Hey!

Die Antwort von cherskiy ist in meinen Augen bis jetzt die beste. Da es jedoch vielleicht unverständlich ist für diejenigen, die noch nicht so gut Russisch können, würde ich an dieser Stelle einmal auf jene Antwort eingehen und übersetzten.

Wichtig ist voran, daß кайфовать mehrere Bedeutungen hat, die teilweise recht unterschiedlich zueinander sind. Deine gefragte Form (kajfuju; кайфую) ist übrigens die 1. Pers. Sgl. Präs. Aktiv Indikativ.

  • эйфория от наркотиков (Euphorie durch Drogen[-konsum]) steht zunächst einmal für das dt. Äquivalent - Rausch; es bezeichnet also einen Zustand
  • состояние удовольствия wäre dann auch ein Rauschzustand, aber eher als Euphorie zu betrachten; ohne Einwirkung von Drogen; viell. auch ein sehr positiv empfundener Zustand
  • под кайфом steht allerdings eindeutig für "bekifft sein", "stoned", "high" etc.
  • die Verbindung ловить кайф от beinhaltet dann schon beide oben genannten Bedeutungen, d.h. es ginge sowohl "ловить кайф от музыки", als auch "ловить кайф от какого-то наркотика"

Vielleicht ist es jetzt noch ein wenig verständlicher. Eine genaue Übersetzung, die wirklich die gleichen Intentionen des Ursprungsworts aus Sprache A in Sprache B überträgt, ist streng gesehen oft nicht möglich, weswegen wir ausländ. Wörtern oft viele Bedeutungen zuordnen (müssen). Es ist eben nicht einfach, besonders nicht im Russischen, wenn man tiefer in die Sprache eintauchen will, also auch über den Rand des Schulrussischen.

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Hey,

also ich studiere Russisch, und hatte in der Schule Englisch, Französisch und Latein. Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, daß keine Sprache einfach zu lernen ist, denn jede Sprache hat ihre eigene - oft umfangreiche - Grammatik. Eine indogermanische Sprache ist natürlich für den deutschen Muttersprachler nicht schlecht, weil das Deutsche ja ebenso eine solche ist. Aus diesem Grund fällt es uns leicht, Englisch, Dänisch, Norwegisch und Schwedisch zu lernen, weil dies germanische Sprachen sind. Trotzdem ist und bleibt jede Grammatik sehr unfangreich in unseren indogermanischen Sprachen. Das Französische z. B. ist eine romanische Sprache wie auch Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Rumänisch, Rätoromanisch. Aus persönlicher Erfahrung kann ich wirklich sagen, daß das Französische nicht so einfach ist. Zum einen liegt dies einfach daran, daß man viel mehr Buchstaben schreibt, als das Wort Laute hat. Endungen werden so gut wie niemals ausgesprochen. Es gibt unzählige Zeitformen, Modi usw. Letztendlich kommt es auch auf die prsönliche Eignung an, also ob Dein Artikulationsapparat überhaupt diese Laute aussprechen kann. Im Englischen ist das verhältnismäßig einfach, aber im Französischen kommen dann die typischen Nasale dazu, im Russischen die Zischlaute. Schwerer sind noch Chinesisch oder andere Lautsprachen, wo es sogar auf Tonhöhe ankommt. Ich meine, daß es durchaus nicht immer vorteilhaft ist, daß Fremdsprachen unsere Buchstaben benutzen, denn wenn die Aussprache jener anders ist, ist es für den dt. Lernen nicht unbedingt einfach. Lernst Du Russisch, mußt Du zwar ein neues - das kyrillsiche - Alphabet lernen, aber dadurch ist jeder untypische Laut auch durch ein anderes Graphem (also Buchstaben) dargestellt. Hinzu kommt, daß die deutsche Sprache eine recht analytische, aber teils auch synthetische ist. (analytisch: das Buch VON Martin; synthetisch: MartinS Buch) Somit fällt es uns leicht, eine ebenso analytische zu lernen, aber durch unsere Satzgliedreihenvielfalt stellt sich dies auch teils als Schwierigkeit dar. Russisch ist eine fast ausschließlich synthetische Sprache. Es kommt viel auf Fälle an, sprich man muß einige Endungen lernen (Deklinationsmuster), diese sind aber bei Weitem nicht so umfangreich wie die des Lateinischen. Russisch ist eine Sprache der Vereinten Nationen und wird von wohl so 300 Millionen Menschen gesprochen als Muttersprache- oder Zweitsprache. Mit Russisch hat man einen Grundpfeiler für andere slawische Sprachen, die weitaus umfangreicher sind als andere Sprachfamilien (germanisch, romanisch, slawisch usw.). Russisch ist die am meisten gesprochene Sprache von allen Slavinen. Und kann man Russisch, hat man die kyrillische Schrift gelernt, und kann gleichzeitig in vielen anderen slawischen Sprachen den Grundinhalt erfassen. Mir bringt Russisch sehr viel beim Erlernen der tschechischen Sprache.

Hör Dir vielleicht mal was in diesen drei Sprachen an, und entscheide dann. Und überleg vielleicht, ob Du noch eine Sprache lernen willst, und ob dir Deine erste Fremdsprache (von denen) Dir dabei helfen soll, oder nicht. Es kann natürlich auch verwirrend sein, weil man nachher noch was verwechselt, aber besser als zwei völlig verschiedene Sprachen. Und so fremd ist Russisch garnicht; beim Erlernen merkt man schnell, daß es auch einige Internationalismen enthält.

Persönlich halte ich Russisch für besser, und zwar je jünger man ist. Westliche euopäische Sprachen ähneln dem Deutschen mehr, als eine Slavine. Je eher man fremde Laute lernt, umso besser. Aber ich finde eben auch die Grammatik recht sinnvoll. Es gibt sicher viele Ausnahmen, aber gibt es diese nicht in jeder Sprache? Und außerdem ähneln sich Ausnahmen im Russischen oft sehr untereinander, und man kann dann die Kenntnis nutzen, die man schon hat. Die russische Kultur ist auf jeden Fall sehr interessant und einmal was völlig anderes, als unsere europäischen Kulturen. Gewöhnungsbedürftig: ja, aber auch einmalig.

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