Ein klassisch offener Kamin zieht aus dem Aufstellungsraum viel Luft. Nach den geltenden Fachregeln TROL sind das mindestens 360 m³/h bezogen auf 1 m² Feuerungsöffnung. Dieses Luftvolumen ist dem Aufstellungsraum durch die Undichtigkeiten des Baukörpers, oder ergänzend, durch eine separate Außenluftleitung zuzuführen. Die sichere Funktion eines offenen Kamins ist davon abhängig. Das heißt im Umkehrschluss, dass ein funktionierender offener Kamin ständig für die Zuführung frischer Atemluft sorgt. Ist die sichere Funktion des offenen Kamins nicht gegeben, stimmt es möglicherweise auch mit der Atemluft nicht mehr.

Deinhold Willnat, Sachverständiger im Ofen- und Luftheizungsbauer-Handwerk www.rewiofen.de

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Bei DIN-geprüften Kaminöfen sind die maximalen Grifftemperaturen festgeschrieben. Sollten diese bei bestimmungsgemäßer Betriebsweise überschritten werden, ist vom Hersteller eine "Kalte Hand" (loser Bedienugsgriff) oder ein geeigneter Schutzhandschuh zwingend mitzuliefern.

Reinhold Willnat, Sachverständiger im Ofen- und Luftheizungsbauer-Handwerk. www.rewiofen.de

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Das Klingt nach Kondensat, der aus dem Innern des Rohres kommt. Hier ist die Abbrandcharakteristik von Holz zu beachten. Die Verbrennung von Holz erfolgt dreistufig.

  • Die Restfeuchte aus dem Holz dampft in der heißen Umgebung des Feuerraums aus.
  • Mit zunehmender Erwärmung treten aus dem Holzscheit die brennbaren Gase aus.
  • Im dritten Schritt verbrennen die Gase, wenn ausreichend Sauerstoff (Verbrennungsluft) zur Verfügugn steht.

Erst durch diese Flammenbildung wird weitere Wärme erzeugt, die für die weitere Wasserverdampfung sorgen kann. Soweit in Kurzform die Funktion der Holzverbrennung.

Wenn nun in der Ansteckphase nicht sofort für eine helle Flammenbildung gesorgt wird, möglicherweise durch nicht ausreichende Verbrennungluftzufuhr, sind die Abgastemperaturen nicht heiß genung und es kommt zur Kondensatbildung schon innerhalb des Ofenrohres.

Im späteren Verlauf  der Verbrennung - bei zunehmender Erhitzung der Abgase - wird der Temperaturpunkt der Kondensatbildung nicht mehr unterschritten und der im Abgas enthaltene Wasserdampf kann mit den Abgasen ohne im Schornstein zu kondensiern ins Freie mit abgeführt werden.

Über die richtige Verbrennung von Holz ist auf meiner Web-Site www.rewiofen.de viel interessantes nachzulesen.

Reinhold Willnat, Sachverständiger im Ofen- und Luftheizungsbauer-Handwerk.

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Es hat schon seinen Grund, warum diesem Ofen vom Hersteller ein Stutzendurchmesser von 150 mm mitgegeben ist!

Jeder Ofen hat eine maximale Heizleistung. Damit ist auch die in 1 Stunde abzubrennende maximale Holzmenge festgelegt. Daraus ergibt sich ein Abgasvolumenstrom, der im Augenblick des Abbrandes durch den Schornstein ins Freie abzutransportieren ist. Diese Werte sind in aller Regel aus den technischen Unterlagen ersichtlich.

Um das entstehende Abgasvolumen durch den Schornstein ins Freie transportieren zu können, muß durch die entstehende Auftriebskraft im Schornstein (Unterdruck) der Transport sichergestellt werden.

Je größer das Abgasvolumen wird, je höher ist die Strömungsgeschwindigkeit im gleichbleibenden Schornsteinquerschnitt. Mit zunehmender Strömungsgeschwindigkeit steigt der Strömungswiderstand im Schornstein jedoch überproportional an und der durch den Schornstein erzeugte Unterdruck ist gar bald nicht mehr ausreichend, um das gesamte Abgasvolumen sicher ins Freie abzutransportieren. Rauchaustritt im Aufstellungsraum des Ofens ist dann die zwangsweise Folge!

