Liebe Superlady,

hier kommt eine richtig fundierte Antwort. Die Umsetzung ist allerdings nicht ganz leicht, du brauchst einfach viel Hörerfahrung. Ich werde dir gleich ein paar ganz typische Quicksteps und Jives heraussuchen, okay?

Erstmal: Swingen tun sowohl Quickstep, als auch Jive. Daher ist die Antwort von Klaus falsch. Das hilft dir nicht weiter. Und Amsterdam swingt nicht, sondern ist ein binärer Rhythmus und ein adäquates Hilfsmittel, um den Sambarhythmus zu lernen. Also bitte nicht auf Klaus hören, das ist komplett falsch. Vergiss das alles.

Was ist richtig?

Wir unterscheiden ternäre und binäre Tänze. Die kleinste Aufteilung der Noten bzw. des Rhythmusses sind 3 bei ternären und 2 bei binären Tänzen.

https://www.youtube.com/watch?v=T7XplZ0uXiY&ab_channel=KlavierlernennachderZapianoMethode

Samba und Amsterdam sind an dieser Stelle raus, die sind nämlich binär, genau wie Cha Cha, Rumba, Paso Doble, Tango und einige Langsame Walzer.

Ternär sind alle Swingtänze: Slowfox, Quickstep, Jive und einige Langsame Walzer.

Übrigens ist Rock`n Roll im Gegensatz zum Jive BINÄR. Auf Rock`n Roll kannst du keinen Jive tanzen, das fühlt sich grottig an und passt null zu den Schritten. Denn Tanzen heißt ja, Musik in Bewegung umzusetzen, und das heißt, die Schritte sind daran angepasst.

Auf einen Slowfox könntest du theoretisch langsam Jive tanzen, obwohl das Tempo es dir schwer machen wird, aber an sich geht es.

Jetzt zu Quickstep und Jive: Beide sind ternär, Swingtänze.

Quickstep ist sehr viel schneller als Jive: Quickstep hat im Turniertempo 52 Takte pro Minute, Jive 44. Wenn du also versuchst, auf Quickstep Jive zu tanzen, wird dir ganz schnell die Zunge aus dem Hals hängen. Und auf Jive Quickstep zu tanzen ist einfach unglaublich lahmarschig.

Eine weitere wichtige Eigenschaft sind Charakter der Musik und Betonung:

Beim Jive sind im Viervierteltakt 2 und 4 betont. Also eins ZWEI drei VIER. Bei einem Jivechassee betonst du den LETZTEN Schritt. Da tanzen, wie gesagt, heißt, Musik in Bewegung umzusetzen, sind die Schritte deshalb so gemacht, weil die Musik diese Betonung hat.

Im Quickstep ist es andersrum: Da sind 1 und 3 betont. Und Quickstep hat ein bisschen einen Rhythmus wie ein Stepptanz. Ein gut getanzter Quickstep erinnert ein wenig daran.

Jetzt komme ich zu den Stolpersteinen:
1. In Tanzschulen und auf Parties werden die unmöglichsten Lieder als bestimmte Tänze verkauft und nur selten Musik im strikten Turnierrhythmus gespielt. Da kräuseln sich Tanzprofis wie mir schonmal die Zehennägel auf, auf was ich da jetzt Jive tanzen soll... Au wei... Das Problem für dich: Du bekommst als Anfängerin niemals klar charakteristische Lieder serviert und weißt deshalb nicht, wie du sie unterscheiden sollst. Die Verwirrung ist perfekt.
2. Die meisten Leute klatschen auf Jive auf 1 und 3, kaum jemand ist musikalisch genug ausgebildet. Orientierst du dich also an den meisten anderen, wird es garantiert falsch.

Hier kommen jetzt ein paar Lieder:

Jive:
Jailhouse Rock von Elvis Presley
Fine Brown Frame von Lou Rawls (langsamer Übungsjive)
Choo Choo Boogie von Louis Jordan
https://www.youtube.com/watch?v=7RZ2g8Kw198&ab_channel=NoielaDanzaItaly
(Jive, sobald die Musik schnell wird, davor Rumba)

Quickstep:
The Bear Necessities / Probier's mal mit Gemütlichkeit aus dem Dschungelbuch
Sing, sing, sing von Benny Goodman
Mr. Sandman von The Cordettes
https://www.youtube.com/watch?v=RuFYu6o6Xvc&ab_channel=natasha113
Quickstep ab der 42. Sekunde, davor mehr oder weniger Samba)

Über Musik nur zu sprechen ist immer schwierig. Alle Lieder findest du auf youtube, zusammen mit den zwei extrem guten Tanzpaaren hast du jetzt hoffentlich eine bessere Idee als vorher. Und lass dich nicht von Partymusik und ahnungslosen Leuten verwirren.

Wenn dir die Erklärungen nicht einleuchten: Schnapp dir den nächsten Jazzmusiker, der dir über den Weg läuft

Viel Spaß beim Tanzen!!!

Du Arme, noch keine vernünftige Antwort...
Zuhause üben ist schonmal gut, das tust du ja schon.
Choreo hat was mit Erfahrung zu tun. Wenn du viele gleichartige Choreos getanzt hast, schnappst du eine neue in 5 Minuten auf. Wenn dir diese Erfahrung noch fehlt, ist es schwer. Deshalb rate ich dir: Bleib dran. Irgendwann hast du so viele Choreos dieses Trainers gelernt, dass du seine Lieblingselemente im Schlaf tanzt. Und dann schnappst du die Choreos genauso schnell auf wie die anderen. Also sei geduldig mit dir. Oder frage die anderen, ob sie dir mal die Lieblingsfiguren dieses Trainers zeigen, die immer wieder vorkommen. ;-) So kannst du die Lernzeit abkürzen und gezielt das Richtige üben. Ich wünsche dir viel Spaß dabei!

Aus Damensicht:
Wenn du etwas verpennst, liegt es wahrscheinlich nicht an dir!
Aber habe Nachsicht mit deinem Herrn: Er muss am Anfang viel auf einmal lernen: Seine eigenen Schritte und rechtzeitig richtig zu führen. Das ist verdammt viel. Du bist nicht die einzige, bei der die Führungssignale in diesem Stadium nicht ankommen.
Ansonsten (für Fortgeschrittene): Biete einen fitten, balancierten Körper an sowie deine Hände, damit dein Herr sie greifen kann. Spüre hin, was er tut und dann reagiere. Geführt werden ist nicht passiv, sondern sogar sehr aktiv. Es ist einfach nur eine Frage des Reaktionszeitpunkts. Du schaust, was dein Herr sich ausgedacht hat und dann füllst du das mit deinem Tanz.
Führung ist auch kein bisschen eine Einbahnstraße. Du kannst da absolut deine eigene Persönlichkeit haben. Und wenn du - das ist jetzt Profiniveau - genau weißt, an welchen Stellen du dir das leisten kannst, ohne dass ihr zusammen auf der Fresse liegt :-) , dann kannst du sogar hier und da die Führung kurzzeitig übernehmen und eigene Impulse und Vorschläge einbringen, auf die dein Herr dann reagiert. Das macht den Tanz erst richtig interessant und verspielt.

Liebe Violine,

deine Frage ist 6 Jahre her und ich hoffe, du hast es gemacht! Du hast so viel Spaß daran und möchtest so gerne. Wenn du erfolgreich sein möchtest, ist dreimal pro Woche Training Minimum. Später wird es mehr. Aber du kannst vieles auch allein zuhause üben, im Wohnzimmer. Du kannst auch deine Eltern langsam daran gewöhnen. Wenn sie merken, dass es gut klappt, werden sie bestimmt einlenken. Was macht dir mehr Spaß, Geige oder Tanzen? Das ist auch eine wichtige Frage... Denn je mehr du von Herzen gern trainierst, umso erfolgeicher wirst du sein.

Ich kenne einen Mann, der erst mit über 20 mit seiner Ballettausbildung angefangen hat, nachdem er bereits Sport studiert hat. Er hat es ins Choreographische Theater (also als Musicaltänzer) an der Oper Bonn geschafft. Und ich muss sagen: Ich fand ihn auf der Bühne sehr, sehr gut, besser als einige Kollegen, die früh angefangen haben. Jetzt ist er natürlich ein Mann, da ist die Konkurrenz nicht ganz so groß, wie bei den Frauen.

Ich kenne jedoch auch eine Frau, Carmen Vincelj, die mit 17 begonnen hat, Latein Turnier zu Tanzen und 7fache Profiweltmeisterin mit Bryan Watson geworden ist. Ja, das ist auch wieder ein schlechtes Beispiel, da kein Ballett... Du interessierst dich ja für Ballett, wenn ich das richtig verstanden habe?

Jedenfalls denke ich, dass du nicht den Kopf in den Sand stecken solltest. Go for you dream! Meine Beispiele zeigen, dass man auch noch was werden kann, wenn man älter beginnt. Achte nur bitte auf eins: Wenn du ZU viel tust, nicht deinem Ausbildungsstand entsprechend, kann das Ganze nach hinten losgehen, weil du deinen Körper überlastest. Achte auf eine gesunde Technik, auf einen gesunden Aufbau, genügend Trainingspausen und die besten der besten Lehrer. Denn der richtige Lehrer kann mit den richtigen Tipps in der richtigen Reihenfolge deine Lernzeit enorm verkürzen. So könnte es klappen!!! Ich drück dir die Daumen.

Hallo liebe Fragestellerin,

es tut mir leid für dich, dass hier keine vrrnünftigen Antworten für dich kommen von Leuten, die wirklich was davon verstehen. Ich sehe Katja Kalugina manchmal beim Training, wir haben denselben Trainer. Ich habe in der zweithöchsten deutschen Klasse getanzt und bin nicht ganz so weit wie Katja, aber kann dir sagen, was der Weg dorthin ist. Mit Tanzschulen hat dieser Weg nichts zu tun, nicht das Geringste. Also, was musdt du tun?

1. Unglaublich viel Spaß am Tanzen haben. So viel, dass du nichts lieber tun möchtest, als zu trainieren. Bei 3 Stunden täglich erreichst du ein Maß, das dein Ziel realistisch werden lässt. Wenn du es liebst, 3 Stunden täglich zu trainieren, hast du die erste Voraussetzung erfüllt.

2. Du brauchst sehr gute Trainer, denn nur mit den richtigen Infos erreichst du eine gute tänzerische Körperausbildung. Wo findest du diese Trainer? Fast nie in Tanzschulen. Du brauchst Turniertanztraining, Flamenco, Modern Dance. Eventuell Ballett und Jazztanz, aber nicht zwingend. Das A und O sind gute Turniertrainer, die leider in Deutschland inzwischen rar sind. Wenn du in Berlin lebst, trainiere bei Katja Kalugina, in Pforzheim bei Ralf und Olga Müller. Ansonsten findest du extrem gutes Training bei Ralf Lepehne, Espen Salberg, Donnie Burns, Allan und Vibeke Toft. Und deren Schülern. Ich zum Beispiel bin eine solche Schülerin. Verstehst du? Finde gute Trainer, nur die bringen dich weiter.

3. Tanze Turniere, gewinne und steige in die höchste Klasse auf, dann wechsele i s Profilager.

4. Außerdem brauchst du einen Tanzpartner, der genauso gerne trainiert.

Das ist der Weg. So wirst du ankommen. Glaube an dich, habe Spaß beim Training und sei fleißig.