Hallo Aurera,
als langjähriges ehemaliges Mitglied, dass freiwillig aus Überzeugung und ohne jeglichen Hass etc. ausgetreten ist, gebe ich dir gern eine Antwort dazu.
Die Antwort ist ein klares JAIN.
Seitens der Wachtturm-Gesellschaft wird nur sehr wenig offiziell verboten. Es wird immer so getan, als dürfe jeder selbst entscheiden was er tut. Aber es gibt ganz klare Vorstellungen der WTG, wie etwas zu laufen hat und die MItglieder tun es, ohne das man es ihnen direkt gesagt hat.
Das funktioniert hauptsächlich durch Suggestivfragen ("Was würde Jesus tun?...") und durch Erfahrungsberichte (die meiner Meinung nach größtenteils gefälscht sind), bei denen Extreme gezeigt werden.
Zeugen Jehovas kennen nur schwarz und weiß, gut und böse. Jeder Nicht-Zeuge ist in ihren Augen entweder ein potentielles Mitglied, oder andernfalls ein "böser Weltmensch", der ihn von "der Wahrheit" abbringen könnte.
"Freundschaft mit der Welt ist Feindschaft mit Gott". DIesen Text aus Jakobus 4,4 deuten ZJ so, dass jeder der nicht für die ZJ ist, automatisch ein Feind Gottes sein muss. Also vermieden sie Freundschaften mit Nicht-ZJ.
Noch weniger gehen sie Beziehungen mit Nicht-ZJ ein. Ausnahmen gibt es immer, aber die sind dann auch meist schnell ausgetreten oder geben die Beziehung nach enormen Druck wieder auf.
Für ZJ kann es keine Freundschaften zwischen Mann und Frau geben. Sie denken, das würde unweigerlich zu (verbotenem) Sex führen. Deshalb dürfen zwei nicht verheiratete Personen unterschiedlichen Geschlechts auch nicht alleine sein.
Jain muss man sagen, weil es sehr stark auf die Ortsversammlung und die Ältesten ankommt. Zeugen Jehovas bilden keine Einheit, sondern sind Ortsgruppen mit eigener Rechtsprechung. SIe behaupten gern etwas anderes, aber ich kann dir aus Erfahrung versichern, das dem nicht so ist.
Älteste haben absolut freie Hand. Niemand wagt es, ihnen zu widersprechen. Wenn in der einen Versammlung (Ortsgruppe) Diskobesuche verboten sind, können sie in einer anderen erlaubt sein. Es kann sogar UNterschiede in einer Versammlung geben. Z.B. haben Kinder von Ältesten oder "prominenten" Mitgliedern oftmals mehr Freiheiten als andere. Reiche ZJ düfen auch mehr, weil sie ja mehr spenden können.
So ist es auch mit Freundschaften! Der eine darf mit Arbeitskollegen etc. seine Freizeit verbringen, während es dem anderen zum Vorwurf gemacht wird.
Solange man brav predigen geht und sich vorbildlich verhält, sich bei Ältesten einschleimt und immer lächelt, kann man vieles tun. Aber sobald man gegen die Ältesten ist oder deren Meinung offen ablehnt, werden einem alle Kleinigkeiten zur Last gelegt. SOlche Dinge dienen dann dem Mobbing, was sehr häufig vorkommt.
Übrigens: Geburtstage und religiöse Feiertage lehnen sie generell als Teufelszeug ab. Daher die Ablehnung.
Zeugen Jehovas kennen keine wahren Freundschaften. Sie verraten jeden, wenn er sich nur einen MIlimeter von den Weisungen der WTG weg bewegt. Der Glaube bzw. die Sektendoktrin ist ihnen wichtiger als jeder Mensch. Es ist fast wie in der Stasi ...
Kann es mit dem Freund zu tun haben, dessen Vater auch noch ein "Prediger" (man entschuldige meine Unwissenheit bzgl. der korrekten Titellierung) bei den Zeugen ist.
Vielleicht meinst du einen Ältesten? Das sind sowas wie Pfarrer, nur das sie als Gruppe agieren und eher Administratoren, Richter und Ordnungshüter sind, als das sie Seelsorger wären.
"Prediger" sind alle Zeugen Jehovas, da das Predigen zur absoluten Pflicht gehört und auch durch monatliche schriftliche Berichte kontrolliert wird.
Ich hoffe ich konnte dir helfen. FÜr weitere AUskünfte stehe ich gern zur Verfügung.