Wer meint, wenn man sitzen bleibt, gehöre man nicht auf´s Gymnasium, gehört dort wahrscheinlich selbst nicht hin. Ich bin in der zehnten Klasse sitzen geblieben (wg. Chemie, Mathe und Deutsch) und habe nur mit Hilfe zahlreicher Nachhilfestunden mein Abitur geschafft. Meine Noten in den Zeugnissen waren bei 6 bis 7 Punkten, in der Abi-Prüfung waren die Ergebnisse besser: In Deutsch hatte ich 10 Punkte und in Mathe 13 Punkte, in Mathe hatte ich von 100 Schülern das beste Ergebnis in der Abi-Klausur. Mein Problem war schon immer das Lernen. Leider war dies auch im Studium mein Problem. Meine Klausuren habe ich nur mit der Mindestpunktzahl bestanden (und auch nicht immer auf Anhieb). Ich würde heute noch studieren, wenn ich nicht die letzte Aufforderung bekommen hätte, mich zur Prüfung zu melden. Ich habe mich reingesetzt, aber niemals eine Übungsklausur geschrieben. Ich bin davon ausgegangen, durchzufallen. Als dann die Examensergebnisse bekannt gegeben wurden, bin ich zum Prüfungsamt gegangen, weil ich dachte, man hätte die anonym geschriebenen Klausuren verwechselt. Meine Klausuren waren zweistellig in einem Bereich (Rechtswissenschaften) bei dem 8 Punkte für ein Richteramt ausreichen. Und ätschibätsch!!!!!!! Auf die ganzen Noten bishin zum Examen kommt es gar nicht an, nur die Examensnote ist relevant. Kurzum: mein Weg war lang, hat sich aber gelohnt. Ich wünsche allen viel Glück, bei denen der Weg auch nicht gradlinig verläuft!

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