Hallo Rüdiger,

deine Frage ist nun zwar ein Monat her, jedoch
wollte ich eine verspätete Antwort abgeben. Vorweg hoffe ich, dass es
Deinen Neffen besser geht.

Das du ein Verbot von Kratom einforderst, ist auf dem ersten Blick verständlich, jedoch wäre dies fatal!
Kratom
ist in DE kein Betäubungsmittel, da es lediglich ein Opioidersatz mit
ähnlicher, jedoch weitaus geringeren Wirkung, ist (im Vergleich zu
anderen Opiaten). Soweit ich weiß wird Kratom seit 1875 als Arzneimittel
in vielen Ländern angewandt.

Kratom ist -vor allem in
Deutschland- sehr unbekannt. Ein Verbot würde dies ändern. Das Kratom
würde somit in die Hände der Drogenmafia weitergegeben. Diese werden die
Pflanze so günstig wie möglich mit den schädlichsten Zeug strecken, um
den Profit zu steigern. Dadurch steigt die Gefahr der Nebenwirkung und
es werden schon bald die ersten Tote folgen - nicht durch Kratom,
sondern durch unbekannte Streckmittel... Da das Kratom nun medial die
Runde gemacht hat, wird es auch nicht nur ein Toter sein...

Erkundigt
man sich genauer über mitragyna speciosa, ist es schnell erkennbar,
welch harmlose Form Kratom doch eigentlich hat. Wie viele Menschen
bekommen starke Opiate verschrieben, sei es Tilidin, welches auch als
Modedroge bekannt ist. Die Wirkung von Kratom und Tilidin ist in mancher
Hinsicht vergleichbar. Tilidin wirkt psychisch weitaus stärker, Kratom
hingegen viel geringer bzw sanfter, auch komplexer, die Schmerzlinderung
ist ungefähr gleich. Schaut man sich nun die Nebenwirkung beider
Substanzen an, wird jeder Zustimmen, dass Kratom verglichen harmlos ist.
Sehr viele Schmerzpatienten, die vorher Mittel wie Tilidin, Tramal etc
einnehmen mussten, sind auf Kratom umgestiegen, um den Nebenwirkungen
auszuweichen oder eine Abhängigkeit zu vermeiden. 

Viele Menschen
waren bereits Abhängig, sei es nun weil sie vorher Schmerzmittel
einnehmen mussten, oder auch durch Drogenkonsum, und haben durch Kratom
einen Entzug gemeistert.

Das Abhängigkeitspotential von
Kratom ist verglichen derart gering, das eine körperliche Abhängigkeit
selbst nach sehr langem Zeitraum der Einnahme selten ist. Im Falle einer
Abhängigkeit ist der Entzug bei Kratom teils nach nur EINEM TAG
vergangen! Wie schnell Medikamente abhängig machen kann, und wie
langwierig der Entzug ist, ist sicherlich bekannt. Sollen jetzt alle
unter dem Verbot leiden, weil dein Neffe dies im falschem Umgang
konsumierte?

In Thailand ist Kratom schon seit langem
Verboten, da es vor allem von den Arbeitern gekaut wurde, um die schwere
Arbeit leichter zu schaffen. Befasst man sich mit diesem Verbot , kommt
man schnell zur Erkenntnis, das hier nur wegen fehlender Steuer
gehandelt wurde.
Seit diesem Verbot steigt die Zahl der
Meth-Abhängigen (und dadurch verunglückten) rapide an, dass nun wieder
überlegt wird, Kratom wieder zu legalisieren. 

Die psychische
Abhängigkeit ist hingegen etwas anderes. Man kann nahezu von allem
psychisch Abhängig werden, sei es Schokolade, Kaffee, Tee, Sex,
Sport.Muss hier nun auch ein Verbot gefordert werden? Denn nicht anders
wird es bei deinem Neffen der Fall gewesen sein...

In
deiner anderen Frage schreibst du vom verfärbten Urin.. Dies wird
sicherlich mit der Leber zusammengehangen haben..? Jedoch kann dies nach
3 Monaten Kratomkonsum (selbst bei regelmäßigem Konsum) nicht sein.
Gerade am Anfang kann man Kratom nicht hoch dosieren, oder mehrmals
hintereinander konsumieren, da man sich sonst übergeben würde und das
zweite Mal schlauer wäre. Die erste Zeit wird er bei etwa 1-2 Teelöffeln
am Tag gewesen sein, die 10 Teelöffel wahrscheinlich erst nach den 3
Monaten, da so schnell keine solch hohe Toleranz entsteht.
Entweder
ist dein Neffe einer von wenigen, die das Kratom nicht vertragen, oder
er hatte bereits zuvor einen exessiven Konsum anderer Mittel, und das
nicht nur über 3 Monate hinweg.

