Partner immer auf der anderen Seite?

Ich und mein Mann (35) sind 2 Jahre verheiratet und 14 Jahre zusammen. Ich denke manchmal er versteht mich nicht bzw. ist immer auf der Seite der anderen. Wenn ich mich über etwas ärgere, wird er meist grantig. Ich weiß, dass ich mich schon schnell mal über was aufregen kann aber wenn es - meiner Meinung nach - berechtigt ist bin trotzdem ich schuld.
zB. als wir mal vom Gassigehen zurück in die Wohnhausanlage gegangen sind, haben zwei Burschen, ca. 10 Jahre alt, mit einem Fussball gespielt, der mich fast im Gesicht getroffen hätte. Anstatt dass er ihnen sagt, sie sollen bissal aufpassen, hat er mich angefahren, ich soll doch aufpassen. Zu den Burschen hat er nichts gesagt. Hab ich gesagt, ich muss doch nicht damit rechnen, dass mich ein Ball trifft, wenn ich in die Wohnhausanlage rein gehe, schließlich ist das kein Fussballplatz. Die Stimmung war dann kurz im Keller..
Oder als wir am Gehweg gegangen sind und hinter uns ein Radfahrer gekommen ist (ist sich eh ausgegangen dass er nicht in mich rein gefahren ist) hat er mich angehirscht, ich soll doch aufpassen, da ist ein Radfahrer. Hab ich gesagt, ich hab hinten keine Augen. Zum Radfahrer hat er nichts gesagt.
Oder als wir mal eine andere Hundehalterin getroffen haben vor paar Monaten, die gemeint hat, ich soll meinen 12 Wochen alten Welpen von der Leine lassen (war ein Feld, aber in der nähe eine Straße) und ich gesagt habe nein, sie folgt noch nicht, war ich schon etwas verärgert, weil ich lass mir doch nicht von einem Fremden sagen, was ich mit meinem Hund machen soll. Oder sie mich belehrt hat (richtig besserwisserisch), wie ich mit meinem Hund umgehe. Das hat mich ziemlich geärgert, schließlich sage ich anderen auch nicht, was sie machen sollen. Das hat mein Mann ebenfalls nicht verstanden. Hat gemeint, da sie Züchterin ist, kennt sie sich mit Hunden auch aus, das hat sie ja nicht böse gemeint.
Oder wenn ein Kinderfahrzeug genau vor unserer Türe steht (hätte mich fast mal drüber gehaut) und ich mich darüber ärgere dass die Eltern das nicht wegräumen, versteht er auch nicht. Hat gemeint, das kann man ja einfach auf die Seite schieben. Über die rücksichtslosen Nachbarn verliert er selten ein schlechtes Wort, wenn ich mich darüber aufrege, zischt er mich an.
Gestern haben wir darüber diskutiert, weil unlängst im Garten ein Gespräch über meine Arbeit (wurde rausgeschmissen) war und ich nicht wollte, dass alle Nachbarn wissen, dass ich arbeitslos bin. Muss ja nicht jeder alles wissen. Hat er auch nicht verstanden, dass das für mich etwas unter Privatsphäre fällt.
Also, egal was andere machen-das ist ok. Aber ich scheine mich offenbar in seinen Augen immer fehl zu verhalten. Als ich ihn darauf angesprochen habe, hat er gemeint, er hat an mich höhere Ansprüche als an andere. Trotzdem denke ich mir, er könnte auch mal auf meiner Seite stehen.
Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, es ärgert mich ständig bei so alltäglichen Situationen. Was würdet ihr tun/sagen? :(

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ich denke nicht, dass es darum ging, dass der Mann sie verteidigen sollte. es ging darum, dass er sie nicht noch zusätzlich angreifen oder unter Druck setzen soll. Dass er wenigstens zustimmt wenn sie sich hinterher über die Jungs aufregt. Oder dass er es einfach mal stehen lässt was sie sagt oder tut. unkommentiert. einfach mal schweigen. sie ist ohnehin erregt und verärgert. wenn er sie auch noch wegen der Verärgerung angreift und sie kritisiert, eskaliert es doch nur in ihrem Innern. und irgendwann platzt sie dann. normal. das heißt aber nciht, dass sie sich in der ursprünglichen Situation schon so aufgeregt hat. es eskaliert dann hinterher zwischen ihr und dem Mann. ich kenne das in und auswendig.

