Hey,
ihr sagt zu mir, ich soll aufhören zu fordern, ich soll die beiden sich überlassen usw. für euch schreibe ich jetzt mal ALLES auf was die letzten Monate gelaufen ist damit ihr vielleicht meinen Standpunkt versteht:
Kennengelernt haben wir uns in der Fahrschule, von Anfang an war eine Gewisse Vertrautheit vorhanden. Wir konnten Lachen und verstanden uns blind. Er interessierte sich für mich, hackte nach wenn ich mich schlecht fühlte und gab mir das Gefühl, die schönste Frau auf dieser Welt zu sein. Meine Seele die einiges ertragen musste, konnte heilen.
Es lief rund, wir hielten zusammen, mit jedem Tag wuchsen wir immer weiter zusammen und wurden ein Team.
Doch von Anfang an, lag auch ein Schatten über uns. Ich sah es recht schnell. Er konnte weder ein Telefonat führen, noch eine einfache Bewerbung schreiben. Seine Grammatik und sein Satzbau glichen dem eines kleinen Kindes. Ich war erschrocken. Doch seinen Vater juckte das nicht.
Er war es so gewohnt über seinen Sohn zu herrschen. Jeden Morgen der gleiche Ablauf: Erst mal zu Vati Kaffee trinken, Mittag wurde auch immer bei Vati gegessen oder er kam in die Wohnung meines Freundes zum Essen.
Immer wieder Anrufe ob wir den Vorbei kommen wollen, Kaffee trinken/Tee trinken. Zwischen seinem Vater und mir herrschte immer eine Angespanntheit die man greifen konnte.
Als sich sein Vater Mitte 2015 eine Frau kennen lernte, zog sein Vater extrem schnell zu dieser Frau. Und ich spürte das erste mal wie frei wir sein konnte. Endlich niemand mehr der uns kontrolliert, doch mein Freund genoss es nicht so ganz.
Doch ich half ihm den ersten Schritt zur Unabhängigkeit: Er forderte von seinem Vater seine Sparkassen Girokarte ein. Er änderte den PIN für das Online Banking. Er nabelte sich ein Stück weit ab. Endlich! Diese Zeit, war die wohl schönste in der ganzen Beziehung.
Doch als Mitte 2015 nach nur 2 Wochen die Trennung kam (sein Vater trennte sich von seiner neuen Freundin) begann der Terror: Sein Vater tobte vor Wut, mich hasst er seit dem Tag an dem mein Freund an der Tür der Unabhängigkeit klopfte und gab mir die Schuld an allem was in seinem Leben schief lief.
Ich war nicht mehr sicher vor seiner Wut und wurde immer wieder aufs neue Beleidigt, gedemütigt und vor anderen Schlecht gemacht. Ich wurde mehrfach bedroht (wenn ich mal alleine bin, soll ich nur aufpassen das mir nichts passiert) und das ist noch der harmloste Spruch.
Es war der Moment, wo ich merkte, dass ich meinen Freund langsam verliere. Unser Vertrauensverhältnis erlitt einige tiefe Wunden und die, wie er sagt, Langweile nahm zu.
Heute ein paar Monate später, ist das Feuer wohl erloschen. Ich kämpfe, ich ziehe an einem Strang, doch ich fühle das mein Partner nicht mehr mit mir zieht. Wir streiten sehr häufig, ich bin nicht perfekt aber er auch nicht. Doch seit sein Vater wieder in seiner Nähe wohnt, ist alles zerstört.
Alles begann nach dem sein Vater wieder in die Nachbarschaft meines Freundes zog. Nun kann ich täglich förmlich zusehen wie ich meinen Freund immer weiter verliere. Ich kann förmlich spüren und sehen das ich ihm mit jedem TAg mehr und mehr egal werde und das obwohl ICH alleine aktuell kämpfe und mich langsam frage: Wozu? Sein Vater bekommt das, was er haben wollte: Die volle Kontrolle über seinen Sohn zurück. Zurück ins Jahr 2015.
PS: Man muss zur Gesichte der beiden sagen: Mein Freund ist Privatinsolvent. Sein Vater und seine Stiefmutter haben auf seinen Namen über 20.000€ Schulden angehäuft die er jetzt zahlen muss! Das verdeutlicht vielleicht nochmal warum ich meinen Partner nicht verstehen kann