Wie bei allem anderem auch
zählt der richtige Umgang. Wer zuviel raucht, erkrankt. Wer zuviel
trinkt, erkrankt oder verunglückt. Genauso ist es mit Zucker, Fastfood
& Co. Wenn dein Neffe nicht mit Kratom umgehen kann, bringt dich ein
Verbot nicht weiter, da wirst du auch den weitaus schlimmeren legalen
Gesellschaftsdrogen den Kampf ansagen müssen, denn da wird der richtige
Umgang bei evtl Gebrauch auch nicht gegeben sein!

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Hey, bei solch Angstverhalten wird es meist (ohne etwas dagegen zu machen) immer schlimmer. Viele Hunde erschrecken hinterher wegen Kleinigkeiten, ist deswegen Gut das du dies in Angriff nehmen willst.

Wie verhälst du dich denn, wenn es eine Situation gibt, in der dein kleiner Chi Angst hat, z.B wenn du Staubsaugst und er in seine Angsthaltung fällt?

Wichtig ist, dass du in solch Momenten selber Ruhig bleibst, du musst deinen Hund quasi über Körperspache vermitteln können, dass du selber ruhig und entspannt bist, damit er merkt, dass es eigentlich nichts schlimmes ist..!

Nicht hochheben , knuddeln oder "bemuttern" wenn er Anst hat, denn damit bestärkst du nur seine Angst. Jegliche Art von Zuwendung ist in diesem Fall eine Bestärkung seiner Angst. Vermittel ihn einfach, dass er keine Angst haben muss. Du teilst ihm dann nicht mit, dass er keine Angst haben soll, sondern eher, dass diese Angst genau richtig ist!

Ich würde schauen, dass er vor diesen Situationen in einem ausgeglichenem und ausgelastetem Zustand ist, d.H. schaue dass er zuvor nicht schon angespannt ist, und bringe ihn zu einem Platz in der Wohnung, wo er sich sicher fühlt , verweise ihn z.B in ein vertrautes Körbchen, das ganze aber mit voller Ruhe. Sobald er in einem ausgeglichendem Zustand ohne Anspannung ist (sich z.B. hinlegt), kannst du ihn ruhig kurz loben, aber nicht zuviel, sonst ist er wahrscheinlich schneller wieder aus dem Körbchen als geplant :) Falls es nicht direkt klappt, ein paar Mal wiederholen, zur Not dies erst Mal üben.

Hole den Staubsauger nun ins gleiche Zimmer, wo sich auch das Körbchen mit Hund befindet. Geht er nun in einer angespannten Haltung über (z.B von einem entspannten liegen in einem Angespannten Sitzen, verweise ihn wieder in eine ruhige Haltung, und vergesse dabei nicht deine ruhige Haltung, also alles wie beim vorherigen Schritt machen.

Ist das Geschafft, gehts zum nächsten Schritt weiter. Zieh den Staubsauger ein bisschen durch den Raum, stecke ihn schonmal in die Steckdose, aber noch nicht einschalten. Mache das ganze wieder so lange, bis er auch hier nicht mehr in einer angespannten Haltung übergeht.

Und denk dran, du selber musst ebenfalls immer ruhig und gelassen sein, um dies auch von deinem Hund erwartten zu können:)

Dann kannst du deinen Hund an das eigentliche Geräusch gewöhnen, auch wieder in kleinen Schritten. Vielleicht zu anfangs nur kurz anlassen, wieder ausmachen, ihn dann bei angespannter Haltung in eine ruhige Versetzen, falls er ruhig bleibt loben.

Wichtig sind die kleinen Schritte, denn sowas brauch Zeit. Vor allem die Bindung zu Dir und deinem Hund ist nun wichtig, denn da Vertrauen muss in solch Situationen gestärkt werden. Mach keine zu großen Schritte, so wird er merken, dass er dir in solch Situationen vertrauen kann...

Mache dies in sämtlichen Angstsituationen, das hört sich zwar alles viel an, aber wenn einmal das Eis gebrochen ist, klappt das auch viel besser :)

Hoffe ich konnte dir weiterhelfen..!

Achso und mit der Duschbrause natürlich auch nur in langsamen Schritten, aber was da noch helfen könnte wäre, wenn du in der Badewanne/Dusche ein Handtuch reinlegt wo er drauf stehen kann. Dadurch rutscht er nicht mit dem Pfoten auf dem glatten Becken, das Handtuch gibt mehr halt und somit auch mehr Sicherheit.

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