„Landnahme in Afrika während des 21.Jahrhunderts“. Dies wird unter dem Begriff „Land Grabbing“ zusammengefasst, worunter man den Landraub nicht beziehungsweise wenig genützter Landflächen versteht, die von fremden Staaten oder privaten Investoren gekauft oder auf viele Jahre gepachtet werden. Der Unterschied zu den Landnahmen in der Kolonialzeit, die vor allem Exportprodukte wie Kaffee, Kakao oder Bananen anbauten, wird in der moderneren Landnahme Weizen, Reis und Mais angebaut. Der Grund für dieses Land Grabbing liegt darin, Engpässe in der eigenen Nahrungsmittelversorgung hintanzustellen. Dazu kommt in vielen Fällen nicht gezügelte Profitgier. 

Negativen Einfluss auf die Erntemenge haben in jüngster Vergangenheit Umweltkatastrophen, sowie Dürren und Wasserknappheit. Diese Tatsache führt dazu, dass zugängliche Süßwasserressourcen immer vorhanden sein müssen. Häufig erwerben Staaten, aber auch internationale Unternehmen riesige Landflächen in Entwicklungsländern, weil diese günstig zu kaufen sind. Aber nicht nur in Afrika, sondern auch in Ländern wie Indonesien und Malaysia gingen 500000 Hektar in ausländischen Besitz über. Das Gewinnstreben dieser Unternehmen führt zu unkontrollierbaren Spekulationen. Auf der anderen Seite hoffen die Verkäufer beziehungsweise Verpächter Investitionen in die Infrastruktur und in den Arbeitsmarkt und erwarten sich dadurch ein Ansteigen der Lebensqualität der Einwohner. Ein zusätzlicher Aspekt speziell hochverschuldeter Staaten ist die Tilgung der eigenen Staatsverschuldung. Dies bezieht sich jedoch nicht bloß auf Landflächen, sondern auch auf Verkauf von riesigen Mengen an Rohstoffen. Dies größten Darlehnsgeber sind China und die Golfstaaten. Die betroffene Zivilbevölkerung wird in den seltensten Fällen von solchen Land- und Rohstoffvergaben konsultiert und schon gar nicht eingebunden. Internationale Organisationen (NGOs) treten als vehemente Kritiker auf und stehen diesen Aktionen immer skeptischer gegenüber.

 

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