Säuren werden in Fällungsreaktionen häufig als Fällungsmittel eingesetzt, um bestimmte Ionen aus einer Lösung als unlösliches Salz auszufällen. Sie wirken dabei nicht als Katalysatoren, sondern als Reaktanten.
Gründe für den Einsatz von Säuren in Fällungsreaktionen:
Löslichkeitsänderung
Säuren können die Löslichkeit von Ionen in wässrigen Lösungen verringern, indem sie die Ionen in eine schwerlösliche Form überführen. Beispielsweise fällt Silberchlorid aus, wenn Salzsäure zu einer Silbernitratlösung gegeben wird.
Protonierung
Säuren können als Protonendonatoren fungieren und Anionen protonieren, wodurch sich deren Löslichkeit verringert. Zum Beispiel fällt Aluminiumhydroxid aus, wenn Aluminiumsalzlösungen mit Basen wie Natriumhydroxid versetzt werden.
Ausfällung von Schwermetallionen
Starke Säuren wie Salzsäure oder Schwefelsäure werden oft zur Ausfällung von giftigen Schwermetallionen wie Blei, Cadmium oder Quecksilber aus Abwässern verwendet. Die gebildeten Schwermetallsalze sind in Wasser praktisch unlöslich.
Die Säuren wirken in Fällungsreaktionen nicht als Katalysatoren, da sie selbst als Reaktanten verbraucht werden und die Reaktionsgeschwindigkeit nicht beschleunigen. Sie verändern lediglich die chemischen Gleichgewichte, indem sie die Löslichkeit der Ionen beeinflussen und zur Bildung von Niederschlägen führen.