Bisschen spät, aber denn...

Im Mittelalter war die Trennung zwischen Frauen und Männer sehr wichtig, allein schon deshalb, damit sie vom anderen Geschlecht nicht abgelenkt werden. Sie saßen auch nicht auf Bänken, sondern mussten stehen und waren durch einen Vorhang voneinander getrennt. Männer standen rechts, Frauen links. Die rechte Seite bedeutet tatsächlich mehr als die linke. Christus macht mit rechter Hand den Segensgestus, in der Kreuzigungsszene steht der bekehrte Schächer rechts von Christus. In alten Bildprogrammen entdeckt man diesen Rechtsdrang häufig.

 Das heißt, es geht bei links und rechts um die aus der Sicht Gottes bzw Christi. Also vom Altar aus die rechte Seite, nicht vom Eingang aus. Ich war vor ein paar Tagen noch in einer gotischen Kirche aus dem 14. Jh., dort befanden sich Fresken von Christus und Aposteln auf der vom Eingang aus linken Seite (also vom Altar aus rechts) und Fresken von Maria mit Kind gegenüber.

 Ich weiß aber, dass sich die Quellen diesbezüglich widersprechen. Was in Kirchen links, was rechts ist, ist einfach verwirrend.

Fakt aber ist, die Geschlechtertrennung gab es, zudem hierarchische Ordnung, vorne die "Wichtigen", hinten die Bauern. Das zweite Vatikanische Konzil in den 1960er Jahren hob diese Trennung aber auf. Dieses Konzil hatte die Aufgabe, auf die moderne Welt und die Gesellschaft mit Reformen zu reagieren. Dies war eine ihrer Beschlüsse.

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