Das Jurastudium ist intellektuell wesentlich anspruchsvoller. Zu behaupten, es bestehe nur aus Auswendiglernen, ist völliger Blödsinn. Wer nicht in der Lage ist, Definitionen auf einen konkreten Fall anzuwenden, höchst präzise zu formulieren, wer kein überduchschnittlich ausgeprägtes logisches Denken besitzt, hat keine Chance, ein juristisches Staastexamen zu bestehen. Wer nur auswendig lernen kann wie ein Papagei, aber das Gelernte nicht kapiert, fällt garantiert durch. Zeitaufwand und Schwierigkeitsgrad eines Studiums für das Lehramt der Primarstufe sind ein Witz gegen das, was in den juristischen Staatsexamina verlangt wird. Es hat schon seinen guten Grund, dass das Amt eines Grund-, Haupt- und selbst Sonderschullehrer nur dem gehobenen Dienst und lediglich die Laufbahn eines Lehrers an Gymnasien (Sekundarstufe II) dem höheren Dienst zugerechnet wird. Als Volljurist steigt man als Beamter oder Richter dagegen sofort im höheren Dienst ein und hat zumeist auch wesentlich bessere Aufstiegschancen als z.B. ein Studienrat, erst recht ein Grundschullehrer. Auch werden einem im Lehramtsstudium die guten Noten nachgeschmissen, ein Sehr gut ist absolut nichts Besonderes und mit Befriedigend ist man als Lehrer grottenschlecht. Bei Jura dagegen hat man mit der Note "Befriedrigend" gute, mit der (eigentständigen) Note "Vollbefriedigend" ganz hervorragende berufliche Perspektiven.