Die genetisch bedingten Erbanlagen verdichten sich, je enger die Personen (oder auch Tiere/Pflanzen) mit einander verwandt sind. Der Nachwuchs bekommt ja die Erbinformationen von Vater und Mutter.

Bei der Verdichtung der Erbinformationen werden die positiven, aber leider auch die negativen Eigenschaften der Eltern übertragen. Leiden also die Vorfahren an einer vererbbaren Krankheit, wird diese verstärkt. Das kann natürlich auch bei nicht verwandten Eltern passieren, die über gleichartige Erbinformationen verfügen.

Ein historisches Extrembeispiel für eine genetisch weitergegebene schwere Erkrankung ist die Bluterkrankheit in der Familie der russischen Zaren.

In der Tierzucht werden - Inzucht - Linienzucht - und Fremdzucht - verwendet. Inzucht ist die engste, Fremdzucht die weitläufigste Verwandschaft.

Durch Inzucht und Linienzucht werden die Eigenschaften gezielt verstärkt. Dabei muss eine sehr strenge Kontrolle geführt werden.

Bei Kaninchenzüchtern wird z.B. großer Wert darauf gelegt, dass Tiere mit Zahnfehlstellungen (ein häufiger "Defekt" bei Kaninchen, der nachweislich genetisch weitergegeben wird) dann an Liebhaber abgegeben werden, oder geschlachtet und als Braten verwertet werden. Das nennt man "Selektion". Es sollen zur Zucht nur Nachwuchstiere in Einsatz kommen, die möglichst gesund sind und die positiven Eigenschaften der Rasse haben.

Leider gibt es immer wieder Politiker, die die Wissenschaft missbrauchen. Derzeit ist die Speicherung von Erbinformationen und Daten aus den ärztlichen Krankenakten in grosser Diskussion. Die Gefahr könnte z.B. darin liegen, dass totalitäre Regime aufgrund solcher Daten wieder einmal auf die Idee kommen könnten, eine "Menschenauswahl" zu treffen ... oder die Krankenkassen lehnen einen Mitgliedsantrag ab, weil nach der Datenbank seit drei Generationen die Schuppenflechte und Diabetes in dieser Familie anzutreffen sind.

Vielleicht konnte ich Dir helfen.

LG Melanie

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