Im gesamten Tractatus ist in Sätzen wie “Wir machen uns Bilder der Tatsachen.” (2.1) von einem denkenden, vorstellendem Subjekt indirekt die Rede. In der gesamten Ontologie kommt dieses jedoch nicht explizit vor. In den Sätzen ab 5.6 erläutert Wittgenstein, wie das Verhältnis vom denkendem und vorstellendem Subjekt zur Sprache und Welt aufzufassen ist. Sprache wird zwangsläufig immer von einem Subjekt formuliert, zugleich muss ich als Subjekt, alles was ich in der Welt erkennen kann, in Sprache formulieren. Wittgenstein fomuliert das so: “Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.” (5.6). Diese Subjektbezogenheit der Sprache fasst Wittgenstein als Solipsismus auf (alle Sätze sind meine Sätze, und in diesen kommen keine anderen Subjekte vor), also die These, dass “nur ich selbst” existiere und alles andere Teil meiner Gedanken ist. Die Ansicht, “daß die Welt meine Welt ist”, kann jedoch nicht sinnvoll ausgedrückt werden, da die Existenz des Subjekts nicht in einem sinnvollen Satz vorkommen kann, sondern sich nur zeigen kann (Das bezieht sich auf die Abbildtheorie von Wittgenstein, die im Kern des Werkes steht). Die Wirklichkeit wird über die Abbildtheorie der Sprache in eine bijektive Beziehung zur Gedankenwelt des Subjekt gebracht, das Subjekt selber ist jedoch kein Teil der Welt und kann damit auch nicht in sinnvollen Sätzen vorkommen. Das Subjekt ist also nur eine Perspektive auf die Welt, “eine Grenze der Welt” (5.643). Da das Subjekt nicht in sinnvollen Sätzen vorkommt, behalten diese ihre Objektivität, womit eine realistische Tatsachenbeschreibung gegeben ist. So fällt nach Wittgenstein der reine Realismus mit dem Solipsismus zusammen (5.64), welcher die objektive Welt auf ein Subjekt bezieht.
Ich hoffe ich konnte helfen.

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Im gesamten Tractatus ist in Sätzen wie “Wir machen uns Bilder der Tatsachen.” (2.1) von einem denkenden, vorstellendem Subjekt indirekt die Rede. In der gesamten Ontologie kommt dieses jedoch nicht explizit vor. In den Sätzen ab 5.6 erläutert Wittgenstein, wie das Verhältnis vom denkendem und vorstellendem Subjekt zur Sprache und Welt aufzufassen ist. Sprache wird zwangsläufig immer von einem Subjekt formuliert, zugleich muss ich als Subjekt, alles was ich in der Welt erkennen kann, in Sprache formulieren. Wittgenstein fomuliert das so: “Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.” (5.6). Diese Subjektbezogenheit der Sprache fasst Wittgenstein als Solipsismus auf (alle Sätze sind meine Sätze, und in diesen kommen keine anderen Subjekte vor), also die These, dass “nur ich selbst” existiere und alles andere Teil meiner Gedanken ist. Die Ansicht, “daß die Welt meine Welt ist”, kann jedoch nicht sinnvoll ausgedrückt werden, da die Existenz des Subjekts nicht in einem sinnvollen Satz vorkommen kann, sondern sich nur zeigen kann. Die Wirklichkeit wird über die Abbildtheorie der Sprache in eine bijektive Beziehung zur Gedankenwelt des Subjekt gebracht, das Subjekt selber ist jedoch kein Teil der Welt und kann damit auch nicht in sinnvollen Sätzen vorkommen. Das Subjekt ist also nur eine Perspektive auf die Welt, “eine Grenze der Welt” (5.643). Da das Subjekt nicht in sinnvollen Sätzen vorkommt, behalten diese ihre Objektivität, womit eine realistische Tatsachenbeschreibung gegeben ist. So fällt nach Wittgenstein der reine Realismus mit dem Solipsismus zusammen (5.64), welcher die objektive Welt auf ein Subjekt bezieht.

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