Das Herz ist bei uns schon lange als Ausdruck der Liebe bekannt. Dabei ähnelt es dem wirklichen, menschlichen Herzen nur noch wenig. Welchen Ursprung das Herz hat und wovon sich Namensgebung und Form des Liebessymbols ableiten lassen, können Sie hier erfahren.

Um das Herz als Ausdruck der Liebe zu begreifen, müssen wir weit in der Geschichte zurückgehen. Der Begriff des Herzens leitet sich vom Sanskrit-Wort „kurd“ ab, was so viel wie „zucken“, „springen“ oder „schwingen“ bedeutete. Das Herz stellte also gleichzeitig einen Muskel, wie auch die Unbeständigkeit der menschlichen Gefühle dar.

Schon die Ägypter sahen in dem Herzen des Menschen viel mehr als bloß einen Muskel, der kontinuierlich Blut in die lebensnotwendigen Organe pumpte. Für sie war das Herz das Zentrum der Emotionen und des Verstandes zugleich. Erst im Mittelalter wurden die Ansichten der Ägypter erweitert, so dass das Herz sinnbildlich zum Sitz der Seele, des Glaubens und der Weisheit erklärt wurde.

Zur Zeit des Minnesangs wirkte sich dies in Form von Redewendungen und Sprüchen aus, von denen viele auch heute noch geläufig sind in der Alltagssprache. So senden wir noch heute einem Menschen „herzliche Grüße“ weil er uns so sehr „ans Herz gewachsen“ ist, während wir an einen Menschen anderen unser „Herz verlieren“ können weil die auflodernde Liebe „aus tiefstem Herzen“ kommt.

Die ursprüngliche Form des Herzens wurde schon einige Jahrhunderte vor Christus stilisiert. Das Efeublatt mit seinen herzförmigen Blättern galt in griechischen, römischen und frühchristlichen Kulturen als ein Zeichen unsterblicher Liebe, weshalb ihre Form heute oft in der zeitgenössischen Malerei zu finden ist. Auch das von Adam und Eva bekannte Feigenblatt ähnelte in seiner Form unserer heute geläufigen Herzform und symbolisierte damals zugleich Lust und Keuschheit.

Geprägt wurde die auffällige Form des Herzens wie wir es heute kennen, ebenfalls erst im Mittelalter. Zur damaligen Zeit war der medizinische Wissenshorizont noch so eingeschränkt, dass sich die Form der menschlichen Organe nur erahnen ließ. Die Vorstellungen reichten von pyramiden- über kegelförmig und wurden als „rundlich und am unteren Ende zugespitzt“ beschrieben.

Die sich daraus entwickelnde Herzform tauchte zum ersten mal in England um das Jahr 1100 als eine Art anatomisches Diagramm auf. Es existieren Vermutungen, dass durch den Zusatz des doppelt gewölbten Randes der weibliche Busen dargestellt werden sollte.

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