City of God!
Der Film zeigt schonungslos wie es ist, in einem Viertel aufzuwachsen das von Gewalt und Armut beherrscht wird und schreckt dabei auch nicht vor Drastischen Bildern zurück. Er erzeugt von Anfang an eine so dichte Atmosphäre das man sofort in seinen Bann gezogen wird. Nicht ohne Grund wurde Kameramann Cesar Charlone aufgrund seiner Arbeit an City of God für einen Oscar nominiert.
Was den Film so besonders macht und ihn vom klassischen Gangsterfilm abhebt ist die authentische Darstellung der Handlung, der Schauplätze und vor allem der Charaktere. Regisseur Fernando Meirelles und sein Team haben dafür extra hunderte Kinder und Jugendliche direkt aus den Favelas rund um Rio de Janeiro zu einem sechsmonatigen Theater Workshop eingeladen. Während dieser Zeit übten die Teilnehmer hauptsächlich Improvisationen und wurden so nicht von Anfang an auf eine Bestimmte Rolle vorbereitet. Im laufe dieses Prozesses lernten sie aus sich herauszukommen und miteinander zu interagieren.
Erst nach dem sechsmonatigen Workshop wurden die Rollen dann an die jeweils passenden Darsteller vergeben. So sind am Ende nur drei Schauspieler engagiert worden, alle anderen Darsteller sind Laien und wurden direkt aus den Favelas gecastet.
Genau wie bei der Vorbereitung wurden dann auch große Teile des Films Improvisiert.
Die Darsteller hatten zwar ein grobes Drehbuch an das sie sich halten sollten, konnten in den einzelnen Szene aber selbst entscheiden was und wie sie etwas sagen wollen. Um so Ihre eigenen Erfahrungen in den Film einfließen zu lassen.
Und das zahlt sich definitiv aus! Neben Hauptdarsteller Alexandre Rodrigues als Buscape, brillieren unter anderem Leandro Firmino da Hora als Locke der Boss und in Ihrer ersten größeren Filmrolle Alice Braga als Angélica. Aber auch alle anderen Darsteller liefern eine gute Leistung ab. Selbst kleine Kinder im Alter von 5 oder 6 Jahren spielen Emotionen wie Schmerz, Angst und Hass in ihren Rollen absolut überzeugend.
