An Positivem ist neben der Mediatisierung (Zerstörung von Klein- und Kleinststaaten zugunsten der größerern) auch die Säkularisierung nennen, also eine Beschneidung der Macht der Kirche. Ob die Zerschlagung des Heilien Römischen Reichs ein Drama war, möchte ich bezweifeln, da dieses eh nur noch auf dem Papier existierte und die Partikularinteressen der einzelnen Staaten (vor allem Preußen und Österreich) den Reichseinheitsgedanken überwogen.

Ein Vergleich mit H*tler (wirklich ein wenig albern, dieses Wort hier zu verbieten) oder Stalin, wie er manchmal (auch hier) angestellt wird, ist in meinen Augen nicht haltbar, da Napoleon in seinem Expansionismus nicht darauf aus war, Menschen systematisch auszurotten oder gar Völkermord zu begehen. Insofern hat er sich eben doch anders verhalten als "jeder andere Aggressor".

Sehr wichtig für die weitere Entwicklung Deutschlands war auf jeden Fall die schon genannte Modernisierung des Rechts- und Verwaltungssystem (Stichworte: Code Civil bzw. Code Napoleon, s. beispielsweise Wikipedia). Negativ für Deutschland waren selbstverständlich die Kriege Napoleons, nicht nur die gegen deutsche Staaten, sondern auch seine weiteren, zu deren Teilnahme Deutsche zwangsverpflichtet wurden.

Mein Fazit: Weder Fluch noch Segen, aber meiner Meinung nach hätte die Entwicklung Deutschlands zum National- und Rechtsstaat ohne den Einfluss Napoleons wesentlich länger gedauert.

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