Es muß eine Schornsteinberechnungen nach DIN EN 13384 durchgeführt werden. Alle anderen Angaben und Vorschläge sind Schätzungen, die eine sichere Funktion nicht gewährleisten können.

Erst wenn eine solche Berechnung unter Berücksichtigung des geplanten Adapters durchgeführt worden ist und eine sichere Funktion ausweist, kann der Ofen an den vorhandenen Schornstein angeschlossen werden. Trotzdem verbleibt ein Restrisiko, wenn die Bedienungsanleitung des Ofens beim Abbrand und die maximal aufzulegende Holzmenge je 1 Stunde nicht korrekt beachtet werden.

Willnat, Sachverständiger im Ofen- und Luftheizungsbauer-Handwerk.

Einige weitergehenden technische Informationen können auf meiner Web-Site www.rewiofen.de nachgelesen werden.

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Stark Rauchen und andererseits zu stark ziehen passt generell nicht gut zusammen! Der Schornstein braucht Wärme um funktionieren zu können. Je mehr Wärme, je stärker der Unterdruck (Zug). Je weniger Wärme, je schwächer der Unterdruck, das zum gelegentlichen Rauchen führen kann. Beim Abbrand von Holz sind unabhängig voneinander zwei "Problemkreise zu bedenken:1. Provokant: Holz brennt nicht!! Wird Holz in eine warme Umgebung (Grundglut) gelegt, erwärmt es sich und trocknet (Das restliche Wasser wird ausgekocht). Im zweiten Schritt findet die Entgasung statt. Brennreife Gase treten aus dem Holz im Brennraum aus. Wenn dann noch ausreichender Verbrennungsluftvolumenstrom zur Verfügung steht, findet auch die Verbrennung dieser brennreifen Gase statt. Das heißt, dass der Betreiber solch einer Holzfeuerung kaum Einfluss auf die Verbrennung selbst nehmen kann. Bei entsprechender Hitze im Feuerraum findet der Trocknungs- und Entgasungsprozess statt. Wenn dann an der Verbrennungsluftzufuhr "gedreht" wird, wird der Verbrennungsablauf der Gase behindert oder gedrosselt. Das Ergebnis ist Qualm! Das aufgelegte Holz ist trotzdem "verbrannt" oder verkohlt und damit verbraucht. Daher auf keinen Fall mehr Holz auflegen, als vom Hersteller vorgesehen.Unabhängig davon ist jedoch sicherzustellen, dass dem Feuerraum genügend Verbrennungsluft zuströmen Kann! Sollte es einmal Qualmen, bitte zum Test ein Fenster öffnen, schließen, öffnen. Sollte bei geöffnetem Fenster das Qualmen nachlassen, hat die Feuerstätte ein konstruktives Problem, das durch einen Fachmann zu untersuchen ist. Der Differenzdruck zwischen dem Aufstellungsraum und der Außenluft sollte den Wert von 4 Pa nicht überschreiten! Mehr zur Holzverbrennung können Sie auf meiner Web-Site nachlesen unter www.rewiofen.de. Reinhold Willnat, Sachverständiger im Ofen- und Luftheizungsbauer-Handwerk.

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Nach meinem Verständnis ist hier ein einwandiges Edelstahlrohr durch einen großen alten Schornsteinschacht geführt. In diesem Edelstahlrohr können im Durchschnitt im Durchschnitt Temperaturen bis 400°C sein. Aus brandschutztechnischen Gründen bestehen an das vorhandene Schornsteinmauerwerk Anforderungen in Richtung Brandschutzklasse F 90!

Dieser Brandschutz wäre durch Öffnungen für den angedachten Lufttransport generell nicht mehr gegeben. Zu beachten sind die Anforderungen nach DIN V 18160.

