besonders ausländer bzw touristen, die nicht ausreichend mit der beschaffenheit von wüstenregionen vertraut sind, können nicht zwischen einer versandeten ebene und einem ausgetrockneten flussbett unterscheiden. für einen westlichen besucher ist die untescheidung auch gänzlich unmöglich, da erosion, jahrelange trockenheit und andere natürliche abtragungsprozesse dazu führen, dass das relief eines flußbettes sich visuell fast vollständig in der umgebung auflöst. meist kann ein westlicher betrachter einen solchen wadi nur aus großer höhe erkennen. somit ist es nicht verwunderlich, dass unwissende besucher während einer wüstentour genau in einem solchen flussbett ein nachtlager aufschlagen. auch wenn die wahrscheinlichkeit doch als eher gering einzuschätzen ist, kommt es vor, dass es auch in der wüste regnet. damit ist nicht regen direkt in der wüste gemeint, sondern regen in umliegenden regionen. und meist handelt es sich dabei um wolkenbrüche oder starkregen. dieses phänomen ist vom zusammenspiel klimatischer bedingungen wie winde, lufttemperaturen, jahreszeit etc abhängig, und aus diesem grund eben so selten. wenn es aber zu solchen unwettern kommt, fallen innerhalb von stunden so gewaltige regenmengen, dass der versandete und ausgetrocknete untergrund das wasser nicht sofort aufnehmen kann. das wasser sucht sich wege, um abzufliessen. und diese wege sind durch ehemalige flussläufe geradezu vorbestimmt. selbst wenn große regenmengen hunderte kilometer entfernt vom eigentlichen standort niedergehen, kann das wasser innerhalb von stunden vor ort sein. dabei handelt es sich nicht um kleine rinnsale die sich langsam zu einem strom steigern, sondern das wasser bahnt sich seinen weg springflutartig. und wenn solch eine flut ein touristencamp im tiefschlaf erreicht, kann man sich den ausgang der tragödie leicht vorstellen. ob damit die behauptung, das mehr menschen in der wüste ertrinken als verdursten, sein hier einmal dahingestellt. was aber feststeht ist die tatsache, das menschen in wüsten schon ertrunken sind.

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