Hallo,

eigentlich sollte das kein Problem sein. Allerdings vermute ich, dass du am Ende des Tages eher froh bist, wenn du ins Bett fällst und schlafen kannst.

Die Grundausbildung hat in der Regel ein straffes Programm und lässt wenig Zeit für private Belange, der Fokus liegt nun mal auf der Ausbildung.

Normalerweise solltet ihr aber auch eine Einführung/ Rundführung bekommen wo was zu finden ist sowie eine Einweisung in den Trainingsbereich und sobald dir der Ausbildungsplan vorliegt bzw. ihr entsprechende Infos bekommen habt, solltest du auch nach Dienstschluss Zeitfenster für den Sport finden.

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Mein damaliger Partner hat mich mit meinem "Problem, was ich selbst nicht sehen wollte" konfrontiert und mir ein Ultimatum gesetzt.

Für mein Umfeld war es schon offensichtlich, daher hab ich lediglich mich selbst belogen.

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Zum Online-Glücksspiel kann ich aktuell keine Auskunft geben, da ich mich tatsächlich nur in der Anfangsphase damit befasst habe. Aber zumindest zu dem Zeitpunkt waren die Regelungen sehr schwach bis gar nicht vorhanden. Jedenfalls erinnere ich mich, dass ich mich bei Online-Casinos rumgetrieben habe, die heute gar keine Konzession haben.

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Ich würde sagen, ich wäre nicht traurig, wenn es kein Glücksspiel mehr gäbe :-)

Grundsätzlich ist aus meiner Sicht keine wirklich gute Regulierung durch den Staat vorhanden. Beispielsweise sind die Beträge pro Stunde, die in einen Automaten eingezahlt werden können, auf einen bestimmten Betrag limitiert. Danach folgen Buchungspausen und das Gerät ist immer nur alle paar Minuten bespielbar, weil es ja auch dauert, bis die eingezahlten Beträge gebucht werden.

Inzwischen gibt es einige neue Regelungen. Dazu ist gekommen, dass die Automaten mit einer PIN freigeschaltet werden müssen, 180 Minuten + Pausen bespielt werden können und dann folgt eine „Zwangspause“. Das Geld wird dann ausbezahlt und nach der Pause ist das Gerät wieder für 3 Stunden bespielbar. Das automatische Buchen gibt es auch nicht mehr. Früher konnte man pro Gerät max. 24€ je Gerät einzahlen, konnte in Ruhe irgendwas anderes machen und abwarten, bis der Betrag voll gebucht war. Heute ist der Betrag auf 10€ begrenzt und man muss alle 2,30€ manuell buchen.

Pro Spieler darf nur ein Gerät mit PIN bespielt werden.

Grauzone ist da aus meiner Sicht, dass es Automatenhersteller gibt, die keine PIN haben bzw. keine manuelle Freischaltung nötig ist. Somit hat man zwar einen geschützten Automaten, man kann aber trotzdem 3 ohne PIN bespielen. Welche Grundlage genau das rechtfertigt, ist für mich nicht nachvollziehbar. Und die Servicekräfte achten auch nicht immer darauf, ob sich Spieler daran halten, dass nur 1 oder 2 Geräte insgesamt bespielt werden sollen. Es ist ihnen, wenn viel los ist, aber auch kaum möglich.

Online ist es noch schlimmer und die geplante Regelung mit Inkrafttreten voraussichtlich Mitte 2021 macht es leider nicht besser.

Hier soll gewährleistet werden, dass pro Spieler nicht mehr als 1.000€/ Monat eingesetzt werden. Es war unter anderem die Rede von einer Spieler-/ Sperrdatei, über den Ablauf bzw. die Registrierung und Speicherung ist mir aber nichts bekannt. Aber selbst mit einer entsprechenden Überwachung ist dieses Limit ja viel zu hoch.

Dann gibt es ja noch die Option mit der Spielersperre (Hier gibt es Landesspezifische Regelungen). Bis vor ein paar Jahren musste man sich in jeder Spielhalle selbst sperren und konnte sich auch im Grunde sofort wieder entsperren. Mittlerweile sollte eine Spielersperre eine Dauer von mindestens einem Jahr haben und der Spieler sich auf Antrag wieder entsperren können (Entscheidung liegt beim Veranstalter), aber auch hier haben die Veranstalter die Möglichkeit, individuelle bzw. Sperren von kürzerer Dauer sind und automatisch auslaufen.

