Lieber Genosse, Metal ist kein Problem. Ozzy Osbourne, der erste Metal-Sänger, ist Christ. Iron Maiden sind eine rein christliche Band und - oh Wunder - die größte Metal-Band der Welt. Der Sänger der Band Slayer, die von unwissenden oft als satanisch eingestuft wird, ist gläubiger Katholik. Metallicas Sänger James Hetfield ist Christ, hat Lieder gegen Drogen ("Master of Puppets") und gegen den krieg ("One") geschrieben. Megadeths Sänger Dave Mustaine ist in meinen Augen schon viel zu christlich; er gehört zu einer Sekte wiedergeborener Christen, ist ein Republikaner und verteufelt Drogen. Der Sänger der deutschen Band "Samsas Traum", die oft als satanistisch angesehen wird, hat als Inspiration für diverse Lieder den Geist Christi, der ihn durchflossen habe, angegeben. Und intolerant ist die Szene auch nicht; eine der beliebtesten Bands im extrem harten Bereich, Sepultura, ist schwarz. Ihr ehemaliger Sänger Max Cavalera ist auch farbig. Die deutschen Bands "Heaven Shall Burn" und "Kreator" besingen die Anarchie. Der Sänger der berühmten Band "Judas Priest" ist offen schwul UND Christ. Im Metal darf man niemals verallgemeinern, denn jede Band ist für sich genommen einzigartig. Es gibt Heiden, Atheisten, Christen, Buddhisten, Satanisten (allerdings nur im Black Metal), Agnostiker, Hinduisten, Juden, Muslime. Es gibt rechtsradikale und Kommunisten, Konservative und Anarchisten, Unpolitische und Sozialkritische Bands. Es gibt alles, was in dem Buch beschrieben wird, aber gerade die dort gewählten Beispiele sind reine Provokation. Dieses Buch ist - gelinde gesprochen - reiner Müll. Ein fundamentalistischer Standpunkt, der sich aus sich selbst heraus verteidigen will - nicht besser als "Mein Kampf". Und wenn jemand dir schreiben sollte, Metal mache dumm; Studien belegen, dass 33% der Elite-Studenten vornehmlich harte Musik hören. Lass dir nichts vormachen, mein Junge, sei du selbst und trete für dich ein - nicht für das, was deine Eltern denken.
