgen
daß der Sozialismus siegt
Heute! Heute, nicht erst morgen!
Freiheit kommt nie verfrüht
Und das beste Mittel gegen
Sozialismus (sag ich laut)
ist, daß ihr den Sozialismus
AUFBAUT !!! Aufbaut ! (aufbaut)
Wartet nicht auf bessre Zeiten
Wartet nicht mit Eurem Mut
Gleich dem Tor, der Tag für Tag
An des Flusses Ufer wartet
Bis die Wasser abgeflossen
die doch ewig fließen
die doch ewig fließen