Das ist zwar ein älterer Post, aber falls es dir selbst nicht mehr helfen wird, schreibe ich das für die Nachwelt.

Bevor ich zum Punkt komme, möchte ich drei Punkte voran stellen:

1. Lana Rhoades sieht nicht aus wie ein Model. Zumindest nicht so, wie man sich ein Model vorstellt, wenn jemand sagt "sieht aus wie ein Model". Sie hat keine hohen Wangenknochen (Google Bildersuche: hohe Wangenknochen, dann weisst du, was ich meine), unsymetrische zur Seite hängende Brüste, die operiert aussehen (auch wenn vergleichsweise gut gemacht), zu große Brustwarzenvorhöfe und ihre Lippen sehen aufgespritzt aus (fast als hätte sie leicht einen auf die Lippe bekommen). Auch ihr Po sieht operiert aus und passt nicht zum Rest des Körpers. Bevor sich jemand über diesen Absatz aufregt, lest bitte weiter!

2. Es gibt eigentlich kaum Pornostars, die wirklich wie Models aussehen, sonst wären die meisten wahrscheinlich auch eher Models geworden. Natürlich kann jeder Model werden, besonders heutzutage, aber ich rede von Models im etwas altmodischen Sinne, denn das scheint mir das zu sein, mit dem du dich vergleichst. Als jugendlicher bin ich irgendwann auf Carisha gestoßen (google: Carisha Femjoy) und Lily Chey und habe bisher niemanden in der Branche entdeckt, der einem "traditionellen" Model so nah kommt und so natürlich schön wirkt. Die haben beide nicht viel gemacht und auch kein Hardcore und wirken (zumindest in meinen Augen) eher glücklich (äußerlich).

3. Auch unter Models gibt es wenige, die so aussehen, wie man sich ein "traditionelles Model" vorstellt. Klar, ein paar auf den großen Laufstegen, aber hauptsächlich die aus der Beauty-Branche (Nivea und Co.).

Lana Rhoades wäre im echten Leben die, die im Club für Aufmerksamkeit sorgt, die viele Blicke auf sich zieht und zu der sich am Abend der halbe Laden in Gedanken einen runterholt. Aber es wäre nicht die, in die sich Männer (die mit sich selbst im reinen sind) haufenweise verlieben. Lana wirkt nicht glücklich, alleine vom Gesichtsausdruck, nicht aufgrund ihres Berufes (innere Werte, kann ich ja nicht beurteilen).

Nicht allzuoft im Leben sieht man eine schöne Frau, die einen bezaubert, natürlich wirkt, glücklich wirkt, natürlich schön ist, viel lacht, zu allen freundlich ist und einfach Spaß am Leben hat. Auch wenn Frauen das gerne leugnen und alles auf Photoshop schieben, auch am Strand gibt es viele Frauen, die körperlich wie Models aussehen. Natürlich würden die in Magazinen auch bearbeitet werden, aber das fällt zumindest mir kaum auf. Ich laufe nicht über den Strand und denke, die sind alle nichts im Vergeleich zu den Frauen in Magazinen. Es sind sehr wenige, aber es gibt sie.

So richtige Supermodel-Frauen kann ich aber wahrscheinlich an einer Hand aufzählen, da sehe ich alle paar Jahre mal eine von. ABER, die habe ich nicht nackt gesehen, allgemein sieht man ja Models nicht nackt, man geht einfach davon aus, dass bei denen alles perfekt ist, aber das ist sicherlich nur selten der Fall. Aber auch die soll es geben. Außerdem haben nicht alle davon wirklich sympathisch oder empathisch gewirkt. Aber auch DIE soll es geben.

Nun endlich zu meinem Hauptpunkt. Ich finde es falsch zu leugnen, dass es solche Frauen gibt. Es gibt auch Männer, die toll aussehen, sportlich UND musikalisch sind, wenige gesundtheitliche Probleme haben sowie zu ihrem Umfeld freundlich und hilfsbereit sind. Ich find es falsch zu sagen "Was willst du mit einem Model, wenn die charakterlich dumm ist oder schlecht im Bett". Das eine schließt das andere nicht aus. Es gibt Menschen, die sind mit sehr sehr vielen "guten" Eigenschaften gesegnet. Eine Lana Rhoades mit deinem Selbstbewusstsein würde sich mit Supermodels vergleichen und die gleichen Probleme haben wie du, da bringen ihr ihre OPs rein gar nichts. Niemand erreicht durch OPs natürliche Schönheit. Generell hinterlassen alle OPs Makel, die vom "Schönheitsideal" abweichen. Man kann sich ja auch nicht schlauer operieren. Manchen fällt Mathe in den Schoß, andere müssen Pauken. Man kann sich mit einem Coach verbessern oder zum Psychologen gehen. Aber es gibt Leute die gehen künstlich aus sich raus, machen künstlich eine Show und die kommen nie so natürlich rüber wie Menschen, die extrovertiert (im positiven Sinne) geboren sind und denen das in den Schoß fällt.

Ich bin der Meinung, dass Menschen, die nach einer OP glücklicher sind und dann gar keine weiteren OPs mehr machen lassen, gar nicht wegen der OP glücklicher sind, sondern weil sie ihr Leben in die Hand genommen haben oder weil sie akzeptiert haben, dass man sich vielleicht ein wenig besser gefällt, aber es niemals zum Supermodel reicht und das ok ist.

Ganz ehrlich, ich bewundere besondere Menschen. Sei es weil sie toll reden können, weil sie eine große Runde zum lachen bringen, weil sie Musik machen können, weil sie sehr gute Sportler sind, weil sie nie aufgeben, aber auch weil sie toll aussehen. Ich fühle mich gut in der Nähe solcher Menschen. Klar, ich bin ein Mann, auch ich werde mal durch eine wunderschöne Frau verunsichert, aber ich fühle mich trotzdem gut dabei. Ich fühle mich auch gut in der Nähe von tollen Männern ohne neidisch zu werden, denn ich kenne auch meine Stärken. Fast alle Menschen gehen auf Konzerte oder zu Sportevents ohne dass sie alle eifersüchtig nach Hause kommen. Sie haben Spaß dabei, es macht Spaß, besonderen Menschen zuzusehen und sie werden es wieder tun.

Ich schaue auch Pornos und ich stelle mir vor, wie wundervoll es wäre mit solchen Frauen Sex zu haben, auch wenn es meiner Meinung nach, wie gesagt, schönere Menschen gibt. Ich treffe auch andere Frauen, die ich toll finde im Leben, obwohl ich Familie und Kinder habe, aber ich lebe monogam. Das ist für mich das Richtige, ich habe auch schon andere Erfahrungen im Leben gemacht und dabei habe ich mich schlecht gefühlt, aber ich glaube, dass es auch Menschen gibt, für die es besser ist, nicht monogam zu leben.

Meine Frau ist für mich natürlich schön. Sie ist nicht 100% zufrieden mit sich und das bin ich auch nicht mit mir (wer ist das schon) und das ist auch nicht attraktiv. Ich finde das darf man ehrlich sagen. Niemand sagt "Ich finde meine Haare nicht schön" und der Partner denkt sich darauf "Das ist total sexy, dass du deine Haare nicht schön findest", egal ob er es tut oder nicht. Das Entscheidende ist: Manchmal sieht meine Frau für mich durchschnittlich aus, aber manchmal wirft sie mir ein Lächeln zu und ich finde, dass sie die schönste Frau der Welt ist. Liebe geht um diese Momente. Niemand starrt seinen Partner unentwegt ein Leben lang an und bewundert seine Schönheit, selbst wenn der ein Supermodel ist. Man bewundert auch nicht ein Leben lang, wenn jemand Klavier spielen kann. Es ist schön, man ist stolz, aber manchmal ist es einem auch einfach egal, selbst wenn derjenige gerade eine Opernhalle füllt. Wir haben schöne Momente und hässliche und darauf hat vieles einen Einfluss, nicht nur das Aussehen. Trotz allem gibt es keinen Menschen, neben dem ich so ein großes Glück empfinden kann, wie neben meiner Frau. Falls wir uns jemals trennen sollten, brauche ich sicher lange, das zu verarbeiten und vielleicht finde ich dann wieder so einen Menschen, das will ich gar nicht ausschließen, aber es scheint mir absolut unmöglich, dass eine Lana Rhoades oder selbst ein Supermodel sich neben mich setzt und ich das gleiche empfinde, wie für sie, auch wenn ich mich sexuell angezogen fühlen würde.

Wenn sich meine Frau sich operieren lassen wollen würde, würde ich das akzeptieren, aber ich fände es unattraktiv (nicht das Ergebnis, sondern die Tatsache, dass sie es tut). Deshalb würde ich mich nicht trennen, es wäre einfach ein Punkt, den ich nicht gut fände. Für eine Trennung muss entweder etwas schlimmes passieren oder viele Punkte würden nicht mehr passen (sie müsste sich sehr verändern). Momentan würde sich meine Frau niemals operieren, weil sie selbstbewusst genug ist, auch wenn sie keine Lana Rhoades ist und das finde ich 100 Mal attraktiver, als eine Lana Rhoades. Wenn jemand aber mit einer Sache ganz besonders unglücklich ist, könnte ich das auch wieder verstehen.

Ich kann dir garantieren, dass du nicht wie Lana Rhoades aussehen wirst nach deiner OP. Du wirst unnatürlicher aussehen und für manche Menschen eventuell sogar schöner, aber nicht so wie Lana Roades. Nicht weil Lana Rhoades so wunderschön ist, sondern weil du nicht Lana Rhoades bist, andere Gene hast und dich mit Sicherheit in ganz vielen Punkten unterscheidest. Wenn man sich gehen lässt (geistig, gesundtheitlich, körperlich) und behauptet, man ist schön oder sich operieren lässt und behauptet, man ist schön, nimmt einem das keiner ab. Wenn man glaubt, man ist schön und sagt, dass man mit sich zufrieden ist, werden es die Leute glauben (auch wenn sie natürlich nicht blind sind und ihnen sehr wohl bewusst ist, dass man kein Model ist). Man kann sich dazu entscheiden, dass man mit sich zufrieden ist und das tun die Menschen im Laufe des Lebens oft, aber ich glaube oder hoffe, dass man das schneller kann, wenn man sich das bewusst macht oder mit anderen Menschen redet.

Ja, es gibt ein Schönheitsideal, nein, Schönheit liegt nicht ausschließlich im Auge des Betrachters, aber schau dir alle die Pärchen an, die Lachen (nur die, die Lachen, die anderen sind erstmal egal). Sind das alles Models? Nein. Meinst du die lachen jeden Tag und sind dauerhaft glücklich? Nein. Meinst du die Träumen niemals von anderen Partnern? Doch. Meinst du, dass fast alle gute Punkte nennen können, warum sie trotzdem mit ihrem Partner zusammen sind? Ja.

Was wäre wenn ich doch die Sportkarriere gemacht hätte, was wäre wenn ich super Gitarre spielen könnte, was wäre wenn ich den/die Mann/Frau gestern angesprochen hätte, was wäre, wenn ich wie ein Supermodel aussehen würde. Diese Fragen sind normal, jeder denkt das, aber manche geben diesen Fragen zu viel Wert. Hätte, hätte Fahrradkette. Eins ist sicher, du würdest dir die Fragen trotzdem stellen. Erwisch dich bei diesen Fragen, brich es ab, mach was besseres. Man kann sich zwingen an etwas anderes zu denken. Dann wird es besser. Wenn man sich nicht zwingt, will man es wohl nicht anders. Vielleicht fühlt man sich einfach wohl in der Jammerrolle, kann ja sein. Leute, die jahrelang ihrem Partner nachhängen, sind auch nichts besonderes und hatten keine größere Liebe als alle anderen. Die anderen jammern nur nicht ständig und lenken sich ab, fühlen das aber trotzdem. Das Ablenken hilft dann abe,r es schneller zu verarbeiten.

Ich bin zufrieden mit meinem Leben. Ich liebe meine Frau und meine Kinder, aber ich bin nicht superreich, superschön, supersportlich oder superintelligent und sie auch nicht. Trotzdem sind die Menschen, die sagen "Es kommt nicht auf's Geld an" fast nie die Menschen, die in Armut leben. Die, die sagen "Aussehen liegt im Auge des Betrachters" sind fast nie extrem hässlich und die, die sagen, dass "der Partner nicht super intelligent sein muss" haben fast nie einen Vollpfosten als Partner. Menschen legen auf unterschiedliche Dinge wert, weniger oder mehr. Ich hätte sowas früher nie gesagt, aber, wenn jemand viel Geld hat und auch gerne seine neuesten Käufe präsentiert und damit glücklich scheint, kann ich mich mitfreuen oder es sogar bewundern (wenn es nicht zu Lasten anderer geht). Ich könnte mich mittlerweile sogar freuen, wenn ich sehe, dass jemand eine neue Nase hat und diese präsentiert und glücklich wirkt und von mir aus auch die Brüste. Ich habe auch Talente und Dinge, die ich gerne Mal präsentiere und freue mich über positiven Zuspruch.

Aber wenn mir jemand erzählt, dass er total unzufrieden ist und 5 Schönheits-OPs machen will, damit er danach wie Lana Rhoades aussieht, habe ich einfach nur sehr viel Mitleid und sehe einen Menschen, der auch nach den OPs noch unzufrieden ist. Ich sehe eine sehr große Chance, dass nicht alle OPs nach Wunsch verlaufen. Ich sehe zukünftige Probleme durch die OPs. Ich sehe vergebene Chancen, seine Persönlichkeit zu entwickeln, um über den Dingen zu stehen. Ich sehe aber vor allem so viele wunderschöne Dinge und Menschen im Leben, die man nicht genießen kann, weil man sie selbst nicht hat oder weil man sie mit sich selbst vergleicht. Ich sehe verlorene Lebenszeit, die man dafür verwendet, über sich nachzudenken und was andere von einem denken, anstelle die Zeit zu nutzen, andere Dinge und andere Menschen zu bewundern und mit Freude anzunehmen.