Dieser Lufttransport ist auch unter einem anderen Gesichtspunkt nicht empfehlenswert: Unter der Voraussetzung, dass die Feuerstelle fachgerecht aufgestellt und betrieben wird, stellt sich im Edelstahlrohr eine Abgastemperatur ein, die für den Abtransport zwingend erforderlich ist.

Wenn nun zur zusätzlichen Wärmenutzung um das Edelstahlrohr Luft zirkuliert, wird durch die große Entwärmung des Edelstahlrohres das Abgas stark heruntergekühlt mit der Folge, dass die Abgastemperatur erheblich sinkt und damit die Abgasführung ins Freie nicht mehr sichergestellt ist. Außerdem ist dann auch schnell mit Kondensat im Abgasrohr und den damit verbundenen negativen Begleiterscheinungen zu rechnen.

So verlockend dieser Gedanke der zusätzlichen Wärmenutzung auch ist, davor ist dringend zu warnen!!!

Sachverständiger im Ofen- und Luftheizungsbauer-Handwerk.  www.rewiofen.de

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Das geht grundsätzlich schon, wenn einige wewsentlichen technische Bedürfnisse Beachtung finden. Es gibt nur sehr wenige Meisterbetriebe des Ofen- und Luftheizungsbauer-Handwerks, die sich damit befassen. Die Proportionen zwischen der Feuerungsöffnung und dem Schornstein sind rechnerisch aufeinander abzustimmen. Außerdem ist ausreichende Verbrennungsluftzufuhr rechnerisch nachzuweisen. Ein solcher Gasbrenner im offenen Feuerraum ist eine sehr sensible Einrichtung und sollte nicht ohne den Rat des Schornsteinfegermeisters eingebaut werden!! Nicht zuletzt dürfen nur Gasbrenner eingebaut werden, die für diesen Anwendungsbereich vorgesehen sind und die entsprechende Prüfung haben. Reinhold Willnat, Sachverständiger im Ofen- und Luftheizungsbauer-Handwerk - www.rewiofen.de -

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Hallo, Materialien dehnen sich bei Erwärmung aus und ziehen sich bei der Abkühlung wieder zusammen. Das ist physikalisch bedingt und nicht zu vermeiden. Diesem Grundsatz ist jedoch durch kostruktive Massnahmen zu begegnen! Vielen Herstellern von Kaminöfen ist das gelungen - leider nicht allen. Um diese Knack- oder oft auch "Knallgeräusche" sind schon viele Rechtstreitigkeiten geführt worden, die in der Regel zu Gunsten des "leidtragenden" Kaminofenbesitzers entschieden worden sind. Das Angebot einer Tauschlieferung ist zu akzeptieren; eine vorherige "Verzichtserklärung" ist abzulehnen. Bei einem möglichen Rechtstreit hätte der Ofenlieferant sicherlich "schlechte Karten"! Reinhold Willnat, Sachverständiger im Ofen- und Luftheizungsbauer-Handwerk. www.rewiofen.de

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Das ist meist ein Grundsatzproblem. Provokativ: Holz brennt nicht! Wenn Holz in eine heiße Umgebung gelegt wird, z.B. ein Glutbett im Feuerraum, wird es zuerst getrocknet, dann entgast und dann, wenn genügend Sauerstoff zur Verfügung steht, werden diese brennreifen Gase auch mit heller Flamme verbrannt. Wenn nun die Holzscheite in mehreren Lagen übereinander gelegt werden, beginnt dieser Vorgang am unteren Scheit. Die Flammen züngeln dann durch den Holzstapel und "erwärmen" auch die zu oberst liegenden Scheite sofort mit. Diese werden durch die Flammenhitze dann auch schon getrocknet und zur Entgasung gebracht. Da die Verbrennungsluftzufuhr in den meisten Fällen von unten erfolgt, verbleibt für die oberen Scheite kein Sauerstoff mehr, um die dort entstandenen flüchtigen Gase zu verbrennen. Folge: Rußanfall! Vorschlag: Die Bedienungsanleitung genau beachten, oder wenn diese im Aschekasten schon "verfeuert" ist, entweder weniger Holz auflegen oder mehr Verbrennungsluft zuführen. Außerdem die Schornsteinmündung beim hellen Feuer beobachten. Wenn dort sichtbar grauer bis schwarzer Rauch rauskommt, ist das Verhältnis zwischen Brennstoffmenge und Verbrennungsluftzufuhr sehr "schief"! Reinhold Willnat, Sachverständiger im Ofen- und Luftheizungsbau. http://www.rewiofen.de

