Das ist wenig verwunderlich, wenn der Wellensittich so selten badet.

Als der einzigste Wasserraubvogel in Australien, verbringen die wilden Wellensittiche die meiste Zeit des Tages in bzw. an den wenigen Wasserlöchern im australischen Outback.

Dadurch halten sie natürlich automatisch ihre Federn feucht, geschmeidig und sauber. Wenn die Wasserlöcher ausgetrocknet sind sieht man diese, wie sie mit Morgentau an den Pflanzen die Federn so gut wie möglich befeuchten.

Nachdem die wenigsten Wellensittiche bei der Innenhaltung eine artgerechte Wasserstelle haben, was natürlich nur schwer zu realisieren wäre, neigen kann es schnell passieren, dass diese austrocken, was natürlich durch den abgelagerten Hausstaub zusätzlich begünstigt wird.

Ausgetrocknete Feder neigen natürlich schnell zu Beschädigungen und fallen dann aus, wenn die defekte Federn nicht mehr ihren eigentlichen Zweck erfüllen können.

Wie sie ja bereits bemerkt haben, sind die Federn am Kopf diesbezüglich am empfindlichsten.

Ich würde ihnen empfehlen mindestens ein bis zweimal in der Woche ein Vogelbad mit frischen und klarem Wasser zur Verfügung zu Stellen. Optimal wäre es natürlich, wenn sie dem Bad noch Eukalyptusblätter wie in Australien hinzufügen würden.

Alles Gute für den Wellensittich,

georg866

_____________________________________________________

Fachmann für Wellensittiche (Melopsittacus aquaraptor) 

...zur Antwort

Das ist wenig verwunderlich.

Als der einzigste Wasserraubvogel Australiens nehmen die Wellensittiche die geringen Mengen an Wasser, die sie benötigen beim täglichem Schwimmen und "Herumtollen" in den Wasserlöchern über die Haut auf.

Nachdem sie vermutlich keine geeignete Wasserstelle für ihren Wellensittich haben, muss sich dieser erst daran gewöhnen, dass er das Wasser etwas ungewohnt über den Schnabel aus dem Trinknapf aufnehmen muss.

Alles Gute für deinen Wellensittich,

georg866

_____________________________________________________

Fachmann für Wellensittiche (Melopsittacus aquaraptor) 

...zur Antwort

Ich würde sagen, dass der Wellensittich der interessantes und ungewöhnlichste australische Sittich ist.

Er ist nicht nur der einzigste Wasserraubvogel Australiens, sondern es ist schlichtweg erstaunlich, wie gut sich dieser an die unwirtlichen Bedingungen im australischen Outback angepasst hat.

Leider bekommt der domestizierte Wellensittich kaum noch Gelegenheit sein schwimmerisches Können unter Beweis zu stellen, da man dem agilen Wasservogel bei der üblichen Innenhaltung in der Regel die nur wenig artgerechten Badhäuschen zur Verfügung stellt.

Wer schon mal wilde Wellensittiche an den Wasserstellen in Australien beobachtet hat, kann bestätigen, dass der flinke und wendige Wellensittich jeden Pinguin im Wasser, wie einen plumpen Schauwellensittich beim Fliegen wirken lässt.

Dieser ist einzige australische Sittich der sich im Laufe der letzten 4 Millionen Jahre auf eine pescetarische Ernährung spezialisiert und so eine ökologische Nische in seinem kargen Lebensraum für sich beansprucht hat.

Während die anderen australischen Sittiche sich bei lang anhaltender Trockenheit um die letzten verbliebenen Samen streiten müssen, gibt sich der Wellensittich mit den trockenen bzw. noch frischtoten Pflanzen zufrieden, die er als Wasserraubvogel natürlich problemos noch mit frischen Wasserpflanzen und tierischem Eiweiß ergänzen kann, was eine ideale Ergänzung an Vitaminen und Mineralstoffen darstellt, die den anderen körnerfressenden Sittichen verwehrt bleibt.

Das Erstaunlichste an der Anpassung des Wellensittichs an den seinen ungewöhnlichen Lebensraum ist, dass er beim Austrocknen der Wasserlöcher seine pescetarische Ernährung adaptiert und als agiler und flinker Raubvogel auf andere tierische Eiweiße ausweicht und Kleinsäuger und kleinere Reptilien schlägt und verzehrt, womit er praktischerweise neben seinem Nährstoffbedarf auch den Flüssigkeitsbedarf decken kann.

So erstaunlich und faszinierend der Wellensittich auch ist, um so trauriger finde ich es, dass die Mehrheit aus purer Unwissenheit bzw. Ignoranz immer noch wenig artgerecht genauso wie andere Sittiche trocken, also hauptsächlich mit Körnern ernährt, obwohl sie diese mit ihrem gebogenen Raubvogelschnabel nicht richtig zerkleinern und somit auch nur mehr schlecht als recht verdauen können.

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.