Ja, diese Erfahrungen gibt es, auch wenn sie, je nach Autor, nur wenige Prozent ausmachen. Entgegen landläufiger Legenden treten sie nicht vorwiegend bei Suizidversuchen auf, sondern etwa gleichverteilt bei allen Arten von Todesnähe-Situationen, also auch bei Unfällen, Erkrankungen. Möglicherweise gibt es leichte Häufungen, wenn psychisch wirksame Medikamente oder Drogen im Spiel sind, aber das wäre dann keine Nahtod-spezifische Wirkung, sondern einfach die Wirkung der Droge. Umgkekeht dominieren z.B. laut Kenneth Ring (1984, "Heading towards Omega", aus dem Gedächtnis) positive Erfahrungen unabhängig der Nahtod-Umstände (inkl. Suizid) im Rahmen der statistischen Daten gleichermaßen.

Dass in der Literatur oft behauptet wird, dass Suizidversuch-NDEs fast immer negativ seien, hat einen ganz anderen Grund: Man will etwaige depressive Leser vom Suizid abschrecken. Ich vermute schon seit vielen Jahren, dass es einen Kodex gibt ähnlich dem Suizid-Abschnitt im deutschen Pressekodex, laut welchem die Medien nur in Ausnahmefällen und nur äußerst zurückhaltend über Suizide berichten sollen, um den "Werther-Effekt" zu vermeiden. Solche Ammenmärchen zu verbreiten, wie Raymond Moody es tat, ist dennoch unverantwortlich, weil damit auf den Gefühlen der Hinterbliebenen herumgetreten wird. Ehrlicherweise sollte man sagen: Zwar deuten Nahtoderfahrungen auf ein fast immer positives Schicksal nach dem Tod hin (und zwar auch bei Suizid!), aber einen Beweis liefern sie nicht.

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Die Gefahrenklasse bezieht sich auf den direkten Blick in die Lampe. Bei indirekter Benutzung ist sie für die Netzhaut ungefährlich. Sonnenschein ist da viel belastender, selbst wenn man den direkten Blick in die Sonne vermeidet. Denn Sonnenlicht hat einen ähnlich hohen Blauanteil wie eine "kaltweiße" LED, ist aber viel stärker (bis zu 100.000 Lux im Sommer; dagegen haben Schreibtischleuchten nur bis ca. 1000 Lux und Therapielampen bis zu 10.000 Lux). Ich habe mir das Paper zur Gefahrenklassifizierung angeschaut und nachgerechnet: Gefahr von Netzhautschäden besteht im wesentlichen dann, wenn das Licht blendet, etwa wie eine nasse Straße, in der sich das Sonnenlicht spiegelt. Oder eben eine unverkleidete LED-Lampe. Selbst klare Glühlampen können Leuchtdichten erreichen, die für die Netzhaut schädlich sind, wenn man längere Zeit in den Glühfaden starrt.

Bei indirekter Beleuchtung kann das Licht zwar immer noch unangenehm hell sein, was dann aber eher zu Schlafstörungen als zu Augenschäden führt. Wenn es beim Arbeiten nicht unangenehm hell ist, besteht für die Augen keine Gefahr, aber wenn Du bis in die Nacht darunter arbeitest, schläfst Du möglicherweise schlechter.

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Nicht nur die Lichtfarbe (Farbtemperatur 5000-7000 Kelvin) ist wichtig, sondern auch die Helligkeit. Normale Energiesparlampen/LEDs mit hoher Farbtemperatur können zwar eine höhere Farbtreue liefern als übliches Glühlampen-/Imitatlicht (2700 K), und wirken, zumindest für mich, auch freundlicher (und nicht "kalt", entgegen einem verbreiteten Vorurteil), aber um die trübe Herbst-/Winterstimmung zu vertreiben, braucht man schon eine "Lichtdusche", d.h. eine Lampe mit mindestens 2000-3000, besser 10000 Lux in Gesichtsnähe. Solche Lampen sind für ab ca. 50 Euro erhältlich und sind eigene Elektrogeräte (mit integriertem, idealerweise vom Benutzer wechselbarem Leuchtmittel), und verbrauchen meist zwischen 30 und 70 Watt. Ich habe selbst so ein Gerät und habe, bis auf die Unhandlichkeit (das Ding ist fast so groß wie ein hochkant gestellter Computerbildschirm), gute Erfahrungen damit gemacht.