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Die bisherigen Antworten beziehen sich auf unterschiedliche Arten von Kachelöfen! :-))

Der Kachel-Warmluftofen besteht schwerpunktmäßig aus einem gußeisernen Heizeinsatz und einer Kachelverkleidung. Die nachgeschalteten Heizgaszüge bestehen aus einem Heizkasten aus Stahlblech oder aus gemauerten keramischen Zügen.

Ger Heizeinsatz kann problemlos verkauft werden. Die gemauerten Heizgaszüge sind zu entsorgen. Die Kachelwand, wenn sie mit modernen Mörteln der letzten Jahre versetzt ist, läßt sich nicht gefahrlos abbauen. Es werden erhebliche Beschädigungen an der Kachelwand durch den zementharten Versetzmörtel entstehen. Das weitere Zubehör wie Ofenrohre, Luftgitter und eventueller Einbaunische für den Heizeinsatz können weiter verwendet werden.

Der andere Kachelofen ist ein "Grundofen". Die Öfen älterer Bauart sind problemlos zu demontieren. Es sollte schon von einem Fachmann gemacht werden. Die Gefahr der Beschädigung der Kacheln wäre zu groß. Wasser wird nicht unbedingt gebraucht. Zum Abbruch des Ofens - wenn er mit Lehm oder Schamottemörtel gesetzt ist - bitte kein hartes Werkzeug zum lösen der Kacheln benutzen!!! Nur mit der Hand durch leichtes Drücken den oberen Sims abheben. Das Innenleben schichtweise herausheben und die Kacheln dann mit der Hand an der oberen Ecke über die Diagonale der Kachel nach innen drücken. Dabei ist leichtes anschlagen mit dem Handballen hilfreich. Die Kachel stützt sich dann auf dem vorhandenen Mörtel ab und hebt sich sofort im Glasurbereich an. Beschädigungen der Glasur sind nicht zu befürchten. Anschließend sind die Kacheln gründlich zu reinigen und zu zeichnen, damit sie genau am alten Platz wieder eingebaut werden können. Das sind aber wirklich Arbeiten, die besser von einem Fachmann erledigt werden sollten!

Reinhold Willnat, Ofen- und Luftheizungsbauer-Meister ( http://www.rewiofen.de )

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Wahrscheinlich zu viel und zu kleines Holz in die Glut oder ins Feuer gelegt.

Behauptung: Holz brennt nicht! ;-))

Wenn Holz in eine heiße Umgebung kommt wird es erst getrocknet, dann entgast und dann erst, wenn dann noch genügend Sauerstoff vorhanden ist, werden die brennreifen Gase zur Verbrennung gebracht.

Ist zu viel Holz übereinander gelegt, verbrennen die unten freigesetzten Gase. Das Feuer erwärmt die höher liegenden Scheite und bringen diese zur Entgasung. Oft reicht dann jedoch dort der Sauerstoff zur Verbrennung nicht mehr aus! Wenn am Schornsteinkopf nicht heller Dampf, sondern sichtbarer Rauch austritt, reicht der Sauerstoff nicht und die brennreifen Gase strömen unverbrannt und ungenutzt (rußgeschwängert)durch den Schornstein ins Freie.

Wenn in solch einer Situation plötzlich Sauerstoff zugeführt wird, kann es zu einer Verpuffung kommen. Bei einer möglichen Explosion fliegen auch schon einmal die "Brocken durch die Gegend"!! - Kein Scherz!

Reinhold Willnat http://www.rewiofen.de

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