Ich habe eine Tochter, die ebenfalls in der 10. Klasse ist. Sie hat sich für ein Surface Go 2 mit m3 Prozessor, Tastatur und Stift entschieden. Auch weil sie sich mit Windows auskennt und ein Android-Smartphone besitzt.
Die Auswahl war eine sehr gute Entscheidung, weil sie eben ohnehin schon mit Windows vertraut ist und in Zukunft auch Android Apps auf dem Gerät laufen (mit Upgrade auf Windows 11). Also eine gute Verbindung zwischen beiden Welten möglich ist, was für dich ja interessant sein könnte.
Dazu kommt, dass sie wirklich kein weiteres Gerät benötigt, denn das Surface lässt sich perfekt mit z.B. einem Surface Dock und einem vorhandenen Monitor verbinden und zu einem PC verwandeln. Das ist dann für die Vorbereitung von z.B. Referaten sehr wichtig, denn da sind dann immer mindesten 3-4 Fenster gleichzeitig im Mehrfenster-Betrieb geöffnet. So muss man nicht immer hin- und herswitchen, sondern kann dann im Internet recherchieren, Fotos im Dateimanager bereithalten und gleichzeitig die Powerpoint damit per Drag&Drop bestücken. Das geht auch ohne Dock und Monitor mit bis zu 4 Fenstern. Beim iPad Pro sind es max 2. und es ist dann nicht so intuitiv bedienbar.
Nicht zu unterschätzen ist auch der stufenlose Kickstand, der nicht nur eine angenehme Neigung beim Schreiben ermöglicht, sondern Reflexionen von Deckenleuchten, Fenstern im Hintergrund usw. durch leichtes Verstellen des Winkels ermöglicht. So hat man immer eine störungsfreie Sicht. Die Tastatur ist für die Größe ebenfalls sehr angenehm, da guter Druckpunkt, Hintergrundbeleuchtet, keine Funkverbindung notwendig, kein Laden notwendig, angenehme Neigung beim Schreiben.
Die meisten Office-Programme sind deutlich vielseitiger als beim Ipad Pro. Gerade, wenn du papierlos arbeiten möchtest, kommst du an OneNote nicht vorbei. Die App OneNote for Windows verfügt z.B. noch zusätzlich über ein sehr brauchbares Lineal, bindet verlinkte Lernvideos direkt mit in deine Lernaufzeichnungen ein. Selbst Padlets kann man direkt einbetten. Das geht im iPadPro leider alles (noch) nicht.
Ein kleiner aber sehr wichtiger Punkt ist der Stift. Während der Apple Pencil auf Schlichtheit getrimmt ist und daher über Touchgesten bestimmte Funktionen (z.B. Wechsel zwischen Radieren und Schreiben) gesteuert wird, gibt es beim Surface Pen wie beim Bleistift das Radiergummi zum wegradieren (einfach drehen und radieren), welches sich auch mit dem Daumen wie beim Kugelschreiber herrunterdrücken lässt und dann z.B. sofort einen Bildschirmausschnitt bereitstellt, den du dann mit der Stiftspitze nach Belieben auswählst und per paste gleich in dein Dokument einfugen kannst. Bist du in einer Powerpoint skipst du die Folien wie von Geisterhand damit hin und her. Den unteren Knopf nutzt du als Lasso. So kannst du z.B. ohne Umwege bereits gezeichnete Koordinatensysteme mit gedrückter Taste einrahmen, klonen und für neue Werte bereitstellen, ohne immer wieder ein neues zeichnen zu müssen. Beim Apple Pen musst du für diese Funktionen immer erst ein Sybol suchen und aktivieren. Der Surface Pen mag nicht ganz so schick aussehen und vom Schreibgefühl geringfügig schlechter sein. Dafür ist er für einen tollen Workflow aber extrem ausgereift. Man sollte das nicht unterschätzen, zumal er auch in einer günstigeren Preisliga spielt.
Falls die oberen Beispiele zu deinem Arbeitsprofil in der Schule passen, würde ich dir demnach eher ein Surface empfehlen. Vielleicht hast du aber auch ganz andere Nutzungsszenarien. Dann kann natürlich auch das iPad Pro interessant sein.
Viel Erfolg bei der Suche nach dem richtigen Gerät.