Allerdings liefern sie nur das hellen, die Schläfrigkeit/Melancholie vertreibenden sichtbaren Lichtanteile. Für vollständigen Sonnenersatz (Vitamin D) bräuchte man noch etwas UV-B, das gibt es nur von der Sonne oder im Solarium.

Es gibt sie auch mit LEDs statt Leuchtstoffföhren, die sind dann aber auch deutlich teurer.

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Eine Möglichkeit, zumindest einen ähnlichen Effekt zu erzielen, wäre eine Lampe, die Licht aus zwei Spektrallinien/peaks im richtigen Wellenländen-Abstand zueinander abgibt. Z.B. mit Licht im blauen und gelben Bereich, mit genau dem richtigen Intensitätsverhältnis. Auch die Wellenlängen müssen genau eingehalten werden, d.h. es ist evtl. nur näherungsweise möglich, passende LEDs dazu zu finden. Wenn die Mischung dann stimmt, erscheint das Licht selbst weiß (tatsächlich genügen dazu zwei Farben; drei braucht man nur, wenn die Farben dynamisch veränderbar sein sollen, wie beim Fernseher), aber Gegenstandsfarben werden im wesentlichen auf Gelb und Blau reduziert. Umgebungen ohne Blau (aber z.B. Grün- und Brauntöne) wirken dann tatsächlich schwarzweiß mit gelbem Einschlag. Einfacher ist sicher eine rein einfarbige Beleuchtung, aber da ist weiß halt nicht mehr weiß.

Auch die "Sepia"-Beleuchtung (ich nehme an, es geht um "Warmweiß", z.B. mit Glühlampen) ist nur eine Farbtönung, die die Rot-/Gelbtöne stärker und Blautöne weniger stark betont, aber die Farben nicht komplett auslöscht wie eine Schwarzweiß-Fotografie.

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Es gibt Vermutungen, dass der kurzwellige sichtbare Anteil des Lichts (also v.a. blau) die vorzeitige altersbedingte Makula-Degeneration (AMD) fördern könnte. Derartige Studien beziehen sich aber auf Versuche mit Ratten unter unnatürlichen Bedingungen einerseits sowie auf Statistiken zu AMD bei Menschen in verschiedenen Breiten. Z.B. soll es mehr vorzeitige AMD-Fälle nahe am Äquator geben. Dort ist die Sonneneinstrahlung am stärksten, und viele Menschen verbringen viel Zeit im Freien (etwa Bauern). Die Sonneneinstrahlung ist mit ca. 100000 Lux aber um viele Größenordnungen stärker als die typische Innenraum- und Arbeitsplatzbeleuchtung (ca. 100-1000 Lux).

Der englischsprachige WIkipediaartikel liefert Basisinformation zum Thema, der deutschsprachige ist leider viel zu kurz, um brauchbar zu sein.

http://en.wikipedia.org/wiki/High-energy_visible_light

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Jede Lampe gibt soviel Wärme ab, wie sie Leistung in Watt aufnimmt. Das besagt der Energieerhaltungssatz. Energie sparende Lampen (Leuchtstoff/ESL, LED) geben wesentlich weniger Wärme ab, gerade weil sie so sparsam sind. Zwar ist auch sichtbares Licht ein Wärmeträger (dass nur Infrarot Wärme überträgt, ist ein populärer Irrtum!), aber wir brauchen zum Sehen so wenig Licht, dass es wärmemäßig einfach nicht ausreicht. Eine gute 10-Watt LED erzeugt soviel Licht wie eine 60-80-Watt Glühlampe, aber eben nur soviel Wärme wie eine 10-Watt Glühlampe, und einen guten Teil davon auch nicht als Wärmestrahlung, sondern als Abwärme der Elektronik, die über das Gehäuse v.a. an die Luft abgegeben wird.