mein Mann zeigt dasselbe Verhalten: Immer, wenn ich für mich einstehe, mich also wehre, oder etwas anspreche, egal wie neutral oder freundlich, über DRITTE wohlgemerkt, reagiert er so, als hätte ich IHN persönlich angegriffen. ich will ja gar nichts von ihm, außer, dass er zuhört und auf meiner Seite ist.

sogar wenn ich zuhause davon erzähle, dass ich mich irgendwie durchgesetzt und Recht bekommen habe, was ja eigentlich ein Erfolg ist und toll für Menschen, die dazu neigen,. sich unterzuordnen, eigentlich erwarten wir dann von anderen, dass sie sich für uns freuen. toll gemacht,. dem hast es aber gegeben! so was. so reagieren auch Freundinnen - gibt er mir unrecht.

mein Mann macht mir diesen Erfolg kaputt, indem er meine Gefühle für überzogen befindet und meine Reaktion als übertrieben und peinlich betitelt und mich beschimpft, wenn ich darauf beharre, im Recht gewesen zu sein. er bestraft mich mit Liebesentzug und zeigt sich Beleidigt für meinen empfundenen Stress. maßregelt, belehrt und beschimpft mich. wohlgemerkt, ich neige nicht dazu, Fremde anzuschreien, oder unangepasst zu reagieren. es sind MEINE Gefühle, die er abwehrt.

was soll das denn?!

es geht um Echo. Anerkennung. nicht im Sinne von Lob, sondern Empathie. Es ist doch nicht zu viel verlangt, vom Partner Empathie zu wollen. wie soll ich mich sicher und geliebt fühlen, wenn er MIR gegenüber nicht einmal Mitgefühl zeigen kann?! (und NUR mit gegenüber nicht, mit den anderen zeigt es sich ja stets solidarisch)

Es geht der Fragenden nicht darum, dass sie Verantwortung an ihren Mann abgeben will, sondern dass sie das Gefühl hat, ich werde von ihm weder verstanden noch respektiert. einfach nur, indem er mir ein einziges mal zustimmt. es fehlt einfach an Echo.

Paartherapie. schön und gut. meiner hat sich in den Wochen vor und nach der Sitzung so liebevoll und zugewandt und entspannt verhalten dass ich überhaupt nicht mehr wusste, warum es mir so schlecht gegangen ist dass ich eine Therapie brauchte. worüber ich mich all die Jahre aufgeregt hatte.

damit hat er nur verhindert, dass er sich wirklich mit meine Gefühlen die er in mir auslöst, befassen muss. die Therapeutin hat mir bescheinigt dass sie selten ein so verliebtes Paar gesehen hätte, dass nach 20 Jahren noch so liebevoll und zugewandt sei. alles Theater. es hat nichts gebracht, außer dass er auch noch von einer Therapeutin gehört hat, wie toll er ist und dass ich anscheinend total übertreibe.

und ich hatte tatsächlich geglaubt, es sei eine Veränderung eingetreten. die hielt aber nur wenige Monate an. es dreht sich im Kreis. Also ich denke, den Mann wirst du nicht ändern können. Aber wenn er dich liebt - bei meinem Mann gehe ich davon aus, weil wir in nervtötender Regelmäßigkeit klärende Gespräche führen und er sich dann bemüht. Aber es sind halt Muster aus der Kindheit. Nicht nur seine Muster, sondern auch deine Muster. Wahrscheinlich wurdest Du - wie ich - in der Kindheit sehr unterdrückt. Dann lass dir gesagt sein: Trennung ist KEINE LÖSUNG!!! Denk nur an die vielen Frauen, die immer wieder mit Drogen oder Alkoholsüchtigen Männern zusammen kommen. Oder die physische Gewalt erleben und das mit jedem Partner, den sie sich ins Haus holen, solange sie ihre Kindheit nicht aufgearbeitet haben. Beim Nächsten Kerl stehst du ruckzuck wieder an derselben Stelle. Weil Du Dir aussuchst, was Du von Klein auf kennst. Das Menschliche Gehirn ist nicht auf der Suche nach neuen Erfahrungen, es ist bequem, am liebsten auf Autopilot. Du bist unbewusst immer auf der Suche nach dem, was Du schon kennst. Deine Aufgabe besteht nicht in dem unfruchtbaren Bemühen, DEN richtigen Partner zu finden. Den hast Du schon! Sonst wären es keine 12 Jahre!!! Deine Aufgabe besteht darin, mit dem aktuellen Partner zu wachsen und Dich diesem Problem zu stellen. Suche so schnell wie möglich ein klärendes Gespräch. Aber erwarte nicht, dass es das letzte klärende Gespräch sein wird. Leider.

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