Für das Online-Glücksspiel gibt es diese Möglichkeit jedoch noch nicht bei allen Anbietern.

 Aus meiner Sicht sind das eine Menge Regelungen, die (wenn es schon nicht ganz ohne geht), noch deutlich strenger gehandhabt werden müssten. Und es ist natürlich ein äußerst umfangreiches Thema, über das man sehr lange sprechen kann :-)

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Hallo Indecisive,

danke für die Frage.

Ich denke, dass hier jeder einzelne seinen Teil dazu beitragen sollte. Angefangen bei der Aufklärung an sich. Wo wird man denn großartig über die Gefahren und Folgen von Glücksspiel aufgeklärt?

Ich erinnere mich, dass während der Schulzeit im Bio-Unterricht mal 3 ehemalige Drogenabhängige zu Besuch waren, um ihre Erfahrungen zu schildern und die Schüler dafür zu sensibilisieren. Warum nicht für Glücksspiel? Klar kann man nicht erwarten, dass die Schule einen zu 100% aufs Leben vorbereitet, aber man könnte wenn man eh beim Thema ist, doch auch über andere Süchte aufklären (Unterschied Verhaltens- und Stoffgebundene Sucht).

Im TV laufen ja aktuell die Casino-Werbungen auch noch rauf und runter. Das soll künftig geändert werden und zumindest nicht mehr tagsüber der Fall sein. Warum überhaupt? Es gibt ja auch keine Zigarettenwerbung mehr im TV. Und nicht nur im Fernsehen, sondern auch im Internet, im Radio usw. Klar bin ich da mit Sicherheit sensibler und nehme sowas mehr wahr als jemand der nicht betroffen ist. Aber Werbung passiert ja auch oft unterbewusst und man merkt gar nicht, wie man davon beeinflusst wird.

Und nach der Werbung kommt noch der Hinweis auf das BZGA und das war’s. Das hilft einem aber auch nur bedingt, wenn es erstmal zu spät ist.

Wenn man wie über den Genuss von Zigaretten und Alkohol genauso über die Gefahren von Spielen aufklären würde, gäbe es insgesamt sicherlich auch ein breiteres Verständnis in der Gesellschaft. Und da Spielsucht vielfach von Depressionen oder gar schlimmerem gefolgt ist, ist Verständnis einer der wichtigsten Dinge, die ein Spieler braucht um wieder auf die Füße zu kommen.

Natürlich sollte auch der Staat seinen Teil dazu beitragen, strengere Auflagen für Spieler und Casino-Betreiber, feste und vor allem realistische Obergrenzen bei Einsätzen. Denn auf der einen Seite profitiert ja auch der Staat vom Glücksspiel, auf der anderen Seite sind die Möglichkeiten hinsichtlich einer Therapie nicht unbedingt einfach, der Weg schwierig, die Erfolgschancen nicht besonders groß. Eine richtige Heilung von Spielsucht gibt es nicht. Man kann sie praktisch nur zum Stillstand bringen.

Für mich stellt sich außerdem die Frage, wie etwas mit einem für meinen Geschmack derart hohen Suchtpotenzial überhaupt legal sein kann? Hier fehlt aus meiner Sicht ganz grundlegendes Wissen, nämlich Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Verhaltens- und Drogensucht.

Ich denke, einige Betreiber wird es geben, die sich bewusst an der Krankheit anderer bereichern, aber das gibt es nicht nur bei diesem Krankheitsbild. Das ist fast schon eher ein generelles Problem mit der Profitgier in unserer Gesellschaft. Bei dem überwiegenden Teil würde ich sagen, dass man eher die Augen verschließt, denn man ist durch Gesetze abgesichert, bei denen es natürlich auch immer etwas Spielraum gibt.

Ja, dieses Thema bietet viel Diskussionsstoff. Ich hoffe, dass ich zumindest ein paar meiner Gedanken zu dem Thema einigermaßen verständlich äußern konnte :)

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Ich habe dir einen Link angefügt, in dem diverse mögliche Faktoren bzw. Risikogruppen aufgelistet werden:

https://www.blaues-kreuz-muenchen.de/sites/default/files/download/verhaltenssuchte_und_essstorungen.pdf

Nicht wundern, es geht um diverse Verhaltenssüchte, darunter auch das pathologische Spielen.