Zur Erzeugung von gerichteter Wärmestrahlung verwendet man am besten Wärmelampen, die im wesentlichen große Reflektorglühlampen sind, meist mit einem roten Schirm davor, um die Blendwirkung zu verringern. Zur Erzeugung von Wärmestrahlung sind Glühlampen entsprechender Leistung (also nicht die "Heatballs") einfach unübertroffen, und sind als Speziallampen auch nicht vom Glühlampenverbot betroffen.

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Bei vielen Leuchtstoff- und LED-Lampen ist die Lichtausbeute (also die Lumenzahl pro Watt) bei Licht mit höherem Blauanteil höher. Das liegt vor allem bei LEDs daran, dass die Anreger-LED kurzwelliges blaues Licht abgibt, das dann von einer umgebenden Leuchtstoffschicht in weißes bzw. orangeweißes ("warmweißes") Licht mit breitem Spektrum bis ins Rote hin umgewandelt wird. Dieser Prozess ist grundsätzlich verlustbehaftet. Je weniger kurzwellige Lichtanteile in den langwelligen Bereich umgewandelt werden, umso effizienter ist die Lampe. Allerdings kommt noch dazu, dass blaues Licht wiederum schlechter wahrgenommen wird (ebenso rotes), weil das Empfindlichkeitsmaximum der Netzhaut im mittleren Bereich (grün bis gelbgrün; bei Dämmerlicht mehr zum blaugrünen Bereich verschoben) liegt. Daher ist die sichtbare Lichtausbeute bei mittleren Farbtemperaturen (neutralweiß) am höchsten.

Allerdings ist Helligkeit alleine nicht immer alles. Viele Menschen (nicht alle!) empfinden Licht mit hohem Blauanteil als kalt und ungemütlich, und seit einigen Jahren ist bekannt, dass der Tag-Nacht-Rhythmus vor allem über den kurzwelligen Anteil gesteuert wird. Daher hält solches Licht eher wach (tagsüber OK, spätabends evtl. genauso unangebracht wie Kaffee).

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Die Helligkeit von Leuchtmitteln wird in Lumen angegeben, worin bereits die spektrale Empfindlichkeit unserer Augen berücksichtigt wird (im Gegensatz zur Wattleistung, die den Energieverbrauch angibt). Daher ist 6500 K genauso hell wie 2700 K. Allerdings gilt das nur für das helladaptierte Auge (photopisches Sehen); für das Nacht-/Dämmerungssehen (skotopisches Sehen) gilt eine andere Beziehung, und da hat Licht mit hohem Blaugrünanteil tatsächlich eine größere Helligkeit. Für nächtliche Orientierung ist eine schwache 6500-K-Lampe also etwas effektiver. Siehe auch

http://de.wikipedia.org/wiki/V-Lambda-Kurve

Die Farbwiedergabe hängt sowohl vom Farbwiedergabeindex (z.B. Ra) ab als auch von der Ausgewogenheit des Spektrums. Bei einem idealen Spektrum (Ra=100, z.B. Glühlampe, Sonne) ist die Farbwiedergabe am besten, wenn das Licht weiß ist und frei von jeglichem Farbton. Leider ist unsere Wahrnehmung auch hier unterschiedlich bei unterschiedlicher Helligkeit; bei typischer Wohnungslichtstärke ist 4000-5000 K (typische Bürolampe) am ehesten neutralweiß, während bei grellem Tageslicht selbst die Mittagssonne mit knapp 6000 K noch leicht gelblich wirkt, denn unsere Helligkeits- und Farbrezeptoren (Stäbchen und Zäpchen) reagieren leicht unterschiedlich auf veränderte Lichtbedingungen (Purkinje-Effekt).

