"Wie wandelte sich die Definition von Homosexualität im Laufe der Zeit?". Homosexualität wurde eine Zeit lang als Verbrechen definiert. In den 1880er Jahren saß der britische Schriftsteller Oscar Wilde deshalb im Gefängnis. Dann wurde es lange als Krankheit definiert. In den 1950er Jahren stand der britische Mathematiker Alan Turing vor Gericht. Er durfte sich entscheiden zwischen Gefängnis und Therapie. Quasi durfte er sich entscheiden, ob er sich selbst als Verbrecher oder als Kranker definiert. (Er entschied sich für Therapie, was mit seinem Selbstmord endete) In Amerika kamen junge Homosexuelle in Umerziehungslager. Das hat nicht funktioniert. Dann versuchte man es mit Testosteronspritzen, hat auch nicht funktioniert.
Wie wirkte das wissenschaftliche Erklärungsmuster auf die Gesellschaft? Und wie wirkten gesellschaftliche Verhaltensmuster auf die Wissenschaft? So hats ja auch schon scorpion vorgeschlagen.
In homophoben Gesellschaften werden z.B. Homosexuelle und Pädophile in einen Topf geworfen. Bei uns werden sie getrennt. Pädophilie ist strafbar, Homosexualität nicht. Die Voraussetzung dafür war erstmal, dass Homosexualität den Bereich des Verbrechens verlassen durfte. "Homosexualität und Strafrecht" wäre auch ein mögliches Thema für dich.
Ich persönlich glaube z.B. nicht, dass Homosexualität genetisch bedingt ist. Aber die amerikanischen Homosexuellen lieben diese Erklärung, weil sie damit die Umerziehungslager losgeworden sind. Also diese Gen-Erklärung ist auch eher gesellschaftlich relevant als biologisch/wissenschaftlich fundiert. So gibt es noch viele Beispiele.
In meinen Augen ist Homosexualität überwiegend ein gesellschaftliches/historisches Thema und nur zu einem kleinen Teil bis überhaupt nicht ein biologisches Thema.