Sie hatte Recht.

Ohne dabeigewesen zu sein, ist die Situation räumlich nur eingeschränkt beurteilbar. Es stimmt allerdings, dass die Einstellung "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst" und die Meinung, das sei "gerecht", tatsächlich ziemlich typisch deutsch ist, jedenfalls innerhalb Europas.
U.a. in diesem Artikel zum Thema (https://www.regenbogen.de/nachrichten/magazin/20161014/verhalten-bei-der-oeffnung-einer-zweiten-kasse) ist zu lesen, dass solche Schlangen-Situationen bei Öffnung einer neuen Kasse in Supermärkten in anderen Ländern durchaus anders gehandhabt werden.
Ich habe auch selbst mal eine Weile in Spanien gelebt und war nach meiner Rückkehr nach Dt. (und bin bis heute) immer wieder sehr überrascht bis vor den Kopf gestoßen von der Dreistigkeit, die hierzulande offenbar von vielen für 'normal' gehalten wird.
Hierzulande herrscht - in manchen Gegenden mehr, in anderen weniger - schon eher eine Art Gegeneinander, a là "Selbst schuld, wenn du erst abwartest und Rücksicht nimmst; selbst schuld, wenn du nicht selber (auch) laut genug schreist, schnell genug rennst, die Ellenbogen weit genug ausfährst" etc.
Miteinander und solidarisches Verhalten sieht wirklich anders aus - findet in vielen anderen Ländern aber sehr wohl statt.
Inwieweit die Frage überhaupt mit einem objektiven "Recht haben" beantwortbar ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

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