Schließlich sei noch zu erwähnen, dass viele (aber nicht alle!) Menschen weißes oder blauweißes Licht als "kalt" und unangenehm, bisweilen sogar grell empfinden, und lieber Licht mit einem leichten Gelborange-Stich ("Warmton") wie bei der Glühlampe benutzen. Die Gründe hierfür könnte ein Psychologe evtl. erklären, falls sie überhaupt schon erforscht sind. Zum Teil hängt es wohl mit den erst nach der Jahrtausendwende entdeckten Ganglienzellen in der menschlichen Netzhaut zusammen, die unseren Tag-Nacht-Rhythmus steuern, und die im blauen (kurzwelligen) Bereich am empfindlichsten sind. Baues Licht wirkt daher anregend wie Kaffee oder eine kalte Dusche, während "warmes" Licht eher entspannt. Am besten ist es daher, eine solche Lampe mit z.B. 14 Tage Rückgaberecht zu kaufen und auszuprobieren.

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Das Adjektiv "kalt" kann in der Lichttechnik zwei Bedeutungen haben. Zum einen ist "Kaltlicht" solches Licht, das nicht durch glühende Körper (Glühfaden), sondern durch andere Prozesse wie Gasentladung, Fluoreszenz, leuchtende Halbleiter usw. entsteht, oder auch Glühlampenlicht, aus welchem der Infrarotanteil herausgefiltert wurde (Stichwort: Kaltlichtspiegellampe), und dies deshalb weniger Wärme transportiert (Vorsicht: Auch sichtbares Licht trägt zum Wärmetransport bei. Aber bei der Glühlampe macht Infrarot den größten Teil aus, daher produziert sie auch viel mehr Wärme als z.B. eine LED gleicher Lichtfarbe).

Zum anderen wird damit oft umgangssprachlich mit hohem Blauanteil verstanden, weil das von den meisten (nicht von allen!) Menschen als "kalt" empfunden wird. Eine Lichtquelle, bei der dieses Konzept versagt, ist die Sonne: Als glühender Körper gibt sie warmes Licht ab, aber ihre Lichtfarbe (Farbtemperatur ca. 5500 K am Mittag im Sommer) wäre eigentlich eher kaltweiß (vgl. eine LED-Lampe mit 5000 K). Aufgrund der hohen Intensität wird Sonnenlicht aber dennoch als warm empfunden. Anders der Mond: Sein Licht entspricht nahe dem Zenit etwa 4100 K, weil seine Oberfläche leicht bräunlich ist (laut http://en.wikipedia.org/wiki/Color_temperature; sonst wäre es die gleiche Farbe wie Sonnenlicht), und es wird eher als kalt empfunden. Schließlich spielt auch die Farbwiedergabe eine Rolle, wenn man das Licht anhand seiner Wirkung auf natürlichen Oberflächen (Gesicht, Holz, Lebensmittel usw.) beurteilt. Diese Kalt-Warm-Beziehung bei Lichtfarben ist alles andere als eindeutig, und lässt sich nicht auf die einfache Formel "je höher die Farbtemperatur, umso kälter wirkt das Licht" reduzieren. So hat der blaue Himmel eine Farbtemperatur von oftmals über 20000 K, und kann je nach Jahreszeit und Klimazone mal kalt, mal warm wirken.

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Ein ohmscher Widerstand ist im Idealfall unabhänig von Spannung und Frequenz. Das ist bei konstand gehaltener Temperatur bei einer Glühlampe der Fall. Streng genommen aber ändert sich mit der Spannung auch die Temperatur und mit ihr der Widerstand. Auch hat der gewendelte Glühfaden eine geringe Induktivität. Wie hoch diese ist, weiß ich leider nicht, aber streng genommen handelt es sich bei der Glühlampe nur näherungsweise um einen ohmschen Widerstand. Für den Alltagsgebrauch ist dies aber vernachlässigbar. Anders bei Energiesparlampen (einschließlich LEDs), die einen Transformator enthalten und dadurch auch eine hohe induktive Blindleistung aufweisen (mit guten Energieverbrauchsmessgeräten messbar).

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