Trotzdem müssen all diese Punkte nicht zwangsläufig zutreffen, aber es können mögliche Indikatoren sein.

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Hallo fanofpaolo,

ich versuche mich kurz zu fassen :)

  1. Seit ca. 5 Jahren gehe ich sehr offen damit um
  2. Früher habe ich mich dafür geschämt, weil sich mein Umfeld für mich geschämt hat und auch mit der Situation nicht viel anfangen konnte. Nach meinem Umzug hat sich das aber geändert. Klar gibt es auch heute noch Menschen die mich dafür verurteilen, sich schämen usw. Das ist einerseits traurig, aber das mache ich nicht zu meinem Problem, ich distanziere mich konsequent von diesen Menschen, wenn sie es nicht von alleine tun.
  3. Schwierig zu beantworten, da es doch immer sehr individuell ist in seinem Ursprung. Die äußeren Faktoren sowie die eigenen Umstände sind doch immer sehr unterschiedlich und so müssen auch die Therapieansätze sein. Mir hat die Kombination aus unterschiedlichen Ansätzen sehr geholfen, beispielsweise alles, was mit Glücksspiel zusammen hängt, ganz bewusst zu meiden, aber auch offen darüber zu sprechen und nichts in mich reinzufressen, was mich wieder belasten würde.
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In der Anfangszeit der Sucht in der ich mir noch nicht helfen lassen habe, habe ich mich ja selbst isoliert. Eine Zeit lang hat natürlich jeder ein bisschen versucht, mich aus meinem Schneckenhaus rauszuholen, aber wenn der andere sich nicht helfen lassen will, kann man nichts machen. Dementsprechend hatte ich dann auch irgendwann niemanden mehr.

Auch meine Eltern haben am Anfang kein Verständnis gehabt, haben sich für mich geschämt usw. Das war schon auch sehr verletzend zu merken, wie sich alle von einem abwenden. Das ist dann diese Abwärtsspirale in der man steckt, nicht nur die Kohle ist weg, sondern auch die Freunde/ Familie. Und dann flüchtet man sich wieder an den Automaten, gedimmtes Licht, Snacks und Getränke, viele Gleichgesinnte und vor allem: keine Vorwürfe. Zumindest für den Moment.

Das kam eigentlich alles erst nach meinem Umzug, da war ich ca. 5 Jahre süchtig und war zu der Zeit auch schon knapp 2 Jahre in Therapie.

Im meinem neuen Umfeld habe ich mich anfangs geschämt für die Sucht, hab Ausreden erfunden, weshalb ich kein Geld habe usw. aber das war totaler Quatsch. Ich hab dann irgendwann mal ausgepackt und bin auf ganz viel Verständnis gestoßen. Da habe ich auch erst gelernt, dass meine Freunde oder meine Familie auch gar kein Verständnis haben können, wenn ich ihnen nicht erkläre, was in mir vorgeht. Es gab ja sonst niemanden mit diesem Problem den man hätte fragen können.

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Anfangs klappt es noch ganz gut mit der Geld-Beschaffung (Dispo, Kredit, Freunde/ Familie).

Wenn es auf dem legalen Wege nicht funktioniert, rutscht man nicht selten in die Beschaffungskriminalität (Diebstahl/ Betrug etc.).

Wenn das auch keine Option ist, sitzt man wortwörtlich auf dem Trockenen. Das führt zu Aggressionen und Depressionen. Aber es ist auch ein kalter Entzug und ohne den geht es nicht.

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Ich glaube, ich wusste schon eine ganze Weile, dass ich in Schwierigkeiten bin, habe es mir aber nicht eingestehen wollen. Mein damaliger Partner hat mich dann sehr drastisch mit der Wahrheit konfrontiert und mir ein Ultimatum gestellt. Und das war der Punkt, an dem ich mir Hilfe gesucht habe.

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Hallo,

persönlich empfinde ich es immer als etwas schwierig von sich selbst zu behaupten, ein besserer Mensch durch die und die Umstände geworden zu sein. Ich bin an dieser Sucht definitiv gewachsen, deutlich selbstreflektierter geworden, aber auch umsichtiger und sensibler was mein Umfeld geht, da solche Süchte nicht jedem ins Gesicht geschrieben stehen.

Heute hat die Sucht nicht mehr die Oberhand über mich und ich kann mich bewusst dagegen entscheiden und genieße es, wieder ein weitestgehend normales Leben führen zu können. 

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Grundsätzlich hat egal welche Sucht nichts mit Naivität zu tun. Sucht macht keine Unterschiede, weder Bildung noch sozialer Stand, Job etc. spielen dabei eine Rolle.

Wichtig ist aber zu wissen, was es mit einer sogenannten Verhaltenssucht auf sich hat. Auf das Thema bin ich in folgender Frage kurz eingegangen:

https://www.gutefrage.net/frage/casino----videospiele

Die Sucht hat mehrere Phasen und besteht nicht nur daraus, das eingesetzte Geld zurück zu gewinnen, das ist eigentlich nur im Anfang der Fall.

Das weitere Spielen resultiert aus der Verzweiflung und Realisierung, dass man das eingesetzte Geld nicht mehr zurückbekommen wird. Ein weiterer Faktor ist die Wirkung von Spielhallen auf den Spieler selbst (gedimmtes Licht, „Wohlfühlfaktor“, Versorgung gewährleistet, sozusagen eine elektronische Gebärmutter).

In der Suchtphase angekommen verliert man jegliche Kontrolle, kann sich selbst keine Limits mehr setzen. Körperliche Entzugserscheinungen können sich in diesem Stadium ebenfalls bemerkbar machen. Um diese Beschwerden zu dämpfen, geht man wieder spielen und so geht es permanent in der Spirale abwärts. Gefolgt von Depressionen flüchten sich die Spieler weiter in Spielhallen und sozialer Isolation.

Und leider ist es auch nicht immer damit getan, wie beispielsweise bei mir ein Ultimatum gesetzt zu bekommen. Solange der/ die Süchtige selbst nicht die Einsicht erlangt hat, ein Problem zu haben und sich Hilfe zu suchen, kann von außen in der Regel niemand helfen. 

Falls du noch mehr zum Thema wissen möchtest, kann ich dir die folgenden 2 Links ans Herz legen:

https://www.verspiel-nicht-dein-leben.de/spielsucht/probleme-mit-gluecksspielen

https://www.blaues-kreuz-muenchen.de/sites/default/files/download/verhaltenssuchte_und_essstorungen.pdf

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Hi, ich denke, ich bin in deiner anderen Frage einigermaßen auf alles eingegangen: https://www.gutefrage.net/frage/um-was-genau-geht-es-bei-der-spielsucht

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Hallo TausendFragenX,

wie ich zum Glücksspiel gekommen bin, beantworte ich hier: https://www.gutefrage.net/frage/wie-bist-du-zum-spielen-gekommen

Ich habe mich damals verschuldet, möchte aber keine konkreten Beträge nennen.

Durch meinen damaligen Partner habe ich eine Therapie begonnen, nach meinem Umzug vor einigen Jahren habe ich Therapie, Selbsthilfegruppen usw. fortgeführt. Was mir die Zeit gezeigt hat ist, dass man nicht mit einer Therapie "geheilt" ist. Das ist Wunschdenken. Ich habe verschiedene Therapien und Ansätze im Laufe der Zeit gemacht und aus allem für mich die wirkungsvollste Strategie entwickelt, wie ich der Sucht die Kontrolle über mein Leben abnehme.

Leider sind Süchte doch immer sehr individuell, manche machen dann Sport, verlagern ihre Süchte, etc. und manche machen nichts und baden in Selbstmitleid (habe ich anfangs auch gemacht, war ätzend :D).

Bei mir waren die Depressionen sehr ausgeprägt, ich hatte eigentlich keinen Lebenswillen mehr. Und das musste ich alles wieder lernen, mein Leben und mich selbst zu lieben, nicht rumzuheulen sondern was zu unternehmen und das Bestmögliche aus meiner Situation zu machen.

Ich bin der Meinung, dass jede Sucht (lebens-)gefährlich werden kann, ob nun durch Chemie, die uns von innen heraus oder psychisch kaputt macht, oder eben Verhaltenssüchte, die nicht selten tödlich enden können weil das Leben nicht meh lebenswert erscheint. Aber gerade beim Glücksspiel bin ich fest davon überzeugt, dass sowohl das Suchtpotenzial als auch die Gefahren absolut unterschätzt werden.

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