Falsche Berufswahl...Was soll ich machen?

Ich wollte immer was im sozialen Bereich machen, das war mir schon so lange klar. Mein absoluter Traum war es, Logopädin zu werden, aber das geht leider nicht, da meine Stimme nicht stabil genug ist.

Meine Eltern reden seit Jahren auf mich ein, dass ich etwas machen soll, womit ich Geld verdiene und alles andere nur als Hobby. Ewig lang hab ich schon mit ihnen diskutiert.

Vor ca. einem Jahr schien dann die Lösung da: Ein duales Studium im Beamtenverhältnis in einem Amt, das sich viel um soziale Dinge kümmert. Ich habe mich dann näher damit beschäftigt und den Eindruck gewonnen, es wäre zwar ein Verwaltungsstudium, jedoch hätte ich in der Praxis auch sehr viel mit Leuten zu tun, denen ich helfen könnte. Auch als ich beim Vorstellungsgespräch gesagt habe, dass mir der Kontakt zu den Bürgern und das Helfen sehr wichtig ist, wurde mir das bestätigt.

Ich hab also die Zusage bekommen und bin seit Juli am Studieren. Und total unglücklich. Zwar war ich bis jetzt nur einen Monat im Amt, doch habe ich dort schon verschiedene Bereiche kennen gelernt und in KEINEM gab es direkten Kontakt zu den Menschen. Der Kontakt beschränkt sich allein auf Email und ab und zu mal Telefon. Keine Beratungsgespräche oder etwas in der Art, wie ich es mir eigentlich vorgestellt hatte. Auch auf Nachfragen wurde mir das bestätigt, dass sich der Kontakt zu den Bürgern in diesem Amt nur auf Email beschränkt.

Jetzt bin ich seit August an der Hochschule und frag mich jeden Tag, was ich hier eigentlich mache. Das ist absolut nicht das, was ich möchte.

Natürlich könnte ich einfach wechseln, nur das Problem: Durch das Beamtenverhältnis bin ich VERPFLICHTET, das Studium zu beenden und danach noch 5 Jahre im Amt zu arbeiten. Wenn ich das nicht mache, muss ich einen Großteil meines Gehalts zurückzahlen. Und das kann ich nicht! Ich habe hier eine Wohnung in der Nähe der Hochschule (die ich dann natürlich kündigen würde), aber schon dadurch ist einiges vom Gehalt weg und kaum noch was da, was ich zurück zahlen könnte.

Ich weiß einfach nicht, wie ich diese drei Jahre durchstehen soll in dem Bewusstsein, dass es eigentlich Zeitverschwendung ist und ich schon viel näher an meinem Berufsziel sein könnte, wenn ich einfach auf mein Herz gehört hätte...Und wenn ich meinen Eltern sage, dass mein Herz immer noch im Sozialen Bereich hängt, machen sie sofort dicht, lassen mich noch nicht mal ausreden und erklären mir nur, wie toll das Studium ist was ich grade mache...

Habt ihr Tipps oder Ideen, was ich machen könnte? Ich bin wirklich verzweifelt!

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Ich kann Dein Dilemma gut verstehen. Mein Ratschlag ist der: Wenn Du total unglücklich bist und Du es Dir irgendwie leisten kannst (ratenabzahlung oder so), dann wechsle den Studiengang. Es gibt auch soziale duale Studiengänge, bei denen man gleich schon Geld verdient und viele von denen haben später gute Jobaussichten. Lass Dich aber davor UNBEDINGT beraten. Es gibt an Deiner Hochschule oder in Deiner Stadt sicherlich ein Büro, das Studenten in der Berufs- und Studienwahl berät.

Ansonsten gäbe es aber auch noch die Möglichkeit, sich eben zu fügen und sich den Job so gut wie möglich zu machen. Oftmals liegt es an der eigenen Psyche. Bestimmt ist nicht alles schlecht im Job und er hat auch gute Seiten, auf die man sich konzentrieren muss. Es ist leider in Deutschland so, dass man für alles immer erste eine Ausbildung und ein Zertifikat usw. braucht. Manchmal muss man eben da durch. Vielleicht kannst Du nach Deiner Ausbildung noch eine Fortbildung drauf setzen die Dich näher an Dein Berufsziel bringt oder Du kannst das Amt wechseln.

Ich wünsch Dir die richtige Entscheidung und dass du sie nicht später bereust!

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Wenn Du Dich sehr dafür interessiert, solltest Du es machen, finde ich. Allerdings würde ich Dir empfehlen, Dich während des Studiums schon in eine Richtung zu spezialisieren. Du solltest also die Kurse mit Bedacht wählen und auch die Abschlussarbeit und außerdem bereits über Praktika Erfahrung sammeln. Als Germanist kannst Du z.B. in Richtung Journalismus gehen, für einen Verlag arbeiten oder in den Bereich Online-Redaktion oder Kultur. Aber man benötigt wegen der großen Konkurrenz praktische Erfahrung oder gute Referenzen. 

Vom Verdienst her, denke ich nicht, dass es so grandios aussieht. Mit Studium bekommt man schon ein gutes Gehalt, aber mit einem wirtschaftlichen Studium oder naturwissenschaftlichen Studium wär man vermutlich besser dran...

Ansonsten gibt es die Möglichkeit, Deutsch auf Lehramt zu studieren, um auf Nummer sicher zu gehen.

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