Das ist ein Erfolg der Milchlobby, dass Pflanzenmilch laut Gesetz "Drink" genannt werden muss. Analog dazu wird Tier-Milch (mit großem Sojafutterbedarf) sehr stark subventioniert und parallel dazu verlangt der Staat für pflanzliche Milch 19 % Mehrwertsteuer, für Kuhmilch aber nur 7 %. Und das obwohl sie gleiche Eigenschaften und Verwendungszwecke haben. 

Übrigens braucht man für einen Liter Kuhmilch durch den Futterbedarf enorme Massen an Soja, wenn man das mal mit den 8 % geriebene Sojabohnen für die Sojamilch vergleicht. 

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Hallo Gamkadi

Das du wohl Frutarier meinst, die Pflanzen eine Art Würde zugestehen, wurde ja schon geschrieben. Ich finde allerdings die sinngemäße Begriffsbestimmung derer als "die Fallobst-Menschen" dieser Gruppe gegenüber schon ein bisschen unangemessen, weil ja Frutarier bsw. auch ausgereifte Hülsenfrüchte, Nüsse, Paprika, Kürbis u.v.m. und vorallem auch zahlreiche Getreidesorten, die ja oft einjährig und bei der Ernte schon abgestorben sind, als Grundlage für ihre Essenskultur haben. Du kennst bestimmt ein Kinderlied mit der bekannten Strophe: "Bunt sind schon die Wälder, gelb die Stoppelfelder" ;). Zudem haben Frutariern eben ethische Motive, und die Ernährung ist nur ein Bereich in der sich diese Motive ausdrücken.

@Kommentatoren 

Fallobst-Veganer ist dann inhaltlich natürlich komplett am Thema vorbei, weil die Fähigkeit zu Schmerz und Leidempfinden bei allen Tieren wissenschaftlich klar bewiesen oder zumindest glaubwürdig nahegelegt werden kann, bei vielen Wirbeltieren vermutet man inzwischen sogar eine Art von Bewusstsein und  die Intelligenz bei Hunden oder Schweinen bsw. ordnet man inzwischen bei der menschlicher Kleinkinder ein.  

Frutarismus kann sich hingegen nicht auf Tatsachen stützen, da Pflanzen  nicht über ein Nervensystem verfügen, geschweige denn ein Gehirn besitzen. Pflanzen ahben kein Schmerzempfinden, wozu auch. Damit das Gras die Wurzeln in die Hand nehmen und sich vor der Kuh aus dem Staub machen kann? Damit sich mexikanische Kaktusfeigenrudel bei der Büffel-Jagd nicht ins eigne Bein schießen?! Sowas können Pflanzen nur bei PvZ(2)!

Natürlich ist allgemeine Achtung vor allem Leben und "der Schöpfung" (wenn man denn an sie glaubt) bis zu einem gewissen Grad quasi nötig, wenn man sich in einer friedlichen Gesellschaft friedlichen Nachwuchs sozialisieren will; diese Ethik wird ja nicht automatisch schlecht, nur weil sie aufgrund der Pflanzen-Physiognomie kein individuelles und gesellschaftliches Muss sondern ehern ein Extrabonus ist. Was ich mit dieser Unterscheidung rüberbringen möchte ist, dass Frutarismus keine "extreme Form des Veganismus" ist, da der Veganismus durch seine innere Logik und die Tatsachenbezogenheit recht einfach als ethisch motivierte Vermeidung von vermeidbarem Leid zu definieren ist, weshalb Tiere nicht ausgenutzt werden sollen, obwohl wir uns mit Ackerbau ausreichend (und mit viel geringerem Land/Ressourcenverbrauch) ernähren können, weshalb der Speziesmus überwunden werden soll und weshalb Veganer, soweit sie es sich leisten können (Vegane Ernährung an sich ist sehr günstig und es gibt sogar sehr gesunde Ernährungsplanvorlagen, die lecker sind und trotzdem mit dem H-IV-Satz auskommen; Bio- und Fairtrade-Produkte sind jedoch - natürlich völlig unabhänig von veganer oder omnivorer Ernährung - kostenintensiver) auf fair gehandelte Produkte achten bzw. von Schoki und co. lieber den Konsum lieber verrringern und dafür fair kaufen, denn menschliches Leid (Thema Speziesmus: übrigens sind Menschen auch Tiere) ist natürlich auch nicht zu unterstützen. Deshalb sehen auch viele Veganer bsw. Monsato kritisch, das ja bekanntlich arme Bauern mit seiner Machtpolitik von teurem Saatgut abhängig macht, in dem es sich Patente auf Gen-Pflanzen und andere Firmen aufkauft. Das Gen-Soja von Monsato ist übrigens nicht für den menschlichen Verzehr im Anbau sondern wird zur Tiermast insbesondere auch nach Deutschland exportiert. Sojabohnen für Tofu stammen auch nicht aus Regenwaldgebieten sondern aus anderen Ländern zum Großteil Kanada und Europa. Viele BioSoja-Verarbeiter wie Tukan oder Natumi übrigens lassen ihre Sojabohnen regional direkt in Deutschland oder Österreich anbauen, der Tukan-Tofu z.B. stammt ca. zur Hälfte vom Oberrein.

So, ich habe noch 1298 Zeichen und könnte somit gleich über Palmöl weiterschreiben, trotzdem möchte ich heute noch zum Schluss kommen und in diesem Schlusswort nochmal betonen wie doch auf unsachliche Weise der Begriff "Fallobst-Veganer" impliziert, dass Veganismus und Frutarismus sich aus dem selben Ast entwickelten und infolgedessen keinen Unterschied in ihrer Logik aufweisen würden.

Liebe/r gamkadi, Du hast nach dem Essverhalten in der Hinsicht von Obst gefragt und meine Antwort trifft dieses Thema zugegeben in sehr weitem Sinne ;) Ich hoffe, Mein Beitrag hilft Dir trotzdem weiter.  

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