Ich war ein Perfektionist, und bin froh, dass ich es nicht mehr bin. Ich habe mal in einem Jobinterview gesagt bekommen, dass Perfektionismus keine gute Eigenschaft ist. Eine Begründung dafür hatte ich nicht erhalten. Mehrere Jahre später habe ich (denke ich) verstanden, was damit gemeint war.

Wenn man danach strebt, alles in größter Sorgfalt zu machen, wird man sehr schnell auf die Nase fallen. Denn es ist nicht möglich, wirklich alles perfekt zu machen. Irgendetwas im Alltag wird untergehen, oder eben nicht perfekt erledigt werden können. Im Leben muss man lernen, Prioritäten zu setzen und sich nur so viel Zeit nehmen, wie man die eben hat, ohne, dass die Psyche und die Gesundheit darunter leidet. Was bringt dir am Ende, dass du alles makelos machst, wenn du am Rande des Zusammenbruchs bist? Gesteh dir ein und verzeih dir ruhig, wenn nicht alle Todo's abgehakt sind. Dann ist das eben so. Damals konnte ich mir das nicht eingestehen und habe tiefe Gewissensbisse gehabt, wenn ich nicht etwas nicht perfekt hinbekommen habe. Was zählt ist, dass man sein Bestes gibt. Und wenn es heißt, dass man gerade so aus dem Bett aufstehen konnte an einem Tag, dann ist das so!

Einen Sinn dafür, für dich zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen ist gut und gesund, aber behalte dir deinen Realitätssinn. Verspreche dir selbst niemals etwas, was du nicht halten kannst, insbesondere wenn du die Ressourcen nicht hast.

Alles Gute dir :)

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