Für knapp 10 Monate traf das auf mich vor sieben Jahren zu. Meine Selbstständigkeit war etwas ins Straucheln geraten, nachdem ein Umzug von München nach Berlin einige Stammkunden gekostet hatte. Um das auszugleichen jobbte ich nebenbei auf Teilzeit in einem nahgelegenen Fachhandel in der Onlinelogistik.
Die Firma musste nach einigen Rückschlägen Insolvenz anmelden. Der ursprüngliche Plan mit einem auf minimale Größe geschrumpften Kernteam hatte auch nichts mehr retten können. Zur gleichen Zeit war ich von schweren Schmerzen im Bein geplagt und hatte Mühe, auch nur wenige Minuten am Stück zu stehen. Auch Liegen war eine Qual und machte viele Nächte zu einem Albtraum. Da meine Selbstständigkeit alleine die laufenden Kosten nicht mehr decken konnte und ich ihr auch nur sehr eingeschränkt hatte nachgehen können, musste ich mich arbeitssuchend melden.
Erst nach fünf Monaten wiederholter Physiotherapie und stetig stärkeren, jedoch wirkungslosen Schmerzmitteln, kam mein behandelnder Orthopäde auf die Idee, es dann doch mal mit einem bildgebenden Verfahren zu versuchen. Zu dem Zeitpunkt war ich seit vier Monaten arbeitslos gemeldet, hätte auch keiner Arbeit mehr nachgehen können. Auf dem Rad zum Arzt und ein kurzer Einkauf im Supermarkt war das Höchste der Gefühle dessen was noch möglich war.
Das Bildgebende Verfahren war eindeutig genug. Dreifacher Bandscheibenvorfall, schnellstmöglich zu operieren. Die Operation folgte zehn Tage später, eine zwei Monate währende stationäre Reha wenige Wochen darauf.
Die eigentliche, aktive Jobsuche danach dauerte knapp zwei Wochen und war nur durch ein Verfahren gegen unzumutbare Maßnahmen seitens der Arbeitsagentur gebremst worden. Aus irgendeinem Grund war man der Ansicht, dass völlig fernab meines Arbeitsbereichs, eine Arbeitsmaßnahme im Schwermetallbereich genau das Richtige für Jemand mit nicht zu belastenden Rücken wäre.