ACAB? Stimmt das wirklich?

Hallo liebe Gute Frage-Gemeinschaft,

ich bin aktuell sehr sehr wütend wegen eines soeben passierten Ereignisses und würde gerne wissen, ob ich eventuell wirklich nicht im Recht bin. Folgendes hat sich ergeben:

Ich holte meine Tochter von der Schule ab. Diese liegt an einer Straße in Braunschweigs Innenstadt, wobei man etwa einen km nach vorne und einen km nach hinten den gesamten Verkehr gut überblicken kann und die Seitenstraßen kaum befahrene Nebenstraßen sind.

Meine Tochter stand rechts am Straßenrand.

In einem km Entfernung waren nur sie und ein Fahrrad zu sehen.

Zwischen der Fahrbahn und dem Bürgersteig, auf dem meine Tochter stand, ist ein sehr breiter Fahrradweg mit durchgezogener Linie.

Auf der Straße befinden sich Bahnschienen in eine Richtung und die Straße wird gleichzeitig von Straßenbahnen und Autos benutzt.

Es gibt eine Gegenfahrbahn, auf der Autos, entgegenkommen können.

Dort gibt es keine Straßenbahnschienen.

Ich sah meine Tochter dort stehen und etwa auf gleicher Höhe kam ein Radfahrer.

Diesen ließ ich durchfahren und hielt dann links von der durchzogenen Linie des Fahrradwegs an und setzte den Blinker nach rechts.

Meine Tochter öffnete die Beifahrertür, auf der auch ein Kindersitz befestigt ist. Leider setzte sie sich inkl. ihrem noch aufgesetzten Rucksack hin und schnallte sich zudem nicht gleich an.

Dann sagte ich ihr, sie solle den Rucksack bitte absetzen und sich anschnallen.

Just in diesem Moment während des Rucksack Absetzens und des Anschnallen, kam aus etwa einem km Entfernung von hinten ein einzelnes Fahrzeug und zufälligerweise war ein ein Polizeiauto.

Also in einem km um mich herum niemand außer meine Tochter, ein Polizeiauto und ich.

Was soll ich nun tun?

Losfahren mit unangeschnallter Tochter?

Auf den Fahrradweg fahren trotz der sehr deutlich markierten durchgezogenen Linie? Wobei das Auto locker 3 bis 4 Meter Platz neben mir zum Vorbeifahren hat?

Was tat ich also?

Ich schnallte meine Tochter zügig an, um dann schnell wieder anzufahren und dachte, dass die Polizei das sogar als vorbildlich ansehen würde.

Text ist leider umfangreicher als 3000 Wörter und wird ggf. ergänzt.

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Aber nein, ein einzelner Polizist im Fahrzeug schaltete sein Blaulicht ein, fuhr neben mir und blieb stehen und brüllte zu mir rüber, ob ich eine Panne hätte, wobei er eindeutig sehen konnte, weshalb ich dort stehe.

Dann erwiderte ich wirklich megafreundlich und schon nahezu devot, dass ich meine Tochter kurz anschnallen müsse.

Er schrie, dass ich dafür hier aber nicht stehen bleiben dürfe und ganz rechts ranfahren müsse. Als ich ihn auf den Fahrradweg aufmerksam machen wollte und den Fahrradfahrer, der in einiger Entfernung noch zu erkennen war, wobei sich ein Bild ergab, dass ich vollkommen vernünftig gehandelt hatte, unterbrach er mich schreiend, währenddessen er weiter fuhr und mir nicht weiter zuhörte. Selbst aus 100m konnte ich ihn noch schreien hören.

Am liebsten hätte ich ihm gesagt, dass er nicht links neben mir halten dürfe, weil er den Verkehr behindert. REINE SCHIKANE!

Ich ärgere mich wahrscheinlich noch in Wochen darüber.

Ich erinnerte mich an die Situation vor vielen Jahren, als in einer ganz normalen Verkehrskontrolle ein Polizeibeamter grundlos erschossen wurden (angeblich) und alle entsetzt waren.

Ich wette, dass das nicht grundlos war.

Jener Schütze hatte bestimmt schon des öfteren Ähnliches wie ich heute erlebt.

Ich war so wütend. Wenn es hier wie in den USA Waffen zu kaufen gegeben hätte, wüsste ich nicht, ob ich es mir hätte verkneifen können, auch solch ein Schütze zu werden.

Solche Polizisten machen den Ruf aller Polizisten kaputt.

Eigentlich mag ich Recht und Ordnung und bin meistens Polizeifreund.

Nur solche Situationen nagen dann an meiner Einstellung.

Zumindest mindestens einige Wochen oder bis mir was Positives im Zusammenhang mit der Polizei widerfährt.

Und meine Tochter äußerte vor einer Weile, dass sie mal Polizistin werden wollte. So bekommt die Polizei aber bestimmt keinen Nachwuchs.

Nebenbei - ich werde sie nachher mal fragen, ob sie immernoch den Wunsch hat, Polizisitin zu werden und vielleicht gerade deshalb, um da was im Revier zu verbessern.?.

Meine Tochter ist übrigens 12 Jahre jung und in ihrem gesamten Verhalten (normalerweise) so vorbildlich, wie es sich Eltern nur wünschen können. Sie ist viel vernünftiger als ihre Eltern. Es kam nicht erst einmal vor, dass sie mitten in einem ihrer Lieblingsfilme oder Serien (Beispiel: ein Asterix-Film) plötzlich um 21 Uhr zu uns sagte: "Papa, Mama, ich muss jetzt ins Bett. Ich muss morgen zur Schule". So ist sie von Natur aus drauf, obwohl wir Elternteile eigentlich gar nicht so vernünftig sind...

Und selbst meine Tochter konnte das Verhalten des Polizisten überhaupt nicht fassen. Sie sagte zu mir, dass ich nichts hätte machen können, worüber der Polizist sich nicht aufgeregt hätte. Uns fiel keine Alternative dazu ein, was man hätte irgendwie machen können, um den Ärger zu vermeiden.

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