Also wenn das die gleiche gute Dame ist, über die du in deiner vergangenen Frage berichtet hast... raus mit der.

Ich lebe seit seit 7 Jahren in diversen 2er-WGs in Berlin (teils mit nem Mietnomaden, ner Kleptomanin, Gewalt in der WG und einfach den typischen Idioten) und auch zeitweise allein. Ich bin wie du recht harmoniebedürftig und mache nur dann richtig böse Ansagen, wenn die Kacke am dampfen ist. Kleinkram hab ich früher oft geschluckt, teils auch weil ich mir unsicher war, ob mich etwas wirklich stört oder nicht... bin aber innerlich immer unruhiger geworden. Selbst wenn es nur hinter jemandem herputzen oder ständig das Licht für ihn/sie ausmachen ist. Da sagt man beim ersten Mal nichts, beim zweiten Mal auch noch nicht.... und dann wird es zur Gewohnheit, die Leute tanzen dir auf der Nase rum und sehen dich und dein Wohlwollen als selbstverständlich an.

Grundsätzlich: Wenn die andere Person nicht zu dir passt, ist es auf Dauer nur unangenehm. Du schränkst dich ein, richtest dich ggf. nach der anderen und machst Abstriche, um den Hausfrieden zu bewahren. Immer öfter wirst du den kürzeren ziehen oder Sachen tun, nur um sie zufrieden zu stellen, weil du keinen Konflikt möchtest. Auf Dauer wirst du dich so aber immer unwohler fühlen an einem Ort, an dem du zuhause und einfach "du" sein solltest.


Diese Weiberkacke von wegen "Ich bin zu dick mimimi" ist nur penetrantes fishing for compliments. Ihr wurde vermutlich als Kind schon eingetrichtert, wie toll sie doch ist (erster Gedanke: Einzelkind?), aber ohne konstante Bestätigung von außen ist sie nichts. Dann zieht sie weg von Mama und Papa, vllt auch weniger männliche Bestätigung, und Zack - eine Lücke entsteht. Sie ist sich nicht mehr sicher, ob sie auch ohne die permanente Bestätigung noch was wert ist. Die Lücke sollst du nun vorübergehend füllen, bis sie wen anders gefunden hat. Manchmal gibt sie sich die Bestätigung auch selbst, was dann sehr narzisstisch wirkt. Sie versucht aber einfach nur, die Lücke zu füllen. Wenn ihr Männer in der WG hättet, würde sich locker 24/7 von den Herrn der Schöpfung bestätigen lassen.

Klingt für mich alles sehr unreif, anstrengend und nicht unbedingt ein Konversationspartner für länger als 10 Minuten. Geschweigedenn zum Zusammenwohnen... auch wenn sie das sicher nicht böse meint. Sie kann nicht anders, aber das heißt nicht, dass man alles hinnehmen muss.

Wenn du Hauptmieter bist (also nicht befürchten musst, rausgeschmissen zu werden), versuche zu Hause IMMER ehrlich zu sein. Nur so funktioniert es auf Dauer - du kannst dich ja auch nicht ewig verstellen und damit belasten. Entweder sie reflektiert sich dann ein wenig (mit Glück!) oder sie wird schnippisch und begibt sich Kopfüber in die Opferrolle. Die solltest du ihr aber nicht gönnen. Mach ihr klar, dass sie sich das selbst aussucht. Und dass Wohlbefinden und Selbstbewusstsein nur von innen kommen können. Du bist nicht ihre Mutter und wenn das nicht reicht, leg ihr ne Visitenkarte von nem Therapeuten auf den Tisch und dann tschüss. (Würde ich so machen, aber ich bin inzwischen auch etwas abgebrüht 🙃). Geh deinen Weg, aber lass dich nicht unterbuttern und versuche wirklich immer ehrlich zu sein und zu deiner Meinung und deinen Bedürfnissen zu stehen! Damit riskierst du mehr Reibung, aber es wird dir soo viel mehr innere Ruhe geben. Versprochen!

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.