Das Stigma "asozial" wurde u.a. konstruiert, um Menschen zu diskriminieren und zu kriminalisieren, um sie auszugrenzen und öffentlich akzeptiert mit Repressionen belegen zu können. Es gibt daher auch keine allgemein anerkannte und abgeschlossene Definition zu diesem Stigma, welches ermöglich, willkürlich Menschen damit zu belegen und abzuwerten. Gerade wenn soziale Probleme in einer Gesellschaft zunehmen und sich die Schere zwischen arm und reich weiter öffnet, werden Sündenböcke für alle gesellschaftlichen Probleme gesucht. Soziale Probleme werden über die Konstruktion von angeblich "unnützen", "unwilligen", "unangepassten" oder "gemeinschaftsfremden" Menschen den einzelnen Menschen selbst in die Schuhe geschoben und diese dann mit dem Stigma "asozial" belegt. Die eigentliche Ursachen für Fehlentwicklungen in diesem System und die, die diese verursachen oder davon profitieren, verstecken sich dahinter. Nicht zuletzt, um ihren eigenen sozialen Status zu verteidigen oder ihre Macht zu erhalten oder aus rassistischen Motivationen. Über die Gleichsetzung mit "Kriminellen" soll ein Nachdenken über ausgegrenzte Menschen, eine Solidarisierung z.B. mit sozial Benachteiligten verhindert und Menschen gegeneinander ausgespielt werden. Meist wird dann der Ruf nach mehr Sicherheit und Ordnung und Polizei und Überwachung laut. Mehr dazu findet man auch hier: http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/debatte/kommentare/asozial-ueber-ein-